Gebaeudehuelle 11-2020
39 gebäudehülle 11.20 glas+rahmen glas+rahmen fenster + türen und auch für 2021 wird nicht mit einem Markteinbruch gerechnet: Für den Fenster- markt wird ein nur geringes Minus von 0,6 Prozent erwartet. „Die befürchteten Auswir- kungen der Corona-Pandemie sind – Stand heute – nicht eingetreten“, erklärte Frank Lange, Geschäftsführer des Verbandes Fens- ter + Fassade e.V. (VFF). „Allerdings hat es deutliche Verschiebungen innerhalb der ein- zelnen Segmente gegeben.“ Das „Herbst-Up- date“ der Fenster- und Außentürenmarkt- zahlen wurde wie üblich von Christian Blan- ke vomMarktforscher Heinze GmbH vorge- tragen. Wie bei dem Plus von 0,5 Prozent im Fenstermarkt wird 2020 auch im deutschen Außentürenmarkt entgegen der Prognose (- 4,0 Prozent) ein Wachstum um 1,3 Prozent auf 1,48 Mio. Stück erwartet. Und 2021 blei- ben die Außentüren laut der aktuellen Studie gegenüber dem leichten Minus von 0,6 Pro- zent im Fenstermarkt mit 1,2 Prozent im Plus. verschiebung in marktsegmenten Die Stabilität im Gesamtmarkt ist allerdings mit deutlichen Verschiebungen in den ein- zelnen Marktsegmenten verbunden. Der Fenstermarkt im Wohnbau wächst 2020 um 2,2 Prozent, während der Fenstermarkt im Nichtwohnbau im gleichen Jahr um 2,6 Pro- zent zurückgeht. Die Diskrepanz ist für 2021 noch deutlicher mit einem erwarteten Zu- wachs von 3,3, Prozent im Wohnbau und ei- nem voraussichtlichen Rückgang um 8,1 Pro- zent im Nichtwohnbau. Differenziert nach Neubau und Sanierung, wächst 2020 der Fenstermarkt Wohnbau im Neubau mit 2,0 Prozent und in der Sanierung mit 2,3 Prozent, während der Fenstermarkt Nichtwohnbau im Neubau mit 4,2 Prozent deutlich nach- lässt. Der Nichtwohnbau in der Sanierung bleibt dagegen mit 0,5 Prozent minus stabil. Das starke Minus im Nichtwohnbau wirkt sich auch im Rückgang beim Rahmenma- terial Metall im Vergleich zu den anderen Rahmenmaterialien wie Kunststoff, Holz und Holz-Aluminium aus. Gründe für die Ge- samtmarktentwicklung sind die niedrigen Zinsen, die fehlende gewerbliche Investiti- onsbereitschaft aufgrund der Pandemie, der hohe Bedarf an Wohnraum, der historisch große Baugenehmigungsüberhang imWohn- bau und vor allem die durch Klimaschutzan- forderungen und Förderprogramme angesto- ßene Sanierungsbereitschaft. höchster stand bei genehmigten, noch nicht fertigen wohnungen Die Konjunkturdaten sowie die Baumarkt- entwicklung in Deutschland stellte der Ob- mann des Statistischen Ausschusses Holger Lipp von der Weru GmbH vor. In Überein- stimmung mit den Fenstermarktzahlen ver- deutlichte er, dass der Wohnungsbau im Ge- gensatz zum Nichtwohnbau praktisch nicht von der gesamtwirtschaftlichen Rezession be- troffen ist. Dies verdeutlichte Lipp unter an- derem mit dem Überhang von genehmig- ten, noch nicht fertiggestellten Wohnungen im Jahr 2019, der sich mit 740.400 Einheiten auf dem höchsten Stand seit 1998 befunden hat. Auch 2020 werden die Genehmigungen im Wohnbau weiter mit 1,8 Prozent sowie 2021 mit 8,9 Prozent steigen. Der Einbruch bei den Baugenehmigungen im Nichtwohn- bau verschiebt sich entgegen der Prognose aus dem Frühjahr 2020 nunmehr nach 2021 mit einem Einbruch von 19,2 Prozent. marktzahlen glas und beschlag Ergänzt wurden die Fenster- und Baumarkzah- len bei der diesjährigenHerbsttagung „Statistik undMarkt“ durch die aktuellen Glasmarktda- ten sowie dieMarktdaten der Zulieferindustrie Schloss und Beschlag. Sie komplettieren die Zahlen zu einem stimmigen Gesamtbild aller für die Fensterbranche relevanten Teilmärkte. „Wir wissen, dass gerade in den unsicherenZei- ten der Pandemie solch ein breites Marktzah- lenangebot großen Nutzen für die Branchen- unternehmen hat“, betonte Frank Lange nach der Veranstaltung. „Aber natürlich stehen al- le diese Zahlen unter dem Vorbehalt, dass sie durch unvorhergesehene Entwicklungen, wie wir sie derzeit regelmäßig erleben, wieder frag- lich werden können.“ Deutscher Fenstermarkt 2020 im Plus Laut „Update“-Studie zur Fenstermarktentwicklung, die auf der Fachtagung „Statistik und Markt“ des VFF am 20. Oktober präsentiert wurde, wird der heimische Fenstermarkt 2020 mit Blick auf die Absatzzahlen entgegen der Prognose vom Mai 2020 (minus 5,5 Prozent) um 0,5 Prozent auf 14,8 Mio. Fenstereinheiten wachsen. Entwicklung und Prognose deutscher Fenstermarkt in Fenstereinheiten ( 1 FE = 1,69 m 2 ) Grafik: © Heinze studien beim vff erhältlich millionen fenstereinheiten (hochbau) Die Studien zum Fenster- und Außentüren- markt sind seit dem 6. November 2020 beim VFF zusammen für 1.155,00 Euro erhältlich. Die beiden Teilstudien zum Fenster- und Außen- türenmarkt sind auch einzeln beziehbar. Die Mitglieder des VFF erhalten die Studien zum kostenlosen Download. www.window.de 2011 3,2% 12,9 2012 1,1% 13,0 2013 1,0% 13,1 2014 2,0% 13,4 2015 -0,1% 13,4 2016 3,3% 13,8 2017 2,5% 14,2 2018 1,8% 14,4 2019 2,5% 14,8 2020 0,5% 14,8 2021 -0,6% 14,8
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