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ForumWintergärten 4/2017
veranstaltungen
In seinen einführenden Worten skizzierte
ift-Präsident Bernhard Helbing einen der
Megatrends: die rasant voranschreitende
Digitalisierung im Bauwesen. Innovative,
smarte Technologien – Stichwort Smart
Home – und neue Anbieter wie Google oder
Amazon sorgten für disruptive Veränderun-
gen und werden den Markt in den nächsten
Jahren extrem verändern, so Bernhard Hel-
bing. Für die Fenster- und Fassadenbranche
gelte es, sich auf diese Herausforderungen
frühzeitig einzustellen. Daran knüpfte auch
Institutsleiter Prof. Ulrich Sieberath in sei-
nemVortrag „Zukunft meistern“ an, in dem
er die wichtigsten Trendthemen aufgriff und
erläuterte. Ein zentrales Thema dabei: Die
digitale Planung von Gebäuden mit BIM.
In diesen Zusammenhang passte auch das
Thema Smart Home. Sein Appell an die
Anwesenden: „Machen Sie Ihre Fenster
Smart Home-ready – also sorgen Sie dafür,
dass eine Anbindung an die Gebäudetech-
nik möglich ist.“ Ein weiteres Megathema
ist nach wie vor der Klimawandel. Durch
Im Zeichen der Digitalisierung
Am 12./13. Oktober 2017 fanden in Rosenheim die 45. Fenstertage des ift Rosenheim statt.
Mehr als 900 Teilnehmer aus der Fenster- und Fassadenbranche waren vor Ort und konnten
zahlreiche spannende Vorträge zu den aktuellen Branchenthemen hören.
zunehmende Sturm- und Hochwasserer-
eignisse bieten sich immer größere Poten-
ziale für katastrophensichere Fenster und
Fassaden. Die zunehmende Verdichtung in
Städten macht unter anderem neue Brand-
und Rauchschutzanforderungen notwen-
dig. Zum Abschluss fasste Prof. Sieberath
zusammen: „Das Wissen um neue Techno-
logien, die Kompetenz damit umzugehen
und der Mut, dem Wandel zu begegnen,
werden über eine erfolgreiche Zukunft ent-
scheiden.“
Im Folgenden stellte Dipl.-Ing. (FH) Wolf-
gang Jehl den von der Gütegemeinschaft
Fenster, Fassaden und Haustüren e.V.
gemeinsam mit den führenden Branchen-
Verbänden erstellten Montageleitfaden für
Vorhangfassaden vor. Das neue Kompen-
dium, das sich vorrangig an Architekten,
Planer, Bauleiter und Fassadenbauunter-
nehmen richtet, erläutert die wesentlichen
Kriterien der Anschlussausbildung von Fas-
saden zumTragwerkskörper und stellt dabei
die anerkannten Regeln der Technik dar. So
biete es einen unverzichtbaren Wegweiser
von der Fassadenplanung bis zur fachge-
rechten Montage, so der Referent.
Im weiteren Verlauf des Tages referierte
unter anderem auch Rolf Schnitzler, Pro-
duktmanager für Fenster und Fassade beim
ift, über die Notwendigkeiten und Möglich-
keiten von Objektprüfungen bei Fassaden:
„Jede Fassade ist anders, Prüfungen nach
Schema F werden immer seltener.“ Para-
metrische Formen, Eckausbildungen und
komplexe Geometrien machen neue Prüf-
arten erforderlich. Sein Rat: Eine frühzei-
tige Abstimmung mit dem Prüfinstitut und
die Erstellung eines Method-Statements –
eine detaillierte Prüfbeschreibung inklusive
Anforderungen des Bauherrn – geben aus-
reichend Sicherheit für einen geordneten
und stimmigen Prüfablauf.
Nach dem Mittag erwartete die Teilnehmer
der Themenblock „Adaptive Verglasungen“.
Zunächst stellte Lukas Niklaus (Fraunhofer
Institut für Silicatforschung) die Zukunfts
trends bei schaltbaren Gläsern vor und
zeigte dabei die unterschiedlichen Varian-
ten elektrochromer Gläser. Manfred Ditt-
mar (EControl GmbH) erläuterte sein Ver-
ständnis vom Gebäude 4.0: Der Anspruch
müsse sein, Nachhaltigkeit und Digitalisie-
rung zu vereinen, so der Experte für elek
Das Thema Digitalisierung zog sich als
Grundgedanke wie ein roter Faden durch die
Veranstaltung, resümierte Institutsleiter Prof. Ulrich
Sieberath.
Das Saalfoyer wird gern zum Networking während der parallel verlaufenden Themenblöcken genutzt.