glas+rahmen
06.17
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rollladen + sonnenschutz
Sonnenschutz = Klimaschutz
Dynamische Sonnenschutzsysteme senken den Energieverbrauch
eines Gebäudes für Kühlen, Heizen und Beleuchten signifikant – im
Sommer wirken sie als passive Kühlung, in der kalten Jahreszeit
nutzen sie die Kraft der Sonne zum Heizen. Insbesondere im passiven
Kühlen bieten sich grosse Einsparpotenziale.
aus sicht von peter gubisch,
Geschäftsführer
der Schlotterer Sonnenschutz Systeme GmbH, wer-
den in Sachen Energieeinsparung nach wie vor längst
nicht alle zur Verfügung stehenden Potenziale genutzt:
„Offenbar ist vielen noch zu wenig bewusst, welchen
Beitrag intelligente, dynamische Sonnenschutzsyste-
me hier leisten können“, sagt Gubisch. Fakt ist: Intel-
ligenter Sonnenschutz senkt den Energieverbrauch für
Heizen, Kühlen und Beleuchten und verbessert damit
zu jeder Jahreszeit die Gesamtenergiebilanz eines Ge-
bäudes. Verglasungen erreichen heute ausgezeichne-
te U-Werte. Ihre Stärken können sie allerdings nur in
Kombination mit einem modernen Sonnenschutzsys-
tem ausspielen.
Effektiver Hitzeschutz
Außenliegender Sonnenschutz ist zum einen die effek-
tivste und energiesparendste Methode, sommerliche
Überwärmung zu vermeiden, heißt es bei Schlotterer.
Das Prinzip ist einfach: Raffstoren und Rollläden las-
sen die direkten Sonnenstrahlen in der heißen Jahreszeit
erst gar nicht bis an die Fensterscheiben heran. Das re-
duziere die Raumtemperatur um bis zu zehn Grad Cel-
sius gegenüber unbeschatteten Räumen. „Der Energie-
einsparungseffekt ist enorm, wenn man bedenkt, dass
zur mechanischen Kühlung der Raumtemperatur um
ein Grad Celsius dreimal soviel Energie benötigt wird
wie zur Erwärmung derselben um ein Grad Celsius“, er-
läutert Gubisch.
Reduzierung der Kühllasten
Laut Energiebericht der Stadt Wien hat sich der Strom-
verbrauch für Klimaanlagen und Ventilatoren von 1995
bis 2012 von 27,1 GWh auf 210,3 GWh fast verachtfacht.
Berechnungen des renommierten TNO (Niederländi-
sche Organisation für Angewandte Naturwissenschaft-
liche Forschung) hätten ergeben, dass die konsequente
Nutzung von Sonnenschutz 50 Prozent der Kühlener-
gie einsparen würde, teilt Schlotterer mit. Nach Ansicht
des ift Rosenheim lasse sich der Energieverbrauch von
Gebäuden durch bestehende Sonnenschutztechnologien
„relativ rasch um bis zu 30 Prozent reduzieren“. „Neben
der thermischen Sanierung des Gebäudebestands wird
Bilder: Schlotterer
vor allem die Reduzierung der massiv steigenden Kühl-
lasten bei Neu- und Umbauten das zentrale Thema in
der Energie- und Klimadiskussion werden“, ist Gubisch
überzeugt. Wenn es darum geht, die Gebäudetechnik
von der energieaufwändigen mechanischen Kühlung in
Richtung passiver Kühlung zu entwickeln, spielen mo-
derne Sonnenschutzsysteme eine zentrale Rolle. Gu-
bisch: „Die vergangenen 40 Jahre waren geprägt vom
Energiesparen beim Heizen. Die Herausforderung der
Zukunft heißt Energiesparen beim Kühlen.“