Gebauedehuelle 12-2020
27 gebäudehülle 12.20 fassade o. In der Gärtnerei wer- den die Kassetten ent- sprechend des Fassa- denentwurfs mit Pflan- zen bestückt. Nach acht bis zwölf Wochen haben diese die gewünschte Größe und Dichte. Fotos: © Helix zusammen mit dem Bauherrn geplant. „Mit einem spe- ziellen Computerprogramm können wir ein individuel- les Pflanzmuster für die Gesamtfläche des jeweiligen Pro- jekts erstellen“, erläutert der Architekt Jonathan Müller von Helix Pflanzensysteme. „Bei der Auswahl der passen- den Gewächse spielen natürlich die Standortbedingun- gen eine entscheidende Rolle. Ist die Fassade ganz oder zum Teil beschattet oder zumeist der vollen Sonne aus- gesetzt? Handelt es sich um einen eher geschützten Platz oder hat der Wind hier freies Spiel? Je sorgfältiger die- se Aspekte bei der Planung berücksichtigt werden, desto attraktiver entwickelt sich die begrünte Fassade über die Jahre, und desto geringer ist der spätere Pflegeaufwand.“ Die Pflanzkassetten werden aus recyceltem Kunststoff hergestellt und haben standardmäßig eine Breite von 60 Zentimetern und eine Höhe von 45 Zentimetern. Je- de verfügt über 16 Pflanzlöcher, die in der Gärtnerei auf der Grundlage des entwickelten Fassadenentwurfs ent- sprechend bestückt werden. Stauden und Co. wachsen hier nicht in Erde, sondern in einer anorganischenMine- ralwolle mit sehr niedrigem Trockengewicht. Nach acht bis zwölf Wochen haben sie die gewünschte Größe und Dichte erreicht, und die Kassetten können den ihnen zu- gedachten Platz am Gebäude einnehmen. vorgehängte fassade „VonMauerwerk bis Beton – solange die Tragfähigkeit es zulässt, kann ‚Helix Biomura‘ überall eingesetzt werden. Als Gewicht sollte man ungefähr mit 65 Kilogramm pro Quadratmeter rechnen“, erklärt Müller. „Das System ist vergleichbar mit einer vorgehängten, belüfteten Fassa- de. Für die Unterkonstruktion werden zunächst Träger- schienen aus verzinktem Stahl vertikal an die Wand an- gebracht. Es folgen eine etwa 1,2 Zentimeter dicke, was- serdichte Platte und ein spezielles Drainagevlies. Da rüber werden dann die Bewässerungsschläuche verlegt und die Aluminiumhalterungen für die begrünten Kas- setten befestigt.“ smarte versorgungstechnik Die Bewässerung kann entweder mit Frischwasser oder auch durch Regenwasser erfolgen, das vom Dach in ei- nen Tank geleitet und dort gesammelt wird. Eine Pum- pe sorgt dafür, dass es sich über die Topfleitungen präzi- se verteilt. Durchflussraten und Intervalle werden smart via Internet gesteuert, überwacht und jeweils an die jah- reszeitlichen Bedürfnisse der Pflanzen angepasst. Mag netventile ermöglichen es, einzelne Fassadenbereiche un- terschiedlich stark feucht zu halten. Auch die Pflanzen- versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen ist online programmiert und läuft dann automatisch ab: Aus einem Tank mit Flüssigdünger wird dem Gießwasser immer die gewünschte Dosis beigemischt. „Sammelt sich gele- gentlich überschüssiges Wasser in den Kassetten, wird es zügig über das Drainagevlies in eine Abflussrinne un- ter der Fassadenbegrünung geleitet. Idealerweise fließt es von dort nicht in die Kanalisation, sondern dient als Gießwasser im Garten“, so Müller. „Es gibt aber auch die Möglichkeit eines geschlossenen Systems, bei dem die- ses Überschusswasser wieder gefiltert und zurück in den Speichertank geführt wird.“ r. Von Mauerwerk bis Beton – solange die Tragfähigkeit es zulässt, kann „Helix Biomura“ überall eingesetzt wer- den. Architekt Jonathan Müller von Helix Pflan- zensysteme leistungen Helix Pflanzensysteme übernimmt bundesweit die Planung, Installation und auch Pflege solcher begrünten Wände. Mit fachlichem Know-how, dem permanenten Monitoring der Versorgungstechnik online sowie der regelmäßigen Kontrolle der Pflanzenvitalität vor Ort stellt das Unternehmen sicher, dass die lebendigen Fassaden dauerhaft ihr attraktives Aus- sehen behalten. www.helix-pflanzen.de/de/pflanzensysteme
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