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RTS-Magazin 5/2017

Objekte

ten Rohbaustützen, die außenseitig ge-

dämmt und mit hinterlüfteten Edelstahlble-

chen verkleidet sind. Die Warmfassade zwi-

schen den Stützen ist als teiltransparente

geschosshohe Elementfassade konzipiert.

Insgesamt sind 1100 Alu-Glas-Elemente

in der Fassade verbaut worden. Die Krüm-

mung wird dabei rein konstruktiv erzielt,

alle Bauteile sind planeben. Die Formate

der Fensterelemente sind jedoch in allen

Geschossen unterschiedlich. Die eingebau-

ten 3-fach-Gläser Climatop Cool Lite SKN

165 kombinieren Sonnenschutz und Wär-

medämmung und punkten mit Farbneu­

tralität und einer hoher Lichtdurchlässig-

keit, die den Bedarf an künstlicher Beleuch-

tung senkt. Die Aufbauten der Gläser vari-

ieren dabei je nach Himmelsrichtung sowie

Winkel und Anordnung in den jeweiligen

Geschossen.

Besondere Lösungen für

besondere Architektur

Eine anspruchsvolle Herausforderung stell-

ten die Glasecken dar. Diese sind zweifach

abgestuft von außen nach innen UV-gas-

dicht ausgeführt. Aus statischen Gründen

wird der innere Scheibenzwischenraum mit

einem Eingriffssystem und U-Profilen (Va-

rio II nach ETA-Zulassung) im Scheiben-

zwischenraum zusätzlich gehalten. Dadurch

können die gleichen Glasdicken ausgeführt

werden wie in den angrenzenden Fassaden-

flächen. Die äußere Stufe wurde zusätzlich

mit Silikon abgezogen. Diese filigrane Eck-

lösung wurde vom Standort Radeburg in

Zusammenarbeit mit dem Fassadenbauer,

dem Statiker und der hauseigenen Anwen-

dungstechnik speziell für dieses Projekt er-

arbeitet und vom Architekten gut aufge-

nommen. Im nichttransparenten Paneel-

bereich der Elemente lassen farblich an die

Isoliergläser angepasste Sicherheitsgläser

den Eindruck einer Vorhangfassade entste-

hen. Hier kamen Verbund-Sicherheitsglä-

ser aus 2 x 6 Millimeter teilvorgespanntem

Glas mit keramischer Bedruckung in RAL

7021 zum Einsatz. Die transparenten Stan-

dardelemente sind ca. 3,6 Meter hoch und

ca. 800 Kilogramm schwer. Zur Klimatisie-

rung der Räume wird Geothermie einge-

setzt. Dafür wird das Grundwasser mit einer

Anlage aus 100 Metern Tiefe hochgepumpt

und sowohl zur Beheizung als auch zur

Kühlung eingesetzt.

Blendungsfreier Ausblick

Die spektakuläre Aussicht vom 20. und 21.

Geschoss steht auch der Öffentlichkeit frei:

Das sich über zwei Geschosse erstreckende

Restaurant bietet durch die 8,5 Meter hohen

Fenster eine ungestörte Aussicht. 500 Qua-

dratmeter MicroShade-Verglasungen in der

Süd-, West- und Ostfassade sowie in der

nach Süden ausgerichteten Dachseite filtern

das Sonnenlicht und sorgen ganzjährig für

angenehme Temperaturen. MicroShade ist

ein intelligentes Sonnenschutzsystem mit

einer in den Scheibenzwischenraum der

Verglasung integrierten perforierten 0,2 Mil-

limeter dicken Metallfolie. Die Perforierun-

gen sind so geneigt, dass die Sonnenein-

strahlung zwar abgeschirmt, die Sicht nach

draußen aber nicht eingeschränkt wird.

An einem typischen Sommertag, wenn die

Sonne am höchsten steht, wird die direkte

Sonneneinstrahlung um bis zu 92 Prozent

reduziert. Im Winter, wenn die Sonne nied-

rig steht, wird bis zu 35 Prozent der Son-

nenenergie in das Gebäude gelassen. So

überzeugt MicroShade durch die Kombi-

nation aus Transparenz, natürlichem Licht

im Gebäude und einem g-Wert niedriger

als 0,1. Eingebettet zwischen den Isolier-

glasscheiben ist MicroShade geschützt und

wartungsfrei. Mit der Vielzahl unterschied-

licher, auf die jeweiligen Einbausituationen

fein abgestimmter Gläser und Glasaufbau-

ten, die sowohl hocheffizient als auch ästhe-

tische Highlights sind, ist aus den Copenha-

gen Towers II eine imWortsinn überragende

Landmarke mit starker Ausstrahlung ge-

worden.

www.saint-gobain-glass.com

Um den Eindruck einer Ganzglasfassade zu erzielen, wurden in die nichttransparenten Paneele

Sicherheitsgläser mit keramischer Bedruckung eingebaut.