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Vorgehängte hinterlüftete fassaden
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FASSADE 6/2016
Verlagssonderveröffentlichung
Kopenhagen ist eine attraktive Stadt. Da-
mit dies trotz der rasant wachsenden Ein-
wohnerzahl so bleibt, wird in den neu ent-
stehenden Quartieren am Hafen viel Wert
auf die Realisierung attraktiver architekto-
nischer Konzepte gelegt. Eines davon ist die
Schule „Skolen i Sydhavnen“, ein Vorzei-
geprojekt für den modernen Schulbau, das
sowohl Lernumgebung als auch kulturel-
ler Treffpunkt für die Nachbarschaft ist. Der
Entwurf des Architekturbüros JJW Arkitek-
ter aus Frederiksberg, wurde jetzt von einer
dänischen Expertenjury zur besten Schu-
le des Jahres gekürt. Offenheit und Flexi-
bilität waren die Leitgedanken bei der Pla-
nung der neuen Schule. Dies zeigt sich in
verschieden hohen Räumen und unter-
schiedlichen Grundrissen in den einzelnen
Etagen, die variabel nutzbar sind. Eine gro-
ße Freitreppe integriert nicht nur das Was-
Eine Fassade wie im Märchen
Gekonntes Zusammenspiel zwischen Kunst, Architektur und Nachhaltigkeit
In Kopenhagen entstand jetzt ein Niedrigenergie-Schulgebäude, das neue Maßstäbe im Schulbau setzt.
Die Fassadenbekleidung erfolgte aus Rockpanel Fassadentafeln, die aus nichtbrennbarem, langlebigem
und nachhaltigem Vulkangestein Basalt hergestellt werden. Eine Gestaltung der Fassadenplatten durch
den dänischen Künstler Peter Holst Henkel macht das Gebäude zu einem echten Eye-Catcher.
ser der direkt am Hafen gelegenen Schule
in den Schulbereich, sondern eröffnet auch
den Anwohnern den Zugang.
Fassade im Spannungsfeld zwischen
Kunst und Architektur
Entsprechend der Altersstruktur der Schü-
ler – in Dänemark lernen die 6- bis 16-jäh-
rigen in der Regel gemeinsam – erfolgte die
Innengestaltung des Gebäudes mit robus-
ten Materialien. Holz und bunte Oberflä-
chen dominieren dabei und sorgen für ein
freundliches Ambiente. Die Gestaltung der
Fassade stammt vom Künstler Peter Holst
Henkel. Sie besteht aus einer hinterlüfteten
Konstruktion aus individuell vorgefertigten,
auf Basaltbasis hergestellten Rockpanel Fas-
sadentafeln sowie vorgestellten Lamellen
aus recyceltem Aluminium. Dahinter wird
ein Kunstwerk aus Farben, Grafiken und in
Wellen verlaufenden Zitaten aus den be-
rühmten Märchen des Dichters Hans Chris-
tian Andersen sichtbar. Das Ergebnis ist ei-
ne sich kontinuierlich verändernde Fassade,
die je nach Tageslicht, Abstand und Betrach-
tungswinkel immer wieder neue Perspekti-
ven bietet. Die Fläche wird so zu einer Lein-
wand, die das Zusammenspiel zwischen
Kunst und Architektur projiziert. Gleichzei-
tig greifen die beiden sichtbaren Ebenen der
Gebäudefassade so das durchgängige Ge-
staltungsprinzip ‚Offenheit und Flexibilität‘
auf.
Langlebige und nachhaltige
Fassadenbekleidung
Ebenso wie beim Innenausbau sollten auch
für die Fassade der entsprechend dem dä-
JJW Arkitekter / Torben Eskerod