LIFTjournal 1-2021

die Software schauen zu müssen und damit al- le Beteiligten trotzdem auf den aktuellen Pla- nungsstand Zugriff haben, gibt es gemeinsame Projektplattformen. Sie werden „Common Data Environment“ (CDE) genannt. Dorthin lädt man sein Modell nach dem Ex- port hoch und alle am Projekt Beteiligten können es sich mit einem „Modell-Viewer“ ansehen. Dann folgt dort die Abstimmung zum Beispiel in Form von Kollisionsprüfungen. Dabei werden im CDE Nachrichten zu auf- tretenden Fragen und Problemen erstellt. Das Dateiformat für diese Nachrichten lautet „BIM Collaboration Format“ (BCF). Die Modelle werden fortlaufend weiterentwickelt und in definierten Abständen auf der Projektplattform aktualisiert. Den Aktualisierungsrhythmus bestimmt der BIM- Abwicklungsplan (BAP). In der modellbasierten Planung werden Aufzüge an den gleichen Schnittstellen mit den anderen Gewerken abgeglichen wie in der herkömmlichen 2D-Planung. Diesen Prozess be- schreibt das VDI/bS 2552 Blatt 11.5 für die Aufzugs- planung in drei Phasen mit verschiedenen Ent- wicklungsstufen / „Level of Development“ (LOD). Phase der Vorplanung: Ohne „Input“ keine Aufzugsplanung. Eine 3D-Machbarkeitsstudie der Architektur enthält bereits mehr Informationen, als man vermutet. So können Förderhöhe und vorgesehene Nutzung des Aufzugs bereits daraus abgeleitet werden. Eine Vorplanung der Aufzugs- technik ist in dieser Phase bereits möglich, denn der Informationsbedarf der Gebäudeplanung ist zu diesem Zeitpunkt auf bestimmte Geometrien begrenzt: Sie braucht in dieser Phase ein Modell im LOD100 mit dem Platzbedarf für den Schacht inklusive Schachtkopf und -grube. Damit können bereits verschiedene Gebäudevarianten entwi- ckelt werden. Phase der Angebotsplanung: Sie startet mit erweiterten Anforderungen. Die Gebäudepla- nung stellt nun zusätzlich Gebäudegeometrien, As is frequently the case, this deals with who has to provide what to whom as well as when and for what purpose. INTERDISCIPLINARY WORK Ideally, models are structured and coordinated with each other in the design phase in a way that ensures improved implementation of the buil- ding project. There are joint project platforms to avoid having to share mutual access to software when coordinating design and yet still enable all participants to have access to the current design stage. These are known as common data environments (CDE). You can upload your model here after export and everyone involved in the project can access it via a model viewer. This is then followed by coordination, for example, in the form of clash detection. To manage clashes, questions, problems or annotations, so called “issues” are created in the CDE. The file format for these messages is known as “BIM Collaboration Format” (BCF). The models undergo continuous further development and are updated at defined intervals on the project plat- form. BIM execution planning (BEP) determines the update rhythm. In model-based planning, lifts are coordina- ted with the other sectors at the same interfaces as in conventional 2D planning. VDI/bS 2552 sheet 11.5 describes this process for lift planning in three phases with different levels of develop- ment (LOD): Pre-design (or concept design) phase: No lift planning without input. A 3D architectu- ral feasibility study already includes more infor- mation than you would suppose. For example, Brandschutzanforderungen, eine Definition der exakten Nutzung, der Nutzerkreise und auch ge- naue Anforderungen an den Fahrkorb zur Ver- fügung. Darauf basierend wird ein detailliertes Aufzugsmodell im LOD200 erstellt. Es enthält Ob- jekte und Informationen, die abgestimmt werden müssen – zum Beispiel die Durchbrüche für Be- und Entlüftung, Schachtentrauchung und Elektrik mit dem Tragwerksmodell. Zur Abstimmung mit der Gebäudeplanung sind Schachttüren sowie Anzeige- und Bedienelemente enthalten. Phase der Ausführungsplanung: Hier wird die Phase der Angebotsplanung detaillierter mit einem LOD300 Modell wiederholt, dann sind beispielsweise Ankerschienen, Steuerschränke und vieles mehr enthalten. Durch den höheren Detaillierungsgrad sind weitere Schritte in der Planung des Bauwerks möglich. TOOLS UND KOMPETENZEN Zwei Tools und Kompetenzen braucht man im Unternehmen, um am interdisziplinären Model- laustausch teilzunehmen. Zum einen: Die eigene Planungs- und Modellierungssoftware muss IFC- fähig sein und jemand muss den IFC-Import und -Export konfigurieren können. Zum anderen: Es wird ein Tool zur Prüfung von Modellen benötigt, die man erhält oder versen- den möchte. Starten kann man mit einem IFC- Viewer, der Markt bietet inzwischen eine große Auswahl an unterschiedlichen und teils sogar kostenlosen Lösungen an, die Bedienung kann sehr leicht mit Videotutorials erlernt werden (siehe Seite 10). Das ist schon das gesamte Rüstzeug für den Einstieg in die digitale modellbasierte Zusam- menarbeit – es ist leicht zu erlernen, damit um- zugehen ist keine Raketenwissenschaft. ⇤ Der Autor ist Architekt, BIM-Manager, Leiter der AG BIM am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt und Vorsitzender des Richtlinienausschusses VDI 2552 Blatt 11.5 BIM–Aufzugstechnik. BIM-ANWENDUNGSFALL KOORDINATION Zur modellbasierten Planungskoordination gibt es aus dem Infrastrukturbereich von der ARGE „BIM4INFRA2020“ hilfreiche Handreichungen. Unter dem Titel „Anwendungsfall 5 Koordination“ wird dieser sehr wesentliche BIM-Anwendungsfall ausführlich beschrieben und seine Voraussetzungen erläutert. Sie finden die direkten Links auf unserer Website. lift-journal.de/bim BIM COORDINATION USE CASE You can find useful support materials for model-based design coordination from the infrastructure sector from the working group “BIM4INFRA2020”. This very important BIM use case is comprehen- sively described and its conditions explained under the title “Use case 5 Coordination”. You can find the direct links on our website. lift-journal.com/bim 09 PERSPEKTIVEN  PERSPECTIVES

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