Gebaeudehuelle 4-2020
51 gebäudehülle 04.20 glas+rahmen In einem aktuellen Newsletter vom 19. März erläutern ift-Geschäftsführer Dr. Jochen Peichl, und Institutsleiter Prof. Jörn P. Lass, wie trotz der Einschränkungen durch die Aus- breitung des Coronavirus hausintern und im Umgang mit Kunden die Gesundheit der Mit- arbeiter geschützt und das Leistungsangebot des Instituts weiter aufrechterhalten werden soll. Hier die Ausführungen im Wortlaut: - Videotelefonate und -konferenzen, bei de- nen Sie als Kunde nur eine Webcam und ein Mikrofon brauchen, die auf jedem Smart- phone und Notebook vorhanden sind. - Montageservice für Probekörper, bei dem Sie nur Ihren Probekörper liefern müssen und die ift-Handwerker entsprechend der Montageanweisung alles montieren – ger- ne auch per Videoabstimmung. - Prüfungen (Feuerwiderstand, Luft/Wind/ Wasser u.a.) mit Videobegleitung in Echtzeit. Mitarbeiter im Home-Office sind durch IT- Investitionen für Kunden per Mail und Tele- fon weiterhin uneingeschränkt erreichbar. - Einhaltung des Sicherheitsabstandes von 1,5 – 2 Metern durch Verringerung der Be- legungsdichte in Büros und Besprechungs- räumen. IFT INFORMIERT KUNDEN SICHERUNG DER DIENSTLEISTUNGEN IN ZEITEN DER CORONA-KRISE - Sicherung der Mitarbeitergesundheit durch konsequente Einhaltung der empfohlenen Schutzmaßnahmen des RKI (Nies-/Husten- Etikette, regelmäßige Raumlüftung und Händewaschen, erhöhte Reinigungsinter- valle möglicher Kontaktflächen etc.). Das beschriebene Vorgehen schaffe ein größt- mögliches Maß an Sicherheit, Vertrauen und Handlungsfähigkeit, damit die Mitarbeiter des ift auch weiterhin in der Lage seien, die Kunden des Instituts zu unterstützen – im Bereich von für Schulungen, Gutachten, Au- dits/Fremdüberwachung und Prüfungen im ift Rosenheim oder auf firmeneigenen Prüfstän- den. Mit diesem Bündel an technischen und organisatorischen Maßnahmen wolle man die Kunden auch in der Coronakrise mit allen notwendigen Dienstleistungen unterstützen, damit diese Ihre Bauprojekte und Produkt- entwicklungen zuverlässig und erfolgreich bearbeiten können. www.ift-rosenheim.de Das ift hat Maßnahmen getroffen, um seine Kunden auch in Zeiten der Einschränkungen durch das Coronavirus zu betreuen. Diverse Prüfungen werden z.B. mit Videobegleitung in Echtzeit durchgeführt. Foto: © ift Rosenheim Unternehmen faire und transparente Wettbe werbsbedingungen. Es kommt aber sehr darauf an, die normativen Anforderungen und deren Anwendung praxistauglich zu gestalten, damit die Techniker in den Betrieben damit gut arbei ten können. Genau hier sieht sich das ift Rosen heim in der Pflicht. Leider wird gerade die Har monisierung vieler wichtiger Produktnormen von der EU-Kommission blockiert. Wann dieser Knoten gelöst wird, ist zurzeit noch vollkommen unklar, so dass im harmonisierten Bereich mit einem Stillstand zu rechnen ist. Dies führt dazu, dass Normen weiter genutzt werdenmüssen, die nicht dem aktuellen Stand der Technik entspre chen. Nicht die „Normenflut“ ist das Problem, sondern der derzeitige Stillstand. gebäudehülle: Wo sehen Sie angesichts wei- ter anziehender Effizienzanforderungen das größ- te Entwicklungspotenzial bei Fenstern und Fas- saden? lass: Bisher sehe ich noch keine anziehenden Effizenzanforderungen im Baubereich. Die ver gangenen Jahre waren geprägt von einer starken Nachfrage ohne Verschärfungen an die energeti sche Performance derGebäudehülle. Dadurch hat es nur wenig energetische Innovationen gegeben. Diesen Trend müssen wir durch verstärkte For schung und Entwicklung und schärfereAnforde rungen im Energiebereich ändern. Produkte wie Vakuumisolierglas (VIG) aus europäischer Pro duktion oder druckentspantes Isolierglas geben hier Impulse. Für Vakuumisolierglas hat das ift ein Testverfahren für die Dauerhaftigkeit entwi ckelt, und im Bereich der druckentspannten Iso liergläser habenwir gerade einForschungsprojekt abgeschlossen. Ein weiteres Thema ist die Nach haltigkeit vonBauprodukten. Dabei müssen auch die Energieverbräuche und Emissionen bei der Herstellung, imBetrieb, für denUnterhalt (Reini gung,Wartung etc.) und denRückbaumit sorten reiner Entsorgung durch eine Ökobilanzierung berücksichtigt werden. Hier hat das iftRosenheim sich in den letzten zehn Jahren einen großen Er fahrungsschatz erarbeitet und zählt heute zu den führenden Stellen inDeutschland fürNachhaltig keitszertifizierungen. Für die kurzfristige Redu zierung der CO2-Emissionen ist aber eine mas sive Steigerung der energetischenGebäudesanie rung notwendig. Diesewird aber ohne gesetzliche Vorgabennicht funktionieren, weil dieKosten für fossile Energien immer noch viel zu niedrig sind. zur person Prof. Jörn P. Lass ist seit über 36 Jahren in der Fenster- und Fassaden branche tätig. Den Anfang machte eine Ausbildung zum Glaser und Fensterbauer. Nach dem Studium der Holztechnik folgten Aufgaben bei einem System geber im internationalen Projektge schäft sowie Tätigkeiten als Projekt leiter in Fenster- und Fassadenbau betrieben – zum Schluss als techni scher Leiter eines mittelständischen Fenster- und Fassadenbauers. Da nach folgten 14 Jahre Führungsauf gaben im ift Rosenheim in den Be reichen Forschung, Prüfung, Güte überwachung, Normung und Zerti fizierung. Die letzten sechs Jahre leitete er als Professor an der Technischen Hoch schule Rosenheim die Studienrich tung „Gebäudehülle“. Seit Anfang 2020 leitet Jörn P. Lass als Nachfol ger von Professor Ulrich Sieberath das ift Rosenheim.
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