RTS Magazin 10/2020
6 RTS-Magazin 10/2020 Advertorial Altes Gebälk mit neuem Leben Lange Zeit stand sie verwaist, die alte Scheune in Herborn. Bis ein findiger Verein sie zum kulturellen Zentrum der kleinen Stadt machte. Und zwar so erfolgreich, dass der hölzerne Bau im vorigen Jahr um ein neues, geräumiges Foyer erweitert wurde. Mit großen Glasfronten, die nach einer guten Verschattung verlangten. Eine knifflige Aufgabe – und vollauf geglückt. S ie hatte zweifellos bessere Tage gesehen. Wer sich Aufnahmen Anfang der 2000er Jahre ansieht, be- kommt schnell einen Eindruck vom beklagens- werten Zustand der alten Scheune: Stützpfeiler, die wenig vertrauenerweckend ausschauen und ächzend ein ramponiertes Dach tragen. Die alte Scheune – sollte man meinen – hatte ausgedient. Ein Irrtum. Heute ist von dem leicht morbiden Flair keine Spur mehr zu sehen. Ihre Form und das Holzgebälk lassen sofort die alte Scheune erkennen, und doch ist das Ge- bäude ein völlig anderes. Es ist zum kulturellen Zent- rum der hessischen Stadt Herborn mit ihren 20000 Einwohnern geworden. Ein Ort für Kleinkunst, Theater und Kabarett. Ein Ort des Zusammenkommens – auch über Herborn hinaus. Zu verdanken ist das dem Eifer des Vereins Kulturscheune Herborn e. V., der die alte Scheune 2004 von Grund auf saniert und nachhaltig mit neuem Leben erfüllt hat. 2019 wurde sie nun um ein neues Foyer erweitert. Den Denkmalschutz im Blick Der Wiederaufbau 2004 und die Erweiterung 2019: zwei wahre Herkulesaufgaben. Denn die Kulturscheune ist Teil einer 1911 errichteten Landesheilpflegeanstalt mit angeschlossenem Gutshof – und von daher ein denk- malgeschütztes Objekt. Vereinsvorstand Jörg Michael Simmer erinnert sich: „Das alte Gebäude wurde 2004 nahezu vollständig entfernt, lediglich ein Teil der Holz- stützkonstruktion des Dachs ist noch erhalten. Beim Wiederaufbau hatten wir eine Menge zu beachten.“ Es mussten Kompromisse gefunden werden, um den Wünschen des Vereins Rechnung zu tragen, ohne dabei jedoch den Denkmalschutz zu vernachlässigen. „Im vor- liegenden Fall ist dies sehr gut gelungen“, resümiert das zuständige Amt für Denkmalschutz heute im Rückblick: „Trotz umfangreicher Ein- und Anbauten ist das Ge- bäude noch als Scheunengebäude zu erkennen, und die ehemalige Nutzung findet sich sogar im Namen wieder.“ © DuoTherm (4) TITELSTORY Die robuste Tuchverschattung besteht aus kunststoff ummanteltem Fiberglas. Damit sie auch stärkeren Winden widerstehen kann, wird sie mit einer Art Reißverschluss in die seitlichen Führungsschienen geleitet. Die Kulturscheune Herborn mitsamt dem neuen Foyer. Die Tuchverschattung ist genau an die unterschiedlichen Fensterbreiten der Fassade angepasst – das erlaubt ein interessantes Spiel mit den Höhen der einzelnen Behänge.
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