Gebaeudehuelle 10/2020

29 GEBÄUDEHÜLLE 10.20 FASSADE massgeschneiderte konstruktion Aufgrund der organisch ineinanderlaufenden Formen mit wenig geraden Flächen war eine maßgeschneiderte Fassade nötig. „Wir haben überlegt, wie wir die gerunde- ten Geometrien mit einer möglichst einfach strukturier- ten Fassadenkonstruktion umsetzen können“, berichtet Stefan Gauss, Geschäftsbereichsleiter Freyler Metallbau. Diese Sonderlösung und deren technische Umsetzung haben auch den Bauherrn überzeugt. Den geschwunge- nen Grundriss des Gebäudes bildet die Fassadenkonst- ruktion segmentiert ab. „Wir haben die Pfosten-Riegel Fassade im System Raico Therm AV den unterschiedli- chen Geometrien angepasst“, erläutert Stefan Gauss wei- ter. „Mit einer geschossweisen Trennung und dem Ein- satz von Schallschutzglas der Schallschutzklasse 4 mit ca. 50 dB können wir zudem die hohen Schallschutzanforde- rungen erfüllen.“ Zugleich ist die Fassade hoch wärme- gedämmt mit einem U-Wert von durchschnittlich 0,71 – 1,10 W/m²K. Die Aluminiumkonstruktion basiert auf Einfeldträgern – so ließ sich auch die komplexe Monta- ge mit den geschwungenen Formen problemlos auf der Baustelle umsetzen, und Toleranzen konnten berück- sichtigt werden. toleranzen im blick „Insbesondere das Thema Toleranzen ist eines, auf das man bei einem solchen Projekt früh eingehen sollte“, weiß Stefan Gauss aus Erfahrung. „Wenn man den Bau- körper betrachtet, weiß man, dass dieser mit seinen run- den Sequenzen nicht einfach zu schalen ist. Zugleich hat das Spezialglas aber eine lange Lieferzeit, so dass es be- reits vor dem Betonieren bestellt werden muss.“ Das Pla- nungsteam von Freyler Metallbau hat reichlich Erfahrung und weiß, wie man etwa auf eine leichte Krümmung in der Decke eingehen muss, so dass die Fassade trotzdem optisch perfekt sitzt und davon nach außen hin nichts mehr sichtbar ist. Auf die Detailplanung folgte die Fer- tigung im Freyler Werk in Kenzingen und anschließend die Montage auf der Baustelle. Insgesamt 1.700 m 2 Fas- sadenfläche sind entstanden, 280 m 2 EControl Glas wur- den mit 2.600 Laufmetern Profilen in der Pfosten Riegel Fassade verankert. Auch die Fassade des dreigeschossi- gen Sockelbaus wurde von Freyler Metallbau geplant und umgesetzt. Zum Einsatz kam dort eine Raico Therm AV Fassade in Kombination mit Raico Frame 75 WI. gute zusammenarbeit „Wichtig für das Gelingen eines solchen Projekts ist ein gutes Miteinander“, bekräftigt Stefan Gauss. „Der Bau- herr war offen für technische Lösungen, neue Ideen und deren Umsetzung. Zugleich kam uns einmal mehr die langjährige Partnerschaft mit Raico zugute, und nicht zuletzt lief auch die Zusammenarbeit mit der EControl- Glas GmbH& Co. KG reibungslos.“ So ist nach nur sechs- monatiger Montagezeit ein neuer Blickfang an der A81 entstanden – neben dem A-Tower auf der einen fällt nun auch der B-Tower auf der anderen Seite schon von Wei- tem ins Auge. o. Der Sockelbau wurde mit einer klassischen Außenverschattung rea- lisiert. Auch hier zeich- nete Freyler Metallbau für Konzept, Fertigung und Montage verant- wortlich. Im Hinter- grund ist der A-Tower von ThyssenKrupp zu sehen, in dem Aufzugs- technik getestet wird. u.r. Das elektrochrome Glas der EControl-Glas GmbH & Co. KG färbt sich blau ein, sobald eine geringe elektrische Spannung anliegt. So reflektiert es bei Erhal- tung der Transparenz Strahlungswärme. u. Über den Innenhof des Gebäudes fällt Ta- geslicht in die angren- zenden Räume. Fotos: © Freyler objekttafel Bauher: Bucher Unternehmensgruppe Entwurf: Joachim Müller Architekten & Ingenieure Werkplanung: Kühnl + Schmidt Architekten AG Fassadenplanung/: Freyler Metallbau GmbH Ausführung Fassadensystem: RAICO Therm AI, RAICO Therm AV, RAICO Frame 75 WI Fassadenfläche: 1.700 m 2 Nutzfläche: 3.000 m 2 Glas: elektrochromes Sonnenschutzglas EControl-Glas GmbH & Co. KG

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