Objekte
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RTS-Magazin 5/2018
fassade. Vorgabe war dabei eine von allen
Seiten einheitliche Außenansicht.
Die etagenhohen dreidimensionalen sä-
gezahnförmigen Elemente der Außenhaut
stellten die Fassadenbauer vor einige He-
rausforderungen. Insgesamt acht isolierte
und vierzehn nicht isolierte Sonderprofile
wurden von der Hueck-Objektabteilung
für die Fassade entwickelt. „Dieses Projekt
hatte einen sehr hohen Schwierigkeits-
grad“, erklärt Jeroen van der Roest, Hueck-
Architektenberater in den Niederlanden.
„Nach meiner ersten Besprechung, musste
ich mir erst mal ein Modell bauen.“ An-
ders habe er sich diese komplexe Fassade
zunächst gar nicht richtig vorstellen kön-
nen. „Denkt man sich jedes Stockwerk als
Scheibe, dann sieht es von oben am Außen-
rand wie ein Sägeblatt aus.“ Als zusätzliche
Schwierigkeit sind diese „Zähne“ zudem
von Stockwerk zu Stockwerk gegeneinan-
der versetzt.
Bei der Konstruktion an der Nordseite
mussten die aus dem Gebäude herausra-
genden dreieckigen „Sägezahnflächen“
nicht nur das enorme Gewicht der Drei-
fachverglasung abtragen, sondern auch be-
geh- und belastbar sein. Darüber hinaus
waren an der kurzen Seite des Dreiecks
nach innen zu öffnende Lüftungsflügel ge-
fordert. „Um das zu lösen, haben unsere
Konstrukteure drei verschiedene Profile mit
ihren jeweiligen Eigenschaften zusammen-
gebracht“, berichtet Jeroen van der Roest.
„Für die Dichtigkeit war das die Element-
Fassade Hueck Unit L, für das Abfangen der
hohen Glasgewichte die Pfosten-Riegel-
Konstruktion Hueck Trigon 60 und um das
alles zu verbinden und den Lüftungsflügel
zu integrieren: das Fenstersystem Hueck
Lambda 77.“ Mit diesen Sonderprofilen
wurde jeder einzelne gläserne „Sägezahn“
passgenau vorgefertigt und als dreidimensi-
onales Komplett-Element vor Ort montiert.
Der Einsatz schwerer Stahlplatten ermög-
lichte es hier, die Fassade um 150 Millimeter
über den Bodenrand hinausragen zu lassen
und so Glasgewichte bis zu 600 Kilogramm
außerhalb der Schablonenlinie aufzuneh-
men.
Höchst energieeffizient
Für die hohe Energieeffizienz des Gebäudes
spielt die aufwändige Doppelhaut-Fassade
an den „Sonnenseiten“ eine ganz erhebli-
che Rolle. Zwischen wärmegedämmten In-
nen- und der „kalten“ Außenhaut liegt ein
auf Rosten begehbarer Innenraum, von dem
aus Fenster geputzt und Wartungsarbeiten
durchgeführt werden können. Im Winter
wirkt hier die stehende Luft im Außenraum
als zusätzliche Isolation, im Sommer kann
sich die erwärmte Luft zwischen den Ge-
schosselementen bewegen und wird durch
integrierte motorgetriebene Lüftungslamel-
len abgeleitet. Gesteuert werden Lüftung
und Außenjalousien zentral über das Ge-
bäudemanagement.
Auf der Innenseite übernehmen hoch-
isolierte, bis zu 3,30 Meter hohe Fenster-
bänder aus der Fenster- und Türenserie
Hueck Lambda 77 die eigentliche Wärme-
dämmung. Die sägezahnartige Außenhaut
ließ sich deshalb deutlich leichter realisie-
ren, als auf der Nordseite. „Viele Probleme
der 3D-Fassade hatten wir hier ja bereits
gelöst“, erinnert sich Jeroen van der Roest.
„Außerdem gab es hier wegen der nicht iso-
lierten Außenhaut deutlich geringere Glas-
gewichte.“ Gelüftet wird durch spezielle
Lüftungsgitter an der Oberseite der 3,30
Meter hohen Elemente.
www.hueck.deDie schrägen Glasflächen der sägezahnartigen
Strukturen leiten das Tageslicht weit in das Innere.
Zwischen wärmegedämmten Innen- und der „kalten“ Außenhaut liegt ein auf Rosten begehbarer
Innenraum, von dem aus Fenster geputzt und Wartungsarbeiten durchgeführt werden können.
Offene Bereiche mit Wintergärten und grüne Atrien
sind wichtige Elemente des architektonischen
Konzepts.