LIFTjournal 2/2020
geklärt, betonte der Jurist. „Es gibt bisher nur Meinungen, aber noch keine Rechtsprechung. Deshalb muss ein Vertrag her, der genau das regelt.“ Der Punkt der Eigentums-Über- gabe müsse damit geklärt werden. „Wenn es nicht geregelt wird, kann es ein böses Erwachen geben – für beide Seiten.“ DB: GLEICHBEHANDLUNG BEI DER VERGABE Vom Wiederaufbau des ZFA Roßwein als Fachpraktisches Schulungszentrum für mittelständische Unternehmen der Aufzugsbranche berichteten Dieter Hils und Daniel Roßberg vom MFM Roßwein – mit vielen Fotos und kurzen Videos von den ersten Baumusterprüfungen und Tests. Ein Beitrag aus Betreibersicht durfte auch diesmal in Heilbronn nicht fehlen. Ihn übernahm Maik Vondran von DB Station + Services. Vondran bedauerte, dass viele Aufzugfir- men sich nicht an den Ausschreibungen der Deutschen Bahn beteiligten, weil „sie denken, die Anforderungen sind zu hoch und die Aufträge würden nur an Konzerne vergeben“. Die DB sei aber Eigentum des Bundes und keinerlei wettbewerbs- beschränkende Verhaltensweisen erlaubt. Man halte sich an das Gebot des Vergaberechts, dass eine Gleichbehandlung der Bewerber verlange: „Es geht nicht um das billigste Ange- bot, sondern das beste Preis-Leistungsverhältnis.“ MODERNISIERUNG AUS ZWEI PERSPEKTIVEN Die Modernisierung von Aufzuganlagen wurde in Heilbronn aus zwei Perspektiven betrachtet: Die Sicht der Großindustrie präsentierte Nico Bittel von Schindler. Er erklärte gleich zu Beginn, warum er vom Reiseverbot des Konzerns nicht be- troffen war: Er war schon unterwegs, bevor es ausgesprochen wurde. Die Modernisierung von Aufzugsanlagen aus Sicht des Mittelstandes präsentierte anschließend praktisch und umfassend Christoph Piorek von Hübschmann Aufzüge. Den undankbaren letzten Vortrag übernahm diesmal Gerhard Quanz vom Regierungspräsidium Kassel mit einem aktuellen Thema: dem Brexit und seinen Folgen für die Aufzugswirtschaft („Ich bin nicht in beruflicher Funktion hier, sondern in privater Rolle“). Er erwarte, dass es auf dem Aufzugssektor künftig, ob mit oder ohne Abkommen, keine technische Auseinanderentwicklung geben wird. Die Vermutung liege also nahe, so Quanz, dass es faktisch keine technischen Handelshemmnisse geben werde, sondern dass sich nur die formalen Aspekte ändern und möglicher- weise wieder Zölle eingeführt würden. LOB FÜRS KRISENMANAGEMENT Der Leiter der Heilbronner Aufzugstage Klaus Dietel lobte in seinem Fazit gegenüber dem LIFTjournal das „hochkarätige und vielseitige Programm“. Besonders dankte er Prof. Clauss für sein „hervorragendes Krisenmanagement“. Er habe in Ab- sprache mit Vertragspartner und Behörden Wege gefunden, die „Aufzugstage ruhigen Gewissens genießen zu können“. Die nächsten Heilbronner Aufzugstage sind vom 2. bis 3. März 2021 geplant. Eine große Fotogalerie von der dies- jährigen Veranstaltung finden Sie bei uns im Internet. ⇤ lift-journal.de/heilbronn ULRIKE LOTZE „Bekannt, aber auch bewusst?“ Diese Frage war die Überschrift des traditionellen Branchendialogs, zu dem die Firmen Bosch Service Solutions und SafeLine Deutschland am Vorabend der Heilbronner Aufzugtage eingeladen hatten. Rund 50 geladene Gäste waren gekommen – weniger als üblich, was der sich anbahnenden Corona-Epidemie ge- schuldet war. Wer es zum Branchendialog geschafft hatte, bekam kurze Impulsvorträge geboten, außerdem war am Ende viel Zeit für Networking eingeplant, die auch intensiv genutzt wurde. Bodo Adamus von Bosch Service Solutions stellte nach der Begrüßung neue Produkte des eigenen Unternehmens und des langjährigen Partner SafeLine vor und erklärte kurz den neuen bundesweiten Service der Inaugenscheinnah- me, den Bosch Service Solutions inzwischen bundesweit anbietet. Die Einzelheiten erläuterte später seine Kollegin Annika Stamann. Das Thema Ausschreibung im Spannungsfeld zwischen Erwartungshaltung, Anforderung und Preis war das Thema von Alexander Wüllner, der seit kurzem bei Hundt-Consult arbeitet. Ausgesprochen lebhaft verlief die anschließende Podi- umsdiskussion an der neben Bodo Adamus als Moderator und Alexander Wüllner auch Dieter Unger vom VDMA Fach- verband Aufzüge und Fahrtreppen sowie Klaus Mayland, Inhaber von Mayland-Aufzüge teilnahm. Im Mittelpunkt stand u.a. die Gefährdungsbeurteilung, deren Notwendig- keit gerade vielen kleinen Betreiber nicht bewusst sei. ⇤ Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion (v.l.): Bodo Adamus, Dieter Unger, Klaus Mayland und Alexander Wüllner. Photos: © Ulrike Lotze 33 MESSEN UND VERANSTALTUNGEN FAIRS AND EVENTS
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