glas+rahmen
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fenster + türen
die restaurierung
alter Baudenkmäler ist in mehr-
facher Hinsicht eine sensible Aufgabe: Aus Sicht der
Denkmalpflege kommt es auf die möglichst originalge-
treue Erhaltung eines Bauwerks an. Wirtschaftliche und
funktionale Gesichtspunkte spielen ebenfalls eine Rol-
le. Entsprechend vielfältigen Anforderungen an die Ver-
glasung begegnet die Firma Schott mit seinen Restaurie-
rungsgläsern Goetheglas, Restover und Tikana. Sie wer-
den im traditionellen Fourcault-Verfahren hergestellt.
„Das zähflüssige Glas wird zwischen zahlreichen Wal-
zenpaaren maschinell über mehrere Stockwerke nach
oben gezogen, langsam abgekühlt und am oberen Ende
schließlich in einzelne Tafeln geschnitten“, erklärt Ulrich
Huber, Sales Manager Architekturgläser bei Schott Ad-
vanced Optics. Während modernes Floatglas eine eben-
mäßige Oberfläche aufweist, besteht die besondere An-
mutung maschinengezogenen Glases in Schwankungen
der Dicke und Planität.
Exakte Abstimmung möglich
Durch den historisch authentischen Produktionsprozess
und die technologische Kompetenz von Schott kann das
Glas exakt auf Aussehen und Struktur des Originals ab-
gestimmt werden und Verglasungscharakteristika ver-
schiedener Bauepochen nachempfinden. Gleichzeitig
lässt es sich an heutige technologische Standards anpas-
sen, das heißt zu modernem Isolierglas, Verbundglas
oder thermisch vorgespanntem Glas weiterverarbeiten.
Alle Fourcault-Gläser von Schott besitzen die Europä-
Den Originalen sehr nahe
Die Firma Schott stellt im traditionellen Fourcault-Verfahren
Restaurierungsgläser her, die optisch historischen Fenster
Verglasungen entsprechen. Die Gläser lassen sich auch zu effi-
zienten Funktions-Isoliergläsern weiterverarbeiten.
l. Passend zum histori-
schen Baustil wurde
für die Fenster des
Deutschen Historischen
Museums in Berlin das
Restaurierungsglas
Restover von Schott ver-
wendet.
r. Schloss Babelsberg
in Potsdam erstrahlt
wieder in alter Pracht.
Bei der mehrjährigen
Sanierung wurden hohe
denkmalpflegerische
Ansprüche gestellt. Die
markanten Fenster
flächen sind mit dem
Schott Restaurierungs-
glas Goetheglas be-
stückt, das mit seiner
unregelmäßigen Ober-
fläche Gläsern aus dem
18. und 19. Jahrhundert
nahe kommt.
ische Technische Zulassung ETA-12/0159 und sind damit
zugelassene Bauprodukte.
Überzeugende Referenzobjekte
Das farblose Schott Goetheglas verfügt über die unregel-
mäßige Oberfläche von Fenstergläsern aus dem 18. und 19.
Jahrhundert. Es eignet sich zur Außenschutzverglasung, et-
wa um wertvolle Bleiverglasungen vor Umwelt- und Wit-
terungsschäden zu bewahren. In Babelsberg wurde es als
Verbundglas und in Isolierglaseinheiten bei der denkmal-
gerechten Sanierung des Schlosses eingesetzt. Für die Bau-
epoche um 1900 entwickelte Schott das Restaurierungsglas
Restover. Aufgrund seiner welligen Oberfläche ähnelt es
den Fenstergläsern dieser Zeit. Seine geringe Dicke erlaubt
zudem den problemlosen Einbau in historische Rahmen
und Profile. Mit Restover light steht eine weniger struktu-
rierte Variante zur Verfügung. Restover plus kommt mit
seiner sehr unruhigen Oberfläche mundgeblasenem Glas
nahe. Restover findet sich beispielsweise in den speziel-
len Klimafenstern des Deutschen Historischen Museums
in Berlin. Für Gebäude der Klassischen Moderne und des
Bauhausstils eignet sich das Glas Tikana. Es weist die typi-
sche Ziehstreifigkeit auf, ist äußerst lichtdurchlässig und
gibt Farben exakt wieder. Mit demRestaurierungsglas wur-
de zum Beispiel die Fassade des berühmten Kaufhauses
Schocken in Chemnitz ausgestattet. Die Verglasungen dort
sind als einbruchsichere Isolier-Verbundsicherheitsgläser
ausgeführt, teils mit Sonnenschutzbeschichtung und Wär-
medämmung.
www.schott.com/restaurierungFotos: © Schott AG