glas+rahmen
04.18
technik
27
erklärt Bogner. „viele große Hersteller haben
zwar interne oder produktbezogene Schu-
lungen, es gibt Seminare zu Spezialthemen,
wichtiges Wissen in der Beratung im Ver-
kauf, der Planung oder der Montage werden
aber, wenn überhaupt, nur am Rande oder
sehr produktbezogen angeboten. Das Di-
lemma: es gibt derzeit keinen entsprechen-
den Lehrberuf, wie etwa in der KFZ-Bran-
che den Automobilkaufmann o.ä. Im Prin-
zip darf also jeder das inzwischen hochkom-
plexe Produkt Fenster an denMann/die Frau
bringen. Erklärtes Ziel war es also, dass wir
als Verband ein hersteller- und produktun-
abhängiges Schulungskonzept entwickeln.“
So richtet sich der neue Ausbildungsgang so-
wohl an Einsteiger in der Fensterbranche,
die sich Grundwissen und erweitertes Wis-
sen aneignen wollen, als auch an Mitarbei-
ter im Verkauf und der Beratung von Bau-
elementen und an Planer oder in der Mon-
tage bzw. Montageplanung tätige Personen.
Vermittlung von Grundlagenwissen
Die sechs Module der Ausbildung gliedern
sich in die Teile „Grundlagen Fenster und
Türen“, „Fachsprache und Zusatzkomponen-
ten“, „Kennwerte und Grundlagen der Mon-
tage“, wichtige „Regelwerke und Bauphysik“,
„Normen und Nachweisführung“, „Mar-
keting und Servicekultur“. Dabei werden
grundlegende Fenstersysteme, deren Unter-
schiede und Konstruktionsarten, bis hin zu
den wichtigsten technischen Regeln, die in
Planung, Beratung, Verkauf oder Montage
erforderlich sind, vermittelt. Durch die Ko-
operation mit der IHK-Akademie Ostbay-
ern wird laut BVFTFS sowohl eine inhaltlich
hochwertige Ausbildung gewährleistet als
auch ein strukturierter Ausbildungsablauf
sichergestellt. „Da unsere Dozenten eigene
Sachverständigen- oder Ingenieurbüros ha-
ben, fließt viel Praxiswissen in die Ausbil-
dung ein. Dies hilft den Teilnehmern, das
Gelernte später auch umzusetzen“, so Ver-
bandsvorstand Robert Bogner. Die Kursteil-
nehmer sollen durch die Ausbildung mehr
Sicherheit bei ihrer täglichen Arbeit bekom-
men und die Verbraucher das Gefühl, von
Fachleuten betreut zu werden. Interessenten
können sich ab sofort direkt bei der IHK-
Akademie Ostbayern anmelden bzw. beim
BVFTFS informieren.
www.ihk-wissen.de/
www.bvftfs.deUNTERSTÜTZUNG AUF DIGITALEM WEG
KOMPETENZZENTRUM DIGITALES HANDWERK
neue kunden gewinnen,
die Beratung und den Service verbessern, die Ar-
beit flexibler organisieren oder Prozesse effizienter gestalten: Digitale Werkzeu-
ge eröffnen dem Handwerk zahlreiche Chancen. Das wissen auch die Betrie-
be. Vier von fünf Handwerksbetrieben stehen der Digitalisierung generell auf-
geschlossen gegenüber, wie die Studie „Zwischen Tradition und Innovation:
Das Handwerk wird digital“ vom Zentralverband des deutschen Handwerks und
dem Digitalverband Bitkom zeigt. Doch zugleich stufen sich 71 Prozent der Be-
triebe im Vergleich zu anderen Branchen als Nachzügler ein. „Bei der Digitali-
sierung kämpft das Handwerk mit einigen Hindernissen: Neben der Furcht vor
hohen Investitionskosten und fehlender Breitbandversorgung zählen etwa IT-
Sicherheitsbedenken oder die Sorge vor unausgereifter Technik dazu. 56 Pro-
zent der Betriebe sagen uns, dass die Digitalisierung für sie eine Herausforde-
rung ist. Genau hier setzte das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk mit sei-
nem Auftritt auf der IHM 2018 an: Es zeigte mit Beispielen aus der Praxis, wie
Betriebe konkret vom digitalen Wandel profitieren und wie sie bei der prakti-
schen Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie am besten vorgehen können“,
so Karl-Sebastian Schulte, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen
Handwerks. Den ersten Schritt ins digitale Zeitalter konnten interessierte Be-
triebsinhaber direkt auf der Internationalen Handwerksmesse (IHM) Anfang
März in München mit dem Kompetenzzentrum gehen: Bei einem kostenlosen
Digitalisierungs-Check erhielten sie Informationen über die Ausgangslage und
das Potenzial der Digitalisierung im eigenen Betrieb.
KOSTENLOSES INFORMATIONSANGEBOT
Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk (KDH) unterstützt das Handwerk,
die technischen und wirtschaftlichen Potenziale der Digitalisierung zu erschlie-
ßen. Für dieses Ziel stellt das KDH Entscheidern in Handwerksbetrieben und
Vertretern von Handwerksorganisationen praxisnahe Informations-, Qualifika-
tions- und Unterstützungsangebote zur Verfügung, die in fünf bundesweiten
Schaufenstern entwickelt und illustriert werden. Das Angebot ist kostenlos. Die
Informationen sind anbieterneutral.
www.handwerkdigital.deFoto: © ZDH / LauraJankowski