RTS Magazin 1/2020
Markt 49 RTS-Magazin 1/2020 Künstliche Intelligenz (KI) wird aktuell heiß diskutiert. Experten gehen davon aus, dass in dieser Technologie enormes Wachstumspo- tenzial liegt. Nicht nur für große Konzerne, auch für kleine und mittlere Unternehmen kann es sich lohnen, in KI zu investieren. Welche Möglichkeiten die Künstliche Intelli- genz Mittelständlern bei ihren Geschäftspro- zessen und ihrer Wettbewerbsfähigkeit bie- tet, zeigt Christina Müller, Expertin von der NürnbergerVersicherung. Ist Künstliche Intelligenz nur ein Hype? Nein, sagen 77 Prozent der Experten in einer Umfrage des Wissenschaftlichen Instituts für Infrastruktur und Kommunikationsdienste (WIK) aus dem Jahr 2019. „Die Mehrheit der befragten Fachleute geht davon aus, dass KI für die Zukunft des deutschen Mittelstands eine bedeutende Rolle spielen wird“, so Christina Müller. Auch die Bundesregierung hat das mögliche Potenzial von Künstlicher Intelligenz erkannt und im November 2019 die „Nationale Strategie für Künstliche Intel- ligenz“ verabschiedet. Das erklärte Ziel der Politik ist es, Forschungsergebnisse vermehrt in die praktische Anwendung zu übertragen. Was steckt hinter „Künstliche Intelligenz“? KI bezeichnet jene Wissenschaft, die sich da- mit befasst, Maschinen Aufgaben lösen zu lassen. Und zwar solche, die Intelligenz er- fordern, wenn sie von Menschen bearbei- tet werden müssten. Hierbei geht es darum, konkrete Anwendungsprobleme wie bei- spielsweise das Treffen vonVorhersagen oder die Einordnung bestimmter Dinge in Kate- gorien anhand von Methoden aus der Ma- thematik und Informatik zu lösen. Die Soft- ware besitzt die Fähigkeit, dazuzulernen und sich selbst zu optimieren. Der Großteil der bisher verfügbaren KI-Anwendungen für die unternehmerische Praxis ist nicht darauf ausgerichtet, die Belegschaft in den Betrie- ben durch Technik zu ersetzen.Vielmehr sind die Technologien als Hilfsmittel für spezielle Aufgaben entwickelt worden, die ergänzend eingesetzt werden können. Einsatzgebiete von KI im Mittelstand Künstliche Intelligenz ist bereits in vielen Softwares vorhanden. Indem sie Arbeits- abläufe verkürzt oder automatisiert, bietet ihr Einsatz große Wachstumschancen. An- wendung findet KI beispielsweise im Kun- dendienst. „Hier können Technologien wie Chatbots, Bild- oder Spracherkennungssys- teme dazu beitragen, dass Kunden nicht in der Warteschleife hängen bleiben, sondern umgehend eine individuelle Beratung erhal- ten – und das rund um die Uhr“, erläutert die Expertin der Nürnberger Versicherung. Die Mitarbeiter werden dadurch bei der Be- arbeitung einfacher Anfragen entlastet und können sich auf komplexere Aufgaben kon- zentrieren. Im Bereich der Produktion leis- tet Künstliche Intelligenz ebenfalls wertvolle Hilfe. „Bei der industriellen Fertigung sind intelligente Systeme beispielsweise in der Lage, Fehler im Produktionsablauf und be- vorstehende Störungen zu erkennen“, weiß Christina Müller. Außerdem können Be- triebe durch den Einsatz von KI Fertigungs- teile prüfen und Qualitätskontrollen durch- führen. Darüber hinaus profitieren in der Lo- gistik bereits viele Betriebe von KI. So kann KI-Software zum Beispiel die Nachfrage für unterschiedliche Waren nach Regionen aus- werten, Prognosen erstellen, Verteilungspro- zesse effizienter machen und auf diese Weise die Lagerbestände optimieren. „Auch bei der Auslieferung von Waren wird KI wegweisend sein, da die Technologie für das autonome Fahren darauf basiert“, sagt die Expertin der Nürnberger Versicherung mit Blick auf die Zukunft der Logistik. Ausfall der Technik Es ist davon auszugehen, dass in den kom- menden Jahren immer mehr mittelständi- sche Betriebe KI in ihre Geschäftsprozesse integrieren werden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Künstliche Intelligenz hilft, Res- sourcen einzusparen und kann unter ande- rem die Planbarkeit, das Datenmanagement, die Kundenzufriedenheit, die Betriebssicher- heit und die Qualität und Distribution der Ware verbessern. So viele Chancen KI für Unternehmen auch bereithält, sollten Ge- schäftsführer eins nicht vergessen: Technik ist grundsätzlich anfällig. Funktioniert sie nicht mehr, kommt es häufig zu einer Un- terbrechung der Arbeitsabläufe. Reparaturen können jedoch kostspielig sein. Eine Lösung bieten Elektronikversicherungen. „Mit der Allgefahrendeckung der Nürnberger Elek- tronikversicherung sind Ausfälle von elek- tronischen Anlagen und Geräten – egal ob bei Schäden durch Unvorsichtigkeit, Fallen- lassen, Vorsatz Dritter, Kurzschluss, Nässe oder Bedienfehler – abgesichert. Aber auch für Schäden am Betriebssystem der elektro- nischen Geräte und Anlage leisten wir“, so Christina Müller. Ist die Technik beschädigt, übernimmt die Versicherung die Kosten für eine Repa- ratur oder bei Totalschaden die Aufwendun- gen für eine technisch gleichwertige Ausstat- tung. Auf Wunsch können Betriebsleiter ihre Elektronik auch gegen Brand, Explosion, Ein- bruch, Blitz und weitere Risiken versichern. Zudem ist eine Versicherung von Daten und Software möglich. Ein weiterer Vorteil der Nürnberger Elektronikversicherung: „Sie leistet auch dann, wenn kein Schaden an den Datenträgern vorliegt. Das heißt, das verse- hentliche Löschen von Daten ist im Leis- tungsumfang enthalten“, so Christina Mül- ler. www.nuernberger.de/elektronikversicherung Künstliche Intelligenz imMittelstand Auch für kleine und mittlere Unternehmen kann es sich lohnen, in Künstliche Intelligenz zu investieren. Foto: © ClipDealer
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