LIFTjournal 2/2020
Das Thema Modernisierung von Aufzugs- anlagen hat sich in den vergangenen Jahren in Europa zu einer wichtigen Herausforderung für Aufzugsunterneh- men entwickelt – bedingt durch den demographischen Wandel und die regel- mäßige Überarbeitung der rechtlichen Grundlagen. Ob es sich um einen Kom- ponentenhersteller, Montagebetrieb oder Wartungsbetrieb handelt: Jedes Unternehmen muss sich dieser Entwick- lung stellen. D ie Modernisierung von Aufzugsanlagen ist eine lohnende Investition. Sie senkt in der Regel die Betriebs- und War- tungskosten und steigert die Betriebssicher- heit. Außerdem sorgt sie für den Werterhalt und die Wertsteigerung einer Immobilie. Die Modernisierung einer Aufzugsanlage ist etwas anderes als eine Instandhaltung oder Instand- setzung, die nur dafür sorgt, dass der gleiche Standard beibehalten wird. Instandsetzungs- arbeiten, bei denen der Standard erhöht wird, fallen unter das Konzept einer Modernisierung. Warum das wichtig ist? Weil diese Unterschei- dung für Vermieter eine Rolle spielt, wenn es um die Kosten und ihre mögliche Weitergabe an die Nutzer von Aufzugsanlagen geht. Häufig führt der ungeplante Ausfall von Hauptkomponenten, die auf dem Markt nicht mehr verfügbar sind oder aber die immensen Kosten für deren Reparatur dazu, dass die Anlage modernisiert werden muss. Geplante Modernisierungen erhöhen die Anlagenver- fügbarkeit und natürlich deren Sicherheit. Durch die Erneuerung veralteter, abgenutzter Baugruppen werden potenzielle Schwachstel- len beseitigt und teure Nachbesserungen und Ausfälle vermieden. Das hat positive Auswir- kungen für die Nutzer und erhöht die gesamte Wirtschaftlichkeit der Anlage. Neue Komponenten entsprechen der aktu- ellen Norm und sind deutlich effizienter. Auch das Thema Planungssicherheit und Haftung sind ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Modernisierung. Die rechtskonforme Anpassung von Anlagen auf den aktuellen Stand der Technik durch eine Modernisierung spielt häufig eine große Rolle bei der Entschei- dung. SACHVERSTÄNDIGE BEGLEITUNG EMPFEHLENSWERT Ist die Entscheidung für eine Modernisierung getroffen, sollten die Auftraggeber konkrete Vorgaben machen und den Ablauf festlegen. Weil das eine komplexe Aufgabe ist, ist eine sachverständige Begleitung empfehlenswert. Sowohl neutrale Fachplaner als auch die ZÜS (TÜV, Dekra, GTÜ) sind kompetente Ansprech- partner für die Überprüfung der Baumaßnah- me, wenn es um die Einhaltung der Richtlinien geht. Zunächst sollte gemeinsam mit dem Kunden geklärt werden, welche Anforderungen an die modernisierte Anlage gestellt werden. Die an- schließende Überprüfung, Begutachtung und Dokumentation der Altanlage ist unabdingbar für die Angebotserstellung. Dabei kann auch geprüft werden, ob Komponenten weiterver- wendet werden können – das senkt den Auf- wand und die Kosten. Anschließend muss eine Ausschreibung er- stellt werden. Nur mit einer detaillierten Aus- schreibung kann ein Angebot erstellt werden und ein Vergleich verschiedener Anbieter ist möglich. Dabei sollte man auf die Vollstän- Modernisierung aus Sicht eines Montagebetriebes Modernisation from the point of view of an assembly company Photo: © Dmitry Kalinovsky/123RF.com LIFT journal 02. 2020 10 PERSPEKTIVEN PERSPECTIVES
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