Informationen des Bundesverbandes Wintergarten e.V. 3/2017
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Informationen des Bundesverbandes Wintergarten e.V.
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Bausituation und Schadensfall
In den Wintergarten oberhalb der
Schweißbahn der Bodenplatte ist ein-
dringendes Wasser sichtbar, solange die
Wärmedämmung und der Estrich noch
nicht eingebracht sind (s. Abbildung 2).
Diese Wassereinbrüche können ver-
schiedene Ursachen haben:
– fehlende oder mangelhafte Abdich-
tung der außenliegenden Fenster-
bänke
– Undichtigkeiten zwischen Pfosten und
Regenrinne
– fehlende Notüberläufe der Regen-
rinne, so dass bei starkem Regen ein
Stau entsteht, der zu einem
Überlaufen der Regenrinne nach
innen führt
– fehlende Rinnenheizung, so dass es
bei Frost, Vereisung oder Schnee zu
einem Überlaufen der Regenrinne
nach innen kommt
– nicht fachgerechte Abdichtung der
Kopplungsfugen zwischen den einge-
setzten Bauelementen bzw. Elemen-
ten und Pfosten
– außen stauendes Wasser bei boden-
gleicher Rohbetonplatte ohne Drai-
nage-Kanal.
Unabhängig von den Ursachen kann
Wasser aber immer nur dann nach innen
laufen, wenn keine Innenabdichtung
geklebt oder geschweißt wurde (s. Abbil-
dung 1). Diese Abdichtung muss auf die
von innen nach außen und ggf. auf dem
Streifenfundament nach unten geführte,
durchlaufende Abdichtung der Boden-
platte geklebt oder geschweißt wer-
den. Das Korrigieren dieses Mangels
kann teuer werden, wenn man im Nach-
Aus der Arbeit des Sachverständigen
Eindringender Schlagregen und Tauwasser
amBodenanschluss
gang zum Beispiel Fliesenbelag, Estrich,
Dampfsperre und Wärmedämmung auf-
nehmen und nach erfolgter Abdichtung
wieder schließen muss!
Dies kann im Winter zu Frostaufbrü-
chen bzw. in darunterliegenden Räu-
men zu sichtbarer Wandfeuchte führen.
Sofern der Besteller es bereits in der
Bauphase bemerkt, sind Mängelanzei-
gen und berechtigte Zahlungsverweige-
rungen die naheliegende Folge.
Sanierung
Solange der Boden noch offen ist
(Abb.2) kann das problemlos nachge-
holt werden, wenn aber der Estrich schon
gegossen wurde (Abb. 3) wird die Sache
aufwendig.
Was sollte generell beachtet
werden?
Bauliche Anlagen (also auch Winter-
gärten) müssen so angeordnet, beschaf-
fen und gebrauchstauglich sein, dass
durch Wasser, Feuchtigkeit, pflanzliche
und tierische Schädlinge sowie andere
chemische, physikalische oder biologi-
sche Einflüsse Gefahren oder unzumut-
bare Belästigungen nicht entstehen.
(MBO § 13 Schutz gegen schädliche Ein-
flüsse; in den meisten Landesbauord-
nungen in ähnlicher Formulierung in gel-
tendes Recht umgesetzt.)
Die Planung der Bauanschlüsse
gehört unmittelbar zur Wintergartenpla-
nung und Ausführung, es sei denn, dass
In loser Folge berichten wir an dieser Stelle immer wieder über typische
Schadensfälle im Wintergartenbau. Das folgende Beispiel aus der Arbeit des
Sachverständigenbüros Dr. Spenke beschäftigt sich mit am Bodenanschluss
des Wintergartens eindringendem Schlagregen und Tauwasser.
Abb. 1: Ein korrekter Bodenaufbau ist ein Kernstück eines fachgerecht errichteten Wintergartens.
Die rote Linie markiert den Verlauf der Schweißbahn.