Gebaeudehuelle 9-2020

64 gebäudehülle 09.20 betrieb+praxis betrieb + praxis messen die am 26. mai veröffentlichte Pres- semitteilung der GIMAV hatte zum Teil ho- he Wellen geschlagen. Der Verband hatte da- rin mit Unterstützung zahlreicher Unterneh- men erklärt, dass in 2020 keine erfolgreiche Messeteilnahme möglich sei. Zudem wurden die Messeorganisatoren aufgefordert, um ei- ne Überfüllung zu vermeiden, keine weiteren Messen ins Jahr 2021 zu verschieben und den geplanten Messekalender im nächsten Jahr beizubehalten. „Die GIMAV vertritt ihre Mitglieder, die Druck auf den Verband ausüben, damit die- ser ihre Position öffentlich und in gewisser Weise offiziell macht. Einige interpretierten dann die Aufforderung, den internationalen Kalender zu respektieren, als einen Angriff auf dieses oder jenes Ereignis – nichts könn- te weiter von der Wahrheit entfernt sein“, er- klärt Gusti in einer Stellungnahme. „Natür- lich muss ich als Geschäftsmann die Budgets berücksichtigen, insbesondere während einer GIMAV weist Kritik zurück Nach Irritationen über eine Stellungnahme zur Vitrum und zum Messekalender in Corona-Zeiten hat der Verband der italienischen Glasmaschinenhersteller (GIMAV) eine Klarstellung herausgegeben. GIMAV-Präsident Michele Gusti unterstreicht darin, dass es dem Verband keineswegs darum gehe, andere Messen anzugreifen. Foto: © Smets Die Vitrum als internationale Fachmesse für Glasmaschinen, -ausrüstungen und -systeme soll im Oktober 2021 wieder zahlreiche Besucher nach Mailand locken. globalen Krise wie der, die wir immer noch erleben. Das erklärt den Verweis auf den in- ternationalen Kalender: die Interessen und Investitionen der Aussteller zu schützen.“ Das Ersuchen der GIMAV sei teilweise als reine Verteidigung der Mailänder Fachmesse Vitrum, die jeweils in den ungeraden Jahren stattfindet, interpretiert worden. Gusti weist das zurück: „Vitrum braucht nicht verteidigt zu werden. Die italienischen Unternehmen wissen sehr wohl, wie wichtig ‘unsere‘ Veran- staltung für die Förderung der internationa- len Führungsposition und der Besonderheiten der heimischenGlasindustrie ist.“ Für italieni- sche Unternehmen sei eine Nichtteilnahme an der Vitrumwie die Nichtteilnahme von Ferra- ri, Lamborghini undMaserati an der Bologna Motor Show oder von Mercedes an der Inter- nationalenAutomobil Ausstellung inDeutsch- land. Die nächste Ausgabe der Vitrum ist vom 5. bis 8. Oktober 2021 in Mailand geplant. www.vitrum-milano.com Die italienische Glasmaschinenindus­ trie blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2019 zurück. „Die Erwartungen für 2020 wa­ ren hoch, und dann schrieb die Covid-19 Pandemie das Drehbuch neu“, bringt der Branchenverband GIMAV die Lage auf den Punkt. Im Moment sei eine zuver­ lässige Vorhersage unmöglich. Die positi­ ven Ergebnisse im Jahr 2019 (+2,7%) seien vor allem von einem Anstieg der Expor­ te um 3,7 Prozent getragen worden. Der Gesamtumsatz der italienischen Glasma­ schinen- und -anlagenbauer habe auf über 2,3 Milliarden Euro zugelegt. Maß­ geblichen Anteil hatten die Hersteller von Hohlglasverarbeitungstechnologien, die 2019 im Vergleich zu 2018 fast 30 Pro­ zent Zuwachs meldeten. Dagegen sei bei den Flachglasverarbeitungstechnologien im Vergleich zu 2018 ein Rückgang um 1,3 Prozent zu verzeichnen gewesen. Der Be­ reich „Zubehör und andere Technolo­ gien“ habe sich stabil gezeigt. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben das Szenario dramatisch verän­ dert. Bis heute ist es unmöglich, zuver­ lässige Prognosen für die Leistung im Jahr 2020 zu erstellen, teilt GIMAV mit. Nach Verbandsangaben wurden in den Mona­ ten März, April und Mai 2019 etwa 26 Pro­ zent des gesamten Jahresumsatzes er­ wirtschaftet. Im gleichen Zeitraum 2020 mussten während des Lockdowns in Ita­ lien 43 Prozent der Unternehmen voll­ ständig schließen. Und von den Unter­ nehmen, die geöffnet blieben, musste im weiteren Verlauf 65 Prozent die Produkti­ on komplett herunterfahren. PROGNOSE UNMÖGLICH BRANCHE HART GETROFFEN

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