Gebauedehuelle 12-2020
gebäudehülle 12.20 titel 18 titel dicht- und klebstoffe die en-1279 (2018) brachte einige Neu- erungen und Verschärfungen bei den jeweili- gen Prüfanforderungen für Isolierglas und den relevanten Primär- und Sekundärdichtstoffen mit sich. Dies betrifft, was Dichtstoffe angeht, fast alle Teile der neuen Norm von Teil 1 (Ver- träglichkeitsprüfungen) über Teil 4 (u.a. Fin- gerprint der Dichtstoffe) bis zu Teil 6 inklusive der neu aufgelegten Prüfung der Shore-A Här- te. Die wohl anspruchsvollste Anpassung aus Sicht der Dichtstoffhersteller ist die neue Vor- gabe zur UV/Nass-Zugprüfung mit 504 Stun- den bei sequentieller UV-Bestrahlung und mit anschließenderWasserlagerung der Prüfkörper, verankert im Teil 4. Obwohl diese Prüfkriteri- en für Polysulfide eine wesentlich höhere Hür- de als für Polyurethane darstellen, erfüllen un- sere Produkte IGK 130 und IGK 330 diese An- forderungen gleichermaßen. Die neu im Teil 4 (AnhangC) verankerte Foggingprüfung (früher im Teil 6) wurde ebenfalls in der Kombination IGK 511/IGK 130 und IGK 511/IGK 330 bestan- den. Die dabei ander kaltenundwarmenSchei- be anliegendenTemperaturunterschiede ander erwärmtenundgekühltenScheibemüssenmin- destens 30° Celsius betragen. Das war auch in der früheren Version der EN-1279 schon so. augenmass bei fogging-prüfung Aktuell gibt es aber Bestrebungen von Seiten des Bundesverbandes Flachglas (BF) und der RALGütegemeinschaft Isolierglas (RAL-GMI), die Prüfanforderungen, Fogging betreffend, noch weiter in die Höhe zu schrauben. Zwar wird diesmit demZiel verfolgt, dieGebrauchs- tauglichkeit der neuen, sogenannten Multilay- er-Abstandhalter in Bezug auf Fogging bei 80° Celsius Maximaltemperatur prüfen zu wollen, im Negativfall führt dies aber zwangsläufig zu einer Diskussion am Markt, welches die wirk- lichen Ursachen des Foggings sind - Dicht- stoff und/oder Abstandhalter. Hier gilt es mit Augenmaß vorzugehenundmöglichst realitäts- nahe Testbedingungen zu etablieren. neue messparameter Was vielen Kollegen in unserer Branche noch gar nicht bewusst ist, ist die Tatsache, dass ge- mäß der Fassung der EN 1279 (2018) – Teil 6 Anhang E.4, die Shore A-Härte anders ge- messen werden muss als bisher. Diese stellt das wichtigste Kriterium für eine ordnungs- gemäße Aushärtung der Dichtstoffe dar. An- stelle von 50 Newton Anpressdruck darf ge- mäß der Novellierung der Normnur nochmit 12,5 Newton gemessen werden, was eine Ver- ringerung der Messwerte per se um ca. 10-12 Shore A-Grade nach sich zieht. Übliche Shore A-Werte nach drei Stunden werden dann – im Falle von IGK 130 - von ca. 25 imMittel auf et- wa 15 fallen. Andere Produkte am Markt, de- ren Shore A-Härte nach alter Messmethodik Höhere Anforderungen an Iso-Dichtstoffe Inzwischen ist es zwei Jahre her, dass die Norm für Isolierglas EN-1279 (2018) eine Novellierung erfahren hat. Obwohl ihre Koexistenzphase mit der früheren Version gerade im Begriff ist abzulaufen, sind aktuell, Unter anderem Corona-bedingt, viele Prüfungen noch nicht durchgeführt. Für Isolierglas-Dichtstoffe geht die EN-1279 mit neuen Prüfungsmodalitäten und verschärften Leistungsanforderungen einher. der autor Dr. Randolf Karrer ist Geschäftsführer (Technik) der IGK Isolierglasklebstoffe GmbH, Hasselroth. www.igk.global nach drei Stunden deutlich unter 20 oder gar unter 10 liegt, werden dann entweder gar nicht mehr oder erst nach sechs bis neun Stunden reproduzierbar gemessenwerden können. Das stellt einen erheblichen Nachteil in der Quali- tätskontrolle der Isolierglashersteller dar. auf neue anforderungen eingestellt IGK hat entschieden, die neue Shore A-Me- thode ab dem 1. Januar 2021 einzuführen und die Kundenspezifikationen entsprechend an- zupassen. Unabhängig von der neuen Norm, aber im Einklang mit weiter wachsenden An- sprüchen an die Wärmedämmung im Fens- terbereich, hat sich IGK der Herausforderung gestellt, auf die Vielzahl der neuen Abstand- halter am Markt zu reagieren. Optimiert für weiter verbesserte psi-Werte der Fenster, wur- den nicht nur die erst seit kurzer Zeit verfüg- baren oben genannten Multilayer-Abstand- halter, sondern auch etablierte Abstandhalter für die „warme Kante“ in umfangreichen La- boruntersuchungen geprüft. Dabei ist es ge- lungen, IGK 130 dahingehend zu optimieren, dass auf allen Abstandhaltern eine sehr gute Haftung erzielt werden konnte. Die gewohnt guten Eigenschaften, wie lange Topfzeit und sehr schnelle Aushärtung - verbundenmit sehr langer Standzeit der Mischer von sechs Wo- chen bis drei Monate und in Einzelfällen sogar darüber hinaus, bleiben dabei unangetastet. Foto: © IGK Foto: © IGK Die Sekundärdichtstoffe IGK 130 (Basis: Polyure- than) und IGK 330 (Ba- sis: Polysulfid) erfüllen die neuen, erhöhten Normanforderungen. Das gilt auch für die Foggingprüfung dieser beiden Produkte in Kombination mit der Butyl-Primärdichtung IGK 511.
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