Gebaeudehuelle 11-2020

gebäudehülle 11.20 titel 18 Pariser Bezirk nach Plänen der japanischen Baumeister entstand, wahrlich kein Woh- nungsbau von der Stange. Die vier unter- schiedlich geformten plastischen Einheiten stehen in Beziehung zueinander und schaffen sowohl attraktive Zwischenräume als auch interessante Blickachsen. Konsequent haben die Architekten auf farbige Akzente verzichtet und sind ihrer Vorliebe für schlichte helle Flä- chen treu geblieben. Die cremefarbenen vor- gehängten hinterlüfteten Putzfassaden bilden das Farbspektrum der Tages- und Jahreszei- ten ab und spiegeln die umliegenden Bäume in Form von Schatten wider. skulpturale ornamentik Grafische Strukturen und ornamentale Mus- ter machen Vorgehängte Hinterlüftete Fassa- den leicht und lebendig. So eröffnen sich un- zählige Möglichkeiten fur eine eindrucksvol- le Fassadengestaltung mit raffinierten Details. „Tanzende Fenster“ beispielsweise charakte- risieren das neue Wahrzeichen im Luzerner Vorort Horw (Bilder rechts). Unregelmäßig angeordnet, aber doch harmoniestiftend, bil- den sie ein Wohnhochhaus mit einem „sym- pathisch wirkendenden Fassadenbild“, ganz wie die Architektin es sich vorgestellt hat. Die Gebäudehülle aus natureloxierten Alumini- um-Wandrauten bildet die Wolken und ihre Bewegungen ab und gibt der großflächigen Fassade eine prägnante Struktur. Die denkmalgeschützten Stadthöfe in Hamburg (Bild oben rechts) bestehen aus Stadthaus, Brückenhaus und Markthaus, Bleichenhof, Hofhaus, Fleethäusern, Görtz Palais und Palaishaus. Unter der Leitung von Chipperfield Architects wurden die einstigen Verwaltungsgebäude mit Restaurants, Woh- nungen, Büros, einem Boutiquehotel und zahlreichen Geschäften zu einem neuen le- bendigen Stadtteilquartier umgebaut. Die im Krieg zerstörten Dachgeschosse wurden er- neuert und mit hellen Ziegeln modern in- terpretiert. Ihre geometrische Struktur ver- leiht der Fassade eine skulpturale Anmutung. Durch die Staffelung konnten für die Woh- nungen und Gewerbeflächen schmale Terras- sen vorgesehen werden. mbm, dipl.-wirtsch.-ing. (fh) ronald winterfeld Geschäftsführer Fachportal vorgehängte hinterlüftete Fassaden (FVHF) Die Fassade des Wohnensembles erinnert an den typischen Stein der Pariser Bebauung. Die unregelmäßige Anordnung der schmalen Fenster unterstreicht die ungewöhnlichen Wölbungen der plastischen Baukör- per zusätzlich. Architekt: SANAA Der Ausbau der Stadthöfe erhält die Substanz der histo- rischen Gebäude und umfasst daher wie selbstverständ- lich auch Ziegel für die VHF der neuen Dachaufbauten. Architekten: Mas- terplan und In- standsetzung / Um- bau Stadthaus, Markthaus, Bruckenhaus und Fleethäuser, David Chipperfield Archi- tects An der 3.100 m 2 umfassenden Fassade sind 352 Fenster und 17.000 Aluminium-Rauten montiert worden. Sie lassen die Umgebung und die Stim- mung erahnen, indem sie diese verhalten wieder- geben. Architekt: Tilla Theus Foto: © Sto / Manuel Panaget Foto: © Petersen Tegl / Anders Sune Berg Fotos: © Prefa / Croce & Wir bauart vhf Das VHF-System gilt als wenig schadenanfäl- lig und nahezu wartungsfrei. Für technische und wirtschaftliche Sicherheit sorgt die konstruktive Trennung von Wärmedämmung und Witterungsschutz: Der stetige Luftstrom im Hinterlüftungsraum transportiert Bau- und Nutzungsfeuchte ab, schafft ein gesun- des Innenraumklima und verhindert den mi- krobiellen Bewuchs der Fassade. vielfalt der materialien Das Spektrum bewährter Werkstoffe für die Fassadenbekleidung der VHF ist weit und reicht von HPL- und faserverstärkten Harzkom- positplatten, über Tafeln aus Faserzement oder Steinwolle, Keramik und Feinsteinzeug, bis zu Metallen wie Kupfer, Titanzink, Aluminium- Verbundplatten, Aluminiumtafeln, Ziegeln und fassadentauglichen Geweben. Außerdem kön- nen Trägerplattensysteme für individuelle Ap- plikationen mit Putz, Glas, Naturwerkstein oder Keramik eingesetzt werden. Je nach Ma- terial stehen vielfältige Formen, Formate und Farben von Platten, Tafeln oder Kassetten zur Auswahl. Auch die Art der Befestigung – sicht- bar oder verdeckt – und das Fugenbild prägen die Optik der Fassade.

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU0Mjk=