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glas+rahmen

02.18

editorial

Glas contra Lamelle und Textil

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ende Februar startet die R+T 2018, Welt-

leitmesse für Rollladen, Tore und Son-

nenschutz. In den vollbelegten Hallen der

Messe Stuttgart zeigen Unternehmen aus

aller Welt ihre neuesten Lösungen für ei-

nen effizienten Sonnenschutz. Zu sehen

sein werden, Rollladen, Raffstoren sowie

textile Produkte für den Innen- und Au-

ßeneinsatz in großem Variantenreichtum.

Glasprodukte werden auf der R+T 2018

(noch) keine Rolle spielen. Dabei gibt es

bereits seit Jahren schaltbare Gläser, die

sich auf Knopfdruck einfärben, in diesem

Zustand einen zuverlässigen Sonnenschutz

bieten und dabei den Blick nach draußen

gewähren. Einen Einblick in den Entwick-

lungsstand dieser Technologie gibt Lukas

Jürgen Vössing,

Chefredakteur

Glas+Rahmen

nen die schaltbare Schicht nicht zwischen

Glasscheiben laminiert, sondern nachträg-

lich als Folie aufgebracht wird. Mit dieser

Technologie wird man künftig auch im Be-

reich der Nachrüstung kostengünstig ohne

großen technischen Aufwand einen effizi-

enten Sonnenschutz herstellen können.

Dass in diesem Markt etwas zu holen ist,

hat auch der Merck Konzern erkannt. Welt-

weit gilt es etliche Millionen Quadratme-

ter Fenster- und Fassadenflächen zu ver-

schatten. Das Wissenschafts- und Techno-

logieunternehmen setzt allerdings nicht

auf elektrochrome

Gläser, sondern auf

Flüssigkristall-Mo-

dule. Ende letzten

Niklaus, Doktorand am Fraunhofer Insti-

tut für Silicatforschung, in seinem Artikel

„Schaltbare Verglasung“ auf Seite 32. Elek­

trochrome Gläser wurden bereits in et-

lichen Bauprojekten erfolgreich verbaut

(Seite 36 und 37). Durch ihre Dimmbarkeit

lassen sich Licht- und Energiedurchlässig-

keit individuell an die jeweilige Situation

anpassen. Ein Knackpunkt: Diese Funkti-

onsgläser sind noch recht teuer. Dennoch

sehen die Spezialisten der Glasunterneh-

men, die sich intensivst mit schaltba-

ren Gläsern beschäftigen, einen erhebli-

chen Zukunftsmarkt. Ein gewichtiger Vor-

teil: Bewegliche, der Witterung ausgesetzte

Bauteile entfallen und damit der Aufwand

für die Reinigung und Instandhaltung.

Gleiches gilt auch für solche Gläser, bei de-

Jahres weihte das Unternehmen mit einer

Investitionssumme von 15 Millionen Euro

die erste Produktionsstätte im niederländi-

schen Veldhofen ein (Seite 34) und verkün-

dete stolz, weltweit der Erste zu sein, der

Fenstergläser mit dieser Technologie pro-

duziert. International wird auch von an-

deren Unternehmen an schaltbaren Son-

nenschutzgläsern gearbeitet. Wenn die-

se Funktionsgläser günstiger werden und

alle Anforderungen bezüglich Sonnen-

schutz, Blendschutz, Verarbeitung und An-

wendung genau so gut erfüllen wie klas-

sische Sonnenschutzprodukte, findet man

künftig vermutlich auch Glasanbieter auf

der Weltleitmesse R+T. Ich wünsche Ihnen

viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe der

Glas+Rahmen.

jürgen vössing

„Schaltbare

Sonnenschutzgläser

werden an

Bedeutung gewinnen.“

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