RTS Magazin 4/2020 + Forum 2/2020

22 RTS-Magazin 4/2020 INNOVATIONEN B ei einem Auto ist ein einheitliches Diagnosegerät eine Selbstverständlichkeit. In der Reparatur- werkstätte wird jeweils als erstes das Gerät mit dem Fahrzeug verbunden und danach werden Feh- lermeldungen und Zustandsinformationen über den Motor und das Motormanagement ausgelesen. Was beim Auto gängig ist, kann beim Sonnenschutz oder bei Rollläden Realität werden. Der Verein SMI Stan- dard Motor Interface e.V. hat dazu die Grundlagen ge- legt. Die technische Arbeitsgruppe hat eine Reihe von neuen Spezifikationen erarbeitet. Es ist die dritte Ent- wicklungsgeneration der einheitlichen Motorschnitt- stelle und sie wird demzufolge mit SMI 3.0 bezeichnet. Welches sind die wesentlichen Merkmale der neuen Spezifikation? Einheitliche Properties Zur Vereinfachung von Inbetriebnahme- und War- tungsprozessen wurden einheitliche Properties be- schrieben. Dies sind Eigenschaften oder Zustände von Antrieben für Sonnenschutz, Rollläden, Fenster oder Schiebeläden. Hat ein Antrieb das Datenproto- koll SMI 3.0.D14 implementiert, so können bis zu 65 unterschiedliche Informationen über die Schnittstelle ausgelesen werden. Im Kasten unten sind Kapitel und Beispiele von Properties aufgelistet. Da das SMI-Inter- face ein herstellerübergreifender Standard ist, profi- tieren sowohl Sonnenschutzhersteller, Montage- und Reparaturbetriebe als auch Steuerungshersteller und Elektrofachkräfte vom einheitlichen Datenprotokoll. Für die Inbetriebnahme, Wartung und Weiterentwick- lung von Produkten sind die wertvollen Informationen aus einem Rollladen- oder Jalousieantrieb von größtem Nutzen. Neue Funktionen und Robustheit Die Rückmeldung von Anwendern und Kunden ga- ben den Mitgliedern der SMI-Arbeitsgruppe Technik Anstoß für neue Funktionen. So ist im neuen Daten- protokoll ein einheitlicher Prozess für einen Filetrans- fer beschrieben. Damit kann die Software von einzel- nen oder mehreren Antrieben gleichzeitig geladen oder ausgetauscht werden. Es ist eine unvermeidliche Grundlage für rationelle Reparaturen oder Funktions- erweiterungen. Zu erwähnen sind auch neue Funktionen für An- triebe mit Drehzahlregelungen und für die Steuerung von Jalousien. Mit längeren Befehlsketten und größe- rer Flexibilität in der Adressierung ist das Standard Motor Interface SMI noch flexibler und besser für die Zukunft vorbereitet. Die Spezifikation einer einheitlichen elektronischen Schaltung hat sich bewährt. Mit einer Weiterentwick- lung wird die Robustheit über einen größeren Tempe- raturbereich und in anspruchsvollen Anwendungen noch verbessert. Kompatibilität Den Architekten der neuen Spezifikation war die Kom- patibilität zu bisherigen SMI-Antrieben und Steue- rungen ein großes Anliegen. Mit dem kombinierten Protokoll aus Basisformat SMI 3.0.BF und dem erwei- terten Protokoll SMI 3.0.D14 ist es gelungen, die Kom- patibilität über Generationen sicher zu stellen. Damit Bereit für die Digitalisierung Die einheitliche Motorschnittstelle SMI wird vom Verein SMI Standard Motor Interface e.V. entwickelt und verwaltet. Mit SMI 3.0 wurde die Spezifikation erweitert und den neuen Bedürfnissen der Digitalisierung angepasst. Beispiele von Properties Kapitel Beispiele Zugriff Zugriffslevel, Passwort, … Geräteinformationen Produkttyp, Seriennummer, … Diagnose Betriebstemperatur, Fehlerzähler, … Antriebsinformationen Drehmoment, Drehzahl, … Lebensdauer Motorlaufzeit, Bewegungszähler, … Antriebsdiagnose Inbetriebnahmezustand, Laufrichtung, … Fahrprofil Kriechdrehzahl, Rampen, … Watchdog Überwachungszeit, Sicherheitsposition, … Digitale Eingänge Zustände File Transfer Blockgrösse, Zustand Transfer, … Jalousie Arbeitsposition für offen abfahrende Jalousien, … Die wesentlichen neuen Elemente des SMI 3.0. © SMI e. V.

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