RTS Magazin 9/2020

20 RTS-Magazin 9/2020 OBJEKTE Das 2018 eröffnete QO Hotel mit 288 Hotelzimmern und einem Restaurant setzt einen deutlichen städte- baulichen Akzent im Südosten Amsterdams. Neben dem achtgeschossigen Sockel, der an die Höhe der Nachbarbebauung anschließt, gehört zu dem mar- kanten Gebäude-Ensemble auch ein schlanker 75 Me- ter hoher Turm mit harmonisch abgerundeten Kanten. „Wir sind sehr stolz auf dieses Gebäude. Es ist wirklich einzigartig auf der Welt“, so die Architekten Robert Mulder und Paul de Ruiter. Ein entscheidender Be- standteil des ausgeklügelten Nachhaltigkeitskonzepts ist dabei die intelligente Fassade, die Funktionalität und Energie-Effizienz zu einer ästhetischen Einheit verbindet. „Wir haben uns für eine Aluminiumfassade entschieden, weil der Recyclinganteil hier höher ist als bei Stahl und sie so bei der LEED-Platinbewertung des Materialeinsatzes deutlich besser abschneidet“, erklärt Paul de Ruiter. „Aluminium ist für einen solchen Fas- sadentyp am nachhaltigsten.“ Intelligente Fassade Speziell die Entwicklung der Fassade ist ein langer Prozess gewesen. Die Herausforderung bestand da- rin, die Fassade so zu steuern, dass sie intelligent auf das Klima reagiert. Scheint zum Beispiel im Winter die Sonne, werden die Fensterläden automatisch geöffnet, um die Wärme hereinzulassen. Im Sommer schließen sich die Läden bei sonnigem Wetter, damit weniger Energie zum Kühlen gebraucht wird. Daher spielen die mehr als 800 goldfarbig elo- xierten Paneele in dem strengen Raster aus dunkelgrauen Alumi- nium-Elementen und geschoss- hohen Glasflächen nicht nur optisch eine besondere Rolle. Wenn sich kein Gast im Zimmer aufhält, reagieren die auffallen- den Schiebe-elemente vor der Verglasung automatisch auf die Witterung – wodurch eine le- bendige, sehr dynamische Au- ßenansicht entsteht. Realisiert wurde die hoch- wärmegedämmte Aluminium- Elementfassade mit Festvergla- sungen aus Funktions-Isolier- glas durch das niederländische Metallbauunternehmen Blitta mit einer auf dem Standardsys- tem Hueck Trigon Unit L basierenden Sonderlösung. „Eine Herausforderung für Metallbauer und System- haus waren besonders die Paneele“, erinnert sich Hueck Key Account Manager Jeroen van der Roest, der das Projekt betreute. Unter anderem musste die Wind- last der jeweils oben und unten in Schienen laufenden Paneele selbst in großer Höhe von der Fassade abge- tragen werden. „Das war schon eine knifflige Rechne- rei. Noch komplexer war das Zusammenspiel mit dem Hersteller der automatisch schließenden Blenden. Hier mussten Fassadentechnik, Antriebstechnik, Elektronik und das Gebäudemanagement punktgenau koordiniert werden, damit die Paneele zuverlässig funktionieren“, so Jeroen van der Roest. Auch die bis zu 51 Grad mit einem Radius von etwa 1400 Millimetern gebogene Glasfassade an den Turm- kanten erforderte einige Tüftelei. Hier galt es, fünf un- terschiedliche Teile zu biegen und in einem Element zu kombinieren: die Profile für oben und unten, die Kämpfer sowie zwei Glasleisten. Eingesetzt wurde da- für Aluminium der Härtequalität EN AW 6060 T4. „Wir haben bei diesem Projekt zum ersten Mal mit Hueck zusammengearbeitet und das hat wirklich gut funktio- niert“, resümiert Blitta-Geschäftsführer Henk Schami- née. „Von unseren Mitarbeitern habe ich sowohl zum System als auch zum Service sehr zufriedene Rückmel- dungen bekommen.“ www.hueck.com Solange der Gast nicht in seinem Zimmer ist, werden die Schiebeelemente vor der geschosshohen Verglasung je nach Witterung automatisch geschlossen oder geöffnet. Ein wesentlicher Teil des Energie- und Nachhaltigkeitskonzepts ist die lebendige Fassade aus Glas und Aluminium. Nach sorgfältiger Prüfung erwies sich Aluminium als der nachhaltigste Werkstoff. © Hueck (5)

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