glas+rahmen
01.17
technik
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möglich wurde der
wirtschaftliche Ein-
stieg in die VSG-Herstellung durch eine In-
novation der Fotoverbundglas Marl GmbH.
In Zusammenarbeit mit dem Partner Hegla
entstand eine teilautomatisierte Industriean-
lage – die LamiPress Vario. „Die Besonder-
heit ist, dass die neue Maschine in einem ein-
stufigen Verfahren arbeitet, in dem gleichzei-
tig Vakuum, Druck und Hitze auf den Ver-
bund wirken. So entsteht ein einwandfreier,
bläschenfreier und sicherer Verbund“, erklärt
Michael Muschiol, Geschäftsführer der Fo-
toverbundglas Marl. In diesem Konzept er-
setzen weltweit patentierte Ringsysteme den
Druckbehälter der Autoklavtechnik und ei-
ne Vakuummatte den Vorverbund. Muschiol
spricht von einem „Flachbett-Vakuum-Auto-
klav“, der deutliche Vorteile gegenüber her-
kömmlichen Verbundsystemen mit oder oh-
ne Autoklav aufweist – neben der Qualität des
VSG-Produkts ist hier insbesondere der we-
sentlich geringere Energiebedarf zu nennen.
Das Technologie-Konzept der Fotover-
bundglas Marl überzeugt durch Vielseitig-
keit: Für die VSG oder VG-Produktion kön-
nen verschiedenste Einsatzstoffe wie unter
anderem PVB, EVA, TPU, SentryGlas, PC,
Neue Wege in der VSG-Produktion
Die Flachglas Nord-Ost GmbH ist Anfang 2017 in die Produktion von
Verbundsicherheitsglas eingestiegen. Die Flachglas-Gruppe erweitert
damit neben der Fertigung von speziellen Isolierglas-Lösungen sowie
Einscheibensicherheitsglas und Spezialgläsern ihr Produktportfolio.
Die LamiPress
Vario ist eine
Entwicklung der
Fotoverbundglas
Marl GmbH. Die
Peripherie der
Anlage stammt
vom Beverunger
Maschinen-
Spezialisten
Hegla.
Bild: Fotoverbundglas Marl
Stoffe undMetalle genutzt werden. VSG kann
aus Floatglas, TVG, ESG oder Strukturglä-
sern gefertigt werden. Darüber hinaus macht
das additive Baukastensystem, das der Anlage
zugrunde liegt, eine individuelle Anpassung
an die räumlichen und produktionstechni-
schen Gegebenheiten beimKunden problem-
los möglich. Bei einem Rastermaß von 3,5 x
2 Meter kann die Maschine in Zwei-Meter-
Schritten erweitert werden, also zum Beispiel
auf 3,5 x 4 Meter, 3,5 x 6 Meter, 3,5 x 8 Meter
und so weiter. Optionale Transferbleche er-
möglichen es, mehrere VSG-Pakete vorzube-
reiten, während ein Verbund gerade im Pro-
duktionszyklus ist. „So ist es uns gelungen,
die Taktzeiten für die Herstellung eines fer-
tigen Verbundsicherheitsglases auf bis zu 45
Minuten zu reduzieren“, so Muschiol.
Kundennähe beweist die Fotoverbundglas
Marl GmbH auch durch die kurze Lieferzeit
von 90 Tagen ab Auftragseingang. Vorpro-
grammierte Zyklusparameter erlauben dem
Kunden den sofortigen Beginn der Produk-
tion. Im Sinne optimaler Prozessüberwa-
chung und Qualitätssicherung protokoliert
eine SPS-Steuerung jeden Parameter des
Produktionsablaufs.
Von Hegla stammt die Peripherie der Anla-
ge. Kernstück dieser Lösung ist das platzspa-
rende LamiStore, in dem für den Verbund-
prozess vorbereitete Glaseinheiten gepuffert
werden können. „Durch die Modulbauweise
ist die Anlagenperipherie jederzeit erweiter-
bar und kann auf steigende oder veränderli-
che Anforderungen angepasst werden“, be-
tont der bei Hegla für diesen Produktbereich
verantwortliche Hendrik Boche.
Die Flachglas Nord-Ost GmbH stellt auf
der LamiPress Vario Verbundsicherheitsglä-
ser bis zu einem maximalen Scheibenmaß
von 2.580 x 5.000 Millimeter und Einzel-
glasdicken von 3 bis 19 Millimeter her. Die
kleinstmögliche Scheibengröße beträgt 175
x 300 Millimeter. Die maximale Dicke eines
VSG-Pakets liegt bei 100 Millimeter. Hans
Plödt, Werksleiter bei Flachglas Nord-Ost,
ist begeistert: „Die LamiPress Vario hat uns
einen völlig reibungslosen Einstieg in die
VSG-Produktion ermöglicht. Die Ergebnis-
se sind top: Unser VSG ist absolut blasenfrei,
und es gibt keinen Kantenversatz durch die
Pressung. Zudem ist die Energieeffizienz der
Maschine herausragend.“
jochen smets
www.flachglas-nordost.de, www.fvg-marl.de