LIFTjournal 2-2021
RÜCKBLICK & AUSBLICK Julian-Hall. Sie könne aber für neue Komponen- ten in Bestandsanalagen herangezogen werden. „Cybersecurity wird für die Aufzugsindustrie ein immer wichtigeres Thema!“ CYBERSECURITY IN DER PRAXIS „Cybercrime ist eine der größten Bedrohung, mit denen aktuell jedes Unternehmen zu kämp- fen hat und die Einschläge kommen auch in der Aufzugsbranche immer näher“ – konstatierte Sebastian Eich, IT-Berater und Geschäftsführer der Firma hanseConcept. Er stellte die Haupt- angriffswege und die wichtigsten Schutzmaß- nahmen für Cyberangriffe vor. Ganz praktisch schilderte in seinem Vortrag über Cybersecurity („Cyber-Angriff und Abwehr“) einen aktuellen Fall von einem massiven Ransomware-Angriff auf einen Aufzughersteller – 80 Tage waren die Geschäftsprozesse dort gestört. Das sei keine Ausnahme, warnte Eich: „Fast jedes Unternehmen ist betroffen, einige wissen es nur noch nicht.“ ANSTECKUNGSRISIKO IN AUFZÜGEN Die „sanitary devices“ sind ein Riesenthema in Zeiten von Covid-19 in der Aufzugsbranche. Trotz- dem sei es nicht einfach gewesen, für dieses „sensible Thema einen kompetenten Referenten“ zu finden, erklärte Klaus Dietel, Programmverant- wortlicher und Moderator in der Anmoderation des folgenden Vortrags. Ihn hatte dann Frank Saalmüller von der Schäfer GmbH übernommen. In seinem Vortrag zu „Hygienische und smarte Aufzugsbedienung“ präsentierte er ausführlich die neuen „Smart Solutions“ des Unternehmens. Seinen Vortrag hatte er vorab auf Video auf- genommen, beantwortete dann aber live die zahlreichen Rückfragen aus dem Chat, wo in- tensiv über das Ansteckungsrisiko in Aufzügen diskutiert wurde. WICHTIGE NEUE FAHRTREPPEN-NORM „Neues von der Fahrtreppe“ präsentierte Edip Kaci von Kone. Er berichtete von der Überar- beitung und Ergänzung der EN 115 Familie, die die wesentlichen Normen und technischen Dokumente für die Sicherheit von Fahrtreppen und -steigen beinhaltet. Ausführlicher stellte er den geplanten Teil EN 115-5 zum Austausch von Fahrtreppen in bestehenden Gebäuden vor, an dem derzeit gearbeitet wird. Diese neue Norm sei vergleichbar mit der EN 81-21 für Aufzüge und be- findet sich, so Kaci, zurzeit im Entwurfszustand. Kaci – bei Kone global für Fahrtreppen-Normen zuständig – hofft, dass sie 2022 zur Abstimmung kommt und man dann diese Norm, die „wir als sehr wichtig empfinden“ veröffentlichen könne. Auch auf ISO Ebene würden derzeit neue Normen Zufrieden mit den diesjährigen Heilbronner Aufzugstage zeigte sich der Programmverantwortliche Klaus Dietel gegenüber dem LIFTjournal: Dem im Bereich des „Miteinanders“ eingeschränkten Angebot habe ein „hochkarätiges Programm“ gegenübergestanden, erklärte der Fachreferent Aufzüge beim TÜV Nord: „Nach teilweise schwieriger Ansprache von Referenten im Vorfeld – waren einzelne Themen doch zu sensibel? – konnten alle Beiträge planmäßig stattfinden. Mit dem kurzfristig gewonnenen Beitrag über den abgewehrten Cyberangriff gegen einen namhaften deutschen Aufzugsbauer glaube ich, ein Highlight gesetzt zu haben – nun weiß jeder: diese Gefahr ist real.“ Ein rundum positives Fazit zog auch der Organisator der Heilbronner Aufzugstage, Prof. Dr. Georg Clauss, Geschäftsführer des Veranstal- ters, der Technischen Akademie Heilbronn: „Die Technik hat absolut geräuschlos funktioniert. Der Ablauf hätte besser nicht funktionieren können.“ Ausdrücklich bedankte er sich am Ende der Veranstaltung bei der Firma „Kranz Live Eventsolutions“, die für die Technik ver- antwortlich war. Auch eine kleine virtuelle Firmenausstellung gab es diesmal: Die Firmen Chr. Mayr, Fritz Kübler (mit einem Showroom), hanse concept, TÜV Rheinland und Ziehl-Abegg (mit einem Live Showroom und einem Live-Chat) präsentierten in den Pausen ihr Angebot. Übrigens: Die nächsten Heilbronner Aufzugstage werden am 8. und 9. März 2022 stattfinden. für Fahrtreppen und -steige entwickelt und be- stehende ergänzt. STADT UND VERKEHR DER ZUKUNFT Zu den Heilbronner Aufzugtagen gehört auch immer der Blick über die Branchengrenzen hi- naus, den diesmal Steffen Braun, Institutsleiter des Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation übernahm. Wie wird die „Stadt der Zukunft und Verkehr der Zukunft“ aussehen? Wie können wir die Stadt von morgen angesichts des rasanten Veränderungstempos, angesichts der großen derzeitigen Transformation vorausden- ken? Wie kann automatisiertes Fahren im Kontext Stadt funktionieren? Diesen spannenden Fragen ging er nach und fordert dabei ein ganzheitliches Bild der Stadt und des Verkehrs von morgen, der „unsere bisherige Lebensführung auf den Kopf stellen wird“. ⇤ tah.hs-heilbronn.de Foto: © Georg Clauss Ein Dank an die Techniker von „Kranz Live Eventsolutions“. 46 MESSEN UND VERANSTALTUNGEN FAIRS AND EVENTS LIFT journal 02. 2021
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