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glas+rahmen

06.17

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16

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rollladen + sonnenschutz

Sonnenschutz = Klimaschutz

Dynamische Sonnenschutzsysteme senken den Energieverbrauch

eines Gebäudes für Kühlen, Heizen und Beleuchten signifikant – im

Sommer wirken sie als passive Kühlung, in der kalten Jahreszeit

nutzen sie die Kraft der Sonne zum Heizen. Insbesondere im passiven

Kühlen bieten sich grosse Einsparpotenziale.

aus sicht von peter gubisch,

Geschäftsführer

der Schlotterer Sonnenschutz Systeme GmbH, wer-

den in Sachen Energieeinsparung nach wie vor längst

nicht alle zur Verfügung stehenden Potenziale genutzt:

„Offenbar ist vielen noch zu wenig bewusst, welchen

Beitrag intelligente, dynamische Sonnenschutzsyste-

me hier leisten können“, sagt Gubisch. Fakt ist: Intel-

ligenter Sonnenschutz senkt den Energieverbrauch für

Heizen, Kühlen und Beleuchten und verbessert damit

zu jeder Jahreszeit die Gesamtenergiebilanz eines Ge-

bäudes. Verglasungen erreichen heute ausgezeichne-

te U-Werte. Ihre Stärken können sie allerdings nur in

Kombination mit einem modernen Sonnenschutzsys-

tem ausspielen.

Effektiver Hitzeschutz

Außenliegender Sonnenschutz ist zum einen die effek-

tivste und energiesparendste Methode, sommerliche

Überwärmung zu vermeiden, heißt es bei Schlotterer.

Das Prinzip ist einfach: Raffstoren und Rollläden las-

sen die direkten Sonnenstrahlen in der heißen Jahreszeit

erst gar nicht bis an die Fensterscheiben heran. Das re-

duziere die Raumtemperatur um bis zu zehn Grad Cel-

sius gegenüber unbeschatteten Räumen. „Der Energie-

einsparungseffekt ist enorm, wenn man bedenkt, dass

zur mechanischen Kühlung der Raumtemperatur um

ein Grad Celsius dreimal soviel Energie benötigt wird

wie zur Erwärmung derselben um ein Grad Celsius“, er-

läutert Gubisch.

Reduzierung der Kühllasten

Laut Energiebericht der Stadt Wien hat sich der Strom-

verbrauch für Klimaanlagen und Ventilatoren von 1995

bis 2012 von 27,1 GWh auf 210,3 GWh fast verachtfacht.

Berechnungen des renommierten TNO (Niederländi-

sche Organisation für Angewandte Naturwissenschaft-

liche Forschung) hätten ergeben, dass die konsequente

Nutzung von Sonnenschutz 50 Prozent der Kühlener-

gie einsparen würde, teilt Schlotterer mit. Nach Ansicht

des ift Rosenheim lasse sich der Energieverbrauch von

Gebäuden durch bestehende Sonnenschutztechnologien

„relativ rasch um bis zu 30 Prozent reduzieren“. „Neben

der thermischen Sanierung des Gebäudebestands wird

Bilder: Schlotterer

vor allem die Reduzierung der massiv steigenden Kühl-

lasten bei Neu- und Umbauten das zentrale Thema in

der Energie- und Klimadiskussion werden“, ist Gubisch

überzeugt. Wenn es darum geht, die Gebäudetechnik

von der energieaufwändigen mechanischen Kühlung in

Richtung passiver Kühlung zu entwickeln, spielen mo-

derne Sonnenschutzsysteme eine zentrale Rolle. Gu-

bisch: „Die vergangenen 40 Jahre waren geprägt vom

Energiesparen beim Heizen. Die Herausforderung der

Zukunft heißt Energiesparen beim Kühlen.“