Gebaeudehuelle 11-2020
GEBÄUDEHÜLLE 11.20 EDITORIAL Digitalisierungsturbo läuft Liebe Leserinnen, liebe Leser, in vielen Bereichen des privaten, berufli- chen und öffentlichen Lebens haben die Ein- schränkungen durch die Corona-Pandemie und die Maßnahmen des persönlichen In- fektionsschutzes wahre Digitalisierungs- schübe ausgelöst. Die Krise wirkt offensicht- lich wie ein Turbo auf die Entwicklung. Die Kommunikation in Unternehmen, Schulen, Universitäten und vielen anderen Einrich- tungen erlebt derzeit einen enormen Digi- talisierungssprung. Allerorten werden ver- schiedenste digitale Kommunikationsmittel genutzt, damit der Geschäftsbetrieb weiter- laufen kann. Auch Messegesellschaften legen sich mäch- tig ins Zeug, um ihren Ausstellern als Ersatz für Corona-bedingt ausfallende Fachveran- staltungen digitale Plattformen zu bieten, auf denen sie sich und ihre Neuheiten vorstel- len können. Fachbesucher finden dort nicht nur die Angebote der Unternehmen, son- dern können sich in digitalen Web-Sessions formationsangebot aufgestockt, ins Internet. Entsprechend beworben, können offensicht- lich auch mit solchen Präsentationen große Fachbesucher-Zahlen erreicht werden, wie vom Beschlaghersteller Basys zu hören ist (Seite 59). Das Institut für Fenstertechnik (ift) hat al- ternativ zu den Rosenheimer Fenstertagen mit mehreren Hundert Teilnehmern vor Ort in diesem Jahr das neue digitale Format „Ro- senheimer Online-Dialog“ gestartet (Sei- te 64). Dabei entschied man sich für Klas- se statt Masse und übertrug nicht per Lives- tream einen Fachvortrag nach dem anderen, getaktet wie bei einer Präsenzveranstaltung, sondern konzentrierte sich auf kleine Dis- kussionsrunden zu aktuellen Themenfel- dern. Für die Teilnehmer an den Bildschir- men zu Hause eine ebenso informative wie kurzweilige Lö- sung. über aktuelle Branchenthemen informieren und austauschen. Künftig sollen diese digita- len Services ergänzend zu den Präsenz-Mes- sen weiterhin angeboten werden, hört man beispielsweise von den Fachmessen glasstec und BAU. Bei der glasstec VIRTUAL zeigte sich, dass viele Unternehmen solche digita- len Plattformen bereits sehr kreativ bespielen können. Natürlich gibt es auch ganz indivi- duelle Leuchtturm-Projekte. So haben diver- se Firmen aus der Glas- und Fensterbranche nach dem Ausfall ihrer wichtigsten Fachmes- sen in diesem Jahr mit enormem Program- mieraufwand eigene digitale Ausstellungs- konzepte entwickelt. Sie verlegten quasi ihre Messestände, teils um ein umfangreiches In- Unterm Strich zeigt der Blick auf die zahl- reichen jüngsten digitalen Angebote der Glas-, Fenster- und Fassadenbranche, dass heute schon viel mehr möglich ist, als man sich zu Beginn des Jahres vorstellen konn- te. Er zeigt aber auch, dass digitale Kommu- nikation eines Lernprozesses bedarf. Nicht alles, was machbar, ist auch zielführend im Sinne des Nutzwertes für die Adressa- ten. Nach der Pandemie wird vom digitalen Boom dieses Jahres wohl nur das Bestand haben, was sich als sehr effizient, zeit- und kostensparend oder als von Kunden sehr ge- schätzt herausstellt. Vieles wird einfach wie- der verschwinden. Jürgen vössing Jürgen Vössing, Chefredakteur Gebäudehülle „vieles wird einfach wieder verschwinden.“ Verdeckt liegende Bänder. Without us it’s not a door. BREUER & SCHMITZ GmbH & Co. KG Locher Straße 25, 42719 Solingen info@breuerundschmitz.de www.breuerundschmitz.de Germany
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