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glas+rahmen

09.17

technik

45

www.euro-tech-vacuum.de

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o.l.: Durch die Glaswölbungen

wurde der das gewünschte

Gesamtbild erzielt. Die Kuppel

soll wie zerknittert wirken.

o.M.: 112 gebogene Verbund-

glasscheiben prägen die Kup-

pel des neuen Londoner Head-

quarters von Squire & Partner.

r.: Mit Montageklemmen, die

in die aufgeklebten Alumini-

umprofile greifen, wurden die

Glaselemente fixiert.

u.l.: Zur Fixierung der Ver-

bundglaselemente auf der

Stahlunterkonstruktion wurden

Aluminiumprofile aufgeklebt.

u.r.: Handwerkliche Qualitäts-

arbeit: Die rautenförmigen

Glaselemente sind an den

Glaskanten in einem stumpfen

Winkel geknickt und darüber

hinaus in den Teilflächen aus-

gewölbt.

einem Netz verbunden sind. Die Kuppel hat einen

Durchmesser von ca. sechs Metern und eine Höhe

von 4,5 Metern, plus der aufgesetzten Laterne, die

noch einmal 1,4 Meter misst. Die gesamte Stahl-

konstruktion wurde vorgefertigt, in fünf Elemen-

ten auf die Baustelle geliefert und erst dort zusam-

mengefügt. Geplant wurde das ausgefeilte Netz aus

Profilen bei Tuchschmid mit der 3D-Software Tek-

la. Aus den erstellten Modellen wurden die Daten

an diverse Vorlieferanten geliefert. Auch die Ab-

messungen der Glaselemente wurden so ermittelt

und digital Glasveredlung Freericks zugeliefert.

Gewollter Knitter-Effekt

Die Herausforderung bei der Herstellung der 112

Glaselemente war allerdings nicht ihr Maß, son-

dern ihre unterschiedlichen dreidimensionalen

Formen. Die Kuppel soll auf Wunsch der Archi-

tekten zerknittert aussehen. So mussten die rau-

tenförmigen Glaselemente an den Glaskanten in

einem stumpfen Winkel geknickt und darüber hi-

naus in den Teilflächen ausgewölbt werden. „Glas-

technisch war das schon eine besondere Heraus-

forderung, aber wir haben schon viele außerge-

wöhnliche Objekte mit gebogenem Glas realisiert

und sind auf solche Sonderwünsche eingestellt“,

berichtet Glasermeister Matthias Freericks. Man

habe eine Reihe von Biegeversuchen durchgeführt

und schließlich die Ausführungsform gefunden,

mit der der gewünschte Knitter-Effekt erzielt wer-

den konnte. Für den unteren und oberen Abschluss

der Kuppel mussten zudem eine Reihe dreieckiger

Scheiben gefertigt werden. Auch bei der Auswahl

des Glases traf man relativ schnell den Geschmack

des Architekten. Gefertigt wurden die 14 Millime-

ter dicken Verbundgläser aus zweimal sechs Mil-

limeter Grünglas, verbunden mit dem bewährten

Verbundglasmaterial Ködiguard von Kömmer-

ling. Weil die Montage der Elemente in „Structu-

ral Sealant Glazing“ erfolgen sollte, wurden sämt-

liche Glaskanten fein geschliffen.Wegen der expo-

nierten Lage des Gebäudes ließ man die Glasstär-

ken von einem Glasstatiker berechnen. Darüber

hinaus wurden zur Prüfung der Biegebruchfestig-

keiten des Glases Tests beimMaterialprüfungsamt

(MPA) Nordrhein-Westfalen in Dortmund durch-

geführt. Ebenfalls aus Gründen der Gefahrenab-

wehr erfolgte eine Fremdüberwachung der Ver-

klebung der Structual-Glazing-Profile mit dem Si-

likonklebstoff DC 993 von Dow Corning.

Die Montage der Verbundgläser über den Dä-

chern Londons übernahmen allerdings nicht die

Biegespezialisten von Freericks, sondern die Mon-

teure des Metallbauunternehmens Tuchschmid.

Sie verschraubten die mit dem Glas verklebten

Aluminiumprofile mit Spezialklemmen auf der

Stahl-Unterkonstruktion und füllten die 34 Mil-

limeter breiten und ca. 10 Millimeter tiefen Fu-

gen flächenbündig mit einem Spezialsilikon aus.

So war es den westfälischen Glasveredelern zwar

nicht vergönnt, mit ihren passgenauen Elementen

vor Ort die Kuppel zu schließen, ihre qualitätsge-

prägte handwerkliche Handschrift aber wird für

Jahrzehnte beim Anblick der aufsehenerregenden

Glaskuppel sichtbar sein.

jüv

www.glas-freericks.de