RTS Magazin 7-8/2020
8 RTS-Magazin 7-8/2020 BRANCHE D ie Sommer werden immer heißer, beginnen frü- her und dauern unter Umständen länger. Es ist bekannt, dass diese hohen Temperaturen älte- ren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen 3 hart zusetzen, aber auch die jüngere Generation sucht nach mehr Komfort und einem gesunden Lebensstil in Innenräumen. Architekten, Ingenieure und Bau- firmen suchen nach energieeffizienten Lösungen zur Steuerung des Raumklimas und auch Regierungen be- ginnen, die negativen Auswirkungen der Überhitzung in Gebäuden zu begreifen. In Zukunft werden klare Richtlinien der Schlüssel zu einer kosten- und ener- gieeffizienten Gebäudekühlung sein. 4 Laut der ES-SO, der Europäischen Sonnenschutzor- ganisation, ist die Antwort klar: „Sonnenschutz muss ein Schlüsselfaktor für alle Gebäude in Europa wer- den, um zukünftig deren Überhitzung zu verhindern. Sonnenschutz ist die kosteneffektivste Lösung auf dem Markt und bietet direkte Auswirkungen auf Gesund- heit, Komfort und Energieeinsparung.“ 5 Einfach und doch effektiv Als Sonnenschutz werden die außen- und innenliegen- den Systeme bezeichnet, die eine Überhitzung verhin- dern, indem sie die durch Fenster und verglaste Fas- saden einfallende Wärme- und Lichtmenge der Sonne regulieren. Sonnenschutzvorrichtungen sind so alt wie die altägyptische, islamische oder persische Kultur. Im Laufe der Jahre wurden viele innovative Sonnenschutz- lösungen – wie Raffstoren, Markisen, Textilscreens, etc. – entwickelt. Die Vorreiter haben eine hochentwickelte Sonnenschutzindustrie aufgebaut, die heute hundert- tausende Mitarbeiter auf der ganzen Welt beschäftigt. Allein in Europa arbeiten rund 400 000 Menschen in der Sonnenschutzindustrie. Diese spezialisierte Ferti- gungsindustrie, die als Partner der Bauindustrie arbei- tet, besteht aus vielen weltweit tätigen Unternehmen, u. a. im Bereich von Hi-Tech-Geweben, motorisierten Steuerungen und Hausautomation bis hin zu Herstel- lern der Sonnenschutzprodukte selbst. Sind Gebäude in Europa für Hitzewellen gerüstet? „Die rasante Erderwärmung hat in den letzten Jahren für Hitzewellen und andere Extremtemperaturen gesorgt. In Europa sind Hitzewellen mindestens fünfmal wahrscheinlicher“, so Damian Carrington, Umweltredakteur beim britischen Guardian, im vergangenen Sommer. 1 Wissenschaftler sagen, dass die Temperaturen bei Hitzewellen etwa 4 Grad Celsius heißer sind als vor einem Jahrhundert. 2 Im letzten März lagen die Durchschnittstemperaturen laut dem Copernicus Climate Change Service der EU fast zwei Grad Celsius über dem Durchschnitt der Jahre von 1981 bis 2010. Sind die Gebäude in Europa ausgerüstet, ihre Bewohner vor dieser extremen Hitze zu schützen? Und wenn ja, erfolgt dies auf eine kosten- und vor allem energieeffiziente Weise? Außen- und innenliegende Systeme verhindern Überhitzungen, indem sie die durch Fenster und verglaste Fassaden einfallende Wärme- und Lichtmenge der Sonne regulieren. © Roma/Eckhart Matthaeus
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