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glas+rahmen

04.19

Technik

technik

betriebsführung

g+r:

Herr Reinhold, die Gefährdungslage für Hacker-An-

griffe hat sich nach Angaben des Bundesamtes für Sicher-

heit in der Informationstechnik (BSI) weiter verschärft –

betrifft das auch kleinere und mittlere Betriebe?

reinhold:

Leider ja! Es ist schon paradox: Kleine und

mittlere Betriebe neigen dazu, die Gefahr zu unterschät-

zen. Sie halten sich für zu unbedeutend und sind durch

ihre Sorglosigkeit noch stärker gefährdet. Wie das BSI

beobachtet, wurde jede dritte mittelständische Firma be-

reits Opfer von Cyber-Kriminellen. Mehr als zehn Pro-

zent davon sogar mehrfach.

g+r:

Und wie soll eine Versicherung vor Internet-Angrif-

fen schützen?

reinhold:

Wir können den Hackern zwar nicht das

Handwerk legen. Aber zusammen mit unserem Ko-

operationspartner, Perseus Technologie GmbH, kön-

nen wir Firmen dabei unterstützen, es digitalen Ein-

dringlingen so schwer wie möglich zu machen. Schluss-

endlich stehen wir natürlich für die finanziellen Folgen

eines Cyber-Schadens ein. Denn die Kosten sind kein

Pappenstiel.

g+r:

Wie teuer ist sowas denn?

reinhold:

Im Schnitt müssen kleine und mittlere Be-

triebe nach Cyber-Attacken von einem Schaden in der

Größenordnung von 10.000 Euro aufwärts bis zu meh-

reren 10.000 Euro ausgehen.

g+r:

Ist eine Cyber-Versicherung denn auch für einen

kleinen Handwerksbetrieb erschwinglich, sprich was kos-

tet so ein Schutzpaket?

reinhold:

Das richtet sich nach der Größenordnung

des Betriebes. Monatlich gerechnet, beginnt der Schutz

bei uns für kleine Betriebe bei 20,73 Euro. Mit der Per-

seus-Clubmitgliedschaft bekommt der Kunde nochmal

einen Rabatt von zehn Prozent auf die Versicherung. Für

die Clubmitgliedschaft sollten proMonat 24 Euro zurück-

gelegt werden, alles inklusive Steuern.

g+r:

Sie haben zusammen mit Perseus den digitalen

Schutzschild auf den Markt gebracht. Was steckt da al-

les drin?

reinhold:

Der Schutzschild umfasst drei Komponen-

ten: Vorkehrungen zur IT-Sicherheit, also Prävention, so-

wie Erste-Hilfe-Maßnahmen und natürlich den Cyber-

Versicherungsschutz. Wir warten also nicht teilnahms-

los ab, bis das Kind in den Brunnen gefallen, sprich Ihr

Betrieb lahmgelegt ist, und bezahlen dann die Rechnung.

Unser Augenmerk liegt auf aktiver Schadensbegrenzung.

Damit ist unseren Kunden am meisten geholfen. Wenn

Schutzschild gegen Cyberkriminalität

Es erinnert an den Wettlauf der Autoknacker mit der Automobilindustrie: Die

kriminelle Kreativität der Hacker auf der einen Seite und die geballte Expertise

der Cyber-Sicherheitsindustrie auf der anderen. Mal haben die einen die Nase vorn,

mal die anderen. Fakt ist, wenn etwas passiert, wird es schnell ungemütlich und

meist sehr teuer. Was also tun? Signal Iduna-Experte Dr. Andreas Reinhold erklärt

im Gespräch mit Glas+Rahmen, wie Handwerksbetriebe vorbeugen können.

Dr. Andreas Reinhold

ist bei der Signal Iduna

Versicherungsgruppe

als Bereichsleiter unter

anderem für modernen

Cyber-Versicherungs-

schutz zuständig.

„Unser Augen-

merk liegt auf akti-

ver Schadensbegren-

zung. Wenn erstmal

alle Räder stillste-

hen, weil ein Hacker

Lösegeld verlangt,

dann ist Gefahr im

Verzug. Dann

muss gehandelt

werden, und zwar

routiniert.“

Dr. Andreas Reinhold

Foto: © Signal-Iduna