RTS Magazin 2-2021

46 RTS-Magazin 2/2021 MARKT Ein herausforderndes Jahr Das Corona-Virus hat die Welt 2020 auf den Kopf gestellt. Unternehmen mussten von jetzt auf gleich ihre Arbeitsprozesse völlig neu organisieren. Auch Markilux war hiervon betroffen. Der Markisenhersteller stellte seine Produktion um, führte das mobile, digitale Arbeiten für seine Angestellten ein und mobilisierte Endkunden über eine „Social Distancing- Kampagne“. Es war laut Markilux ein Kraftakt, der aber am Ende des Jahres ein Umsatzplus von 25 Millionen Euro zum Vorjahr einbrachte. Das Geschäftsjahr 2020 von Markilux startete in den ersten zehn Wochen optimistisch. Doch dann machte sich ab Mitte März das Corona-Virus in der ganzen Welt breit und beherrschte von da an ebenso das Han- deln des Emsdettener Markisenspezialisten. Dennoch konnte das Unternehmen Ende des Jahres einen wei- teren Zuwachs im Umsatz auf rund 122 Millionen Euro verzeichnen. Corona bisher gut gemeistert „Einkauf und Disposition waren zunächst enorm gefor- dert, den Warenfluss bei unterbrochenen Lieferketten zu sichern. Innerhalb einer Woche mussten wir im Frühjahr 2020 außerdem die komplette Produktion auf den getrennten Dreischicht-Betrieb mit räumlicher Distanz der MitarbeiterInnen umstellen“, beschreibt Michael Gerling, Geschäftsführer für Technik und Produktion, die Auswirkungen der Pandemie auf das Markisenwerk. Die Arbeitsprozesse im laufenden Sai- songeschäft so radikal anpassen zu müssen, ist enorm aufwändig gewesen. Die Belegschaft hat jedoch flexi- bel reagiert. Auch die Kooperation mit der Arbeitneh- mervertretung ist partnerschaftlich verlaufen. „Die Zusammenarbeit im Unternehmen hat hervorragend funktioniert, weshalb wir das Krisenjahr 2020 gut meistern konn- ten“, erklärt Michael Gerling. Hilfreich war laut ihm zudem, dass viele Prozesse in Produktion und Logistik mittlerweile digitalisiert und automatisiert sind. Social Distancing als wichtiger Anker Dennoch war es für das Unternehmen herausfordernd, auf eine derart unkal- kulierbare Situation angemessen zu reagieren. „Durch den harten Lockdown im Ausland gab es zu Beginn des Jahres einen starken Auftragseinbruch. Selbst in Deutschland war das Kaufverhalten der Endkunden anfangs zurückhaltend“, sagt Klaus Wuchner, Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing. Es hat sich aber bald gezeigt, dass über Social Distancing und mobile Kommunikationstechnik die Montage von Markisen weiter möglich war. „Unser Fachpartnernetz ist und war daher einer der Erfolgsfaktoren in der Krise“, betont Klaus Wuchner. Die Kom- munikation hat in den Hauptkrisenmona- ten vorwiegend per Videokonferenz und Videopräsen- tation oder telefonisch stattgefunden. Ab Mai sind die Verkaufszahlen dann rasant gestiegen und haben die Umsätze der Vorjahresmonate dann schnell überholt. Personalmanagement stark gefordert „Wir mussten über 300 externe Arbeitskräfte einstellen, um die stark schwankende Auslastung der Produktion und den enormen Zuwachs an Aufträgen abzufangen. Das war ein logistischer Kraftakt“, sagt Heike Rei- nermann, Personalleiterin bei Markilux. Denn durch mobiles Arbeiten und den Urlaub zuhause hätten viele Menschen mehr als zuvor realisiert, wie wichtig ein wirkungsvoller Sonnenschutz ist. Während des Lock- downs war laut Christiane Berning, Leiterin der Abtei- lung Marketing und Business Development, der digi- tale und telefonische Kontakt zu den Endkunden auf einem Höchststand. „Unser Schauraumpersonal hat die Kontakte während dieser Zeit an unsere Fachhänd- ler weitergeleitet. Das war ein wichtiges Standbein für uns. Erst ab den Sommermonaten konnten wir wieder zu einer Beratung auf Distanz in den Schauräumen übergehen“, erklärt sie. Klaus Wuchner, Christiane Berning, Heike Reinermann und Michael Gerling (v. l.) blicken gemeinsam mit allen MitarbeiterInnen auf ein ereignisreiches und herausforderndes Geschäftsjahr in Zeiten von Corona zurück. © Markilux

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