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Informationen des Bundesverbandes Wintergarten e.V. 2/2017
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Einzelfragen und Einschätzungen über
die Zukunft des Wintergartenbaus in das
Plenum eingebracht. Es entwickelte sich
eine offene und lebhafte Diskussion, an
der sich zahlreiche Teilnehmer beteilig-
ten. Dieses Format wurde erstmals auf
einer Verbandstagung durchgeführt und
hat sich durchaus bewährt, da doch eine
ganze Palette von Einzelfragen angespro-
chen werden konnten.
Luftdichtheit imWintergarten
Dipl.-Ing. Herbert Trauernicht (Han-
nover) referierte am Anfang des zweiten
Tagungstages über das Thema „Luftdicht-
heit“. Trauernicht ist seit Jahren führend
auf dem Gebiet der „Blower-Door“-Mes-
sungen tätig, mit dem durch künstlich
erzeugten Überdruck in einem Wintergar-
ten ausgemacht und mit Hilfe von Nebel
auch sichtbar gemacht werden können.
Trauernicht erläuterte die Funktion sol-
cher Messungen und stellte den aktuel-
len Stand der Normung dar. Darüber hin-
aus ging er auf das Thema „Raumklima“
ein, das besonders in Bezug auf die Tau-
wasserbildung ein oft heiß diskutiertes
Problem mit Endkunden darstellt. Trauer-
nicht hat dafür das „Lüftungslogger-Sys-
tem“ entwickelt, mit dem das Raumklima
im Wintergarten aufgezeichnet und nach
verschiedenen Gesichtspunkten ausge-
wertet werden kann. Dabei ist die Hand-
habung denkbar einfach und kann leicht
in einem Wintergarten aufgestellt wer-
den. Die erhaltenen Daten sind Schlüs-
seldaten für die Bestimmung der Ursache
einer Tauwasserbildung, die oft in einem
fehlerhaften Lüftungsverhalten des End-
kunden begründet ist.
Wintergärten und Brandschutz
Das Thema „Brandschutz“ wurde von
zwei Referenten behandelt: Josef Faß-
bender und Dipl.-Ing. Astrid Kensbock,
beide zertifizierte Sachverständige für
vorbeugenden Brandschutz. Die beiden
Referenten stellen eine ganze Palette
von Einbausituationen vor und referier-
ten deren Relevanz für den vorbeugen-
den Brandschutz. Das Themenspekt-
rum reichte von der Positionierung eines
Wintergartens in einem Objektensem-
ble, über Abstandsflächen bis hin zur
Anbindung an ein Wärmedämmverbund-
system und zu Maßnahmen zur Vermei-
dung eines Brandüberschlags. Auch die
Gebäudehöhe des Bauwerks, an den der
Wintergarten angeschlossen ist, spielt
eine nicht unerhebliche Rolle.
Für die Praxis haben die Referenten
einen Fragenkatalog ausgearbeitet, der
auch von der Homepage der Sachver-
ständigen heruntergeladen werden kann.
Sollten dort einige Fragen mit „Ja“ beant-
wortet werden, wird die Kontaktauf-
nahme mit einem Sachverständigen für
vorbeugenden Brandschutz empfohlen.
In jedem Fall wird empfohlen, die Bau-
herren bei der Abgabe eines Angebots
darüber zu informieren, dass die Erarbei-
tung eines Brandschutzkonzepts erfor-
derlich werden kann.
Wintergarten-„Wiki“
Das bereits bei der letzten Verbands-
tagung in Berlin eingesetzte Format
wurde auch in Weimar von Dr. Uwe Arndt
vorgetragen. Kreuz und quer durch die
Branche wurden Punkte erwähnt sowie
Tipps und Anregungen gegeben. Das
betraf u.a. den gerade im 13. Jahrgang
erschienenen „Ratgeber Wohnen im Win-
tergarten“ mit dem 24-seitigen Service-
teil des Bundesverbandes, das Verbands-
organ „wiga aktuell“ und weitere Punkte.
Arndt ging auch auf das Thema „Nut-
zungsrechte von Grafik-Design-Dienst-
leistungen“ ein. Besonders Handwerks-
betriebe übersehen oft, bei der Bestel-
lung von Prospekten, Broschüren und
anderen Werbematerialien die Frage
der Nutzungsrechte zu klären. Obwohl
ein Betrieb in gutem Glauben ist, für
eine Leistung im Bereich Grafik-Design
bezahlt zu haben und damit auch über
die Nutzung zu verfügen, kann davon
gelegentlich keine Rede sein. Nutzungs-
rechte können zeitlich, räumlich und vom
Umfang her beschränkt sein. Erschwe-
rend kommt hinzu, dass der Bund Deut-
scher Designer seinen Mitgliedern drin-
gend empfiehlt, in den AGBs immer die
minimalste Nutzung als gegeben anzu-
sehen, wenn keine besondere Verein-
barung getroffen worden ist. Es ist von
daher dringend anzuraten, die Frage
nach den Nutzungsrechten im Vorfeld zu
klären und vor allem die „Allgemeinen
Geschäftsbedingungen“ in dieser Hin-
sicht zu konsultieren.
Dr. Steffen Spenke, 1. Vorsitzender
Rainer Trauernicht, 2. Vorsitzender
Brandschutz im Blick: Sachverständiger Josef
Faßbender
Dietrich Tegtmeier (Fachausschuss Technik) wäh-
rend der Diskussion