Gebaeudehuelle 9-2020

GEBÄUDEHÜLLE 09.20 EDITORIAL Fachmesse trotz Corona? Liebe Leserinnen, liebe Leser, die Corona-Pandemie ist nun schon seit gut einem halben Jahr Teil unseres Lebens. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern hal- ten sich die Infektionszahlen in Deutsch- land, trotz jüngster Anstiege, immer noch in einem Rahmen, der den Verantwortlichen in Politik und Gesundheitssystem noch kei- ne grabentiefen Sorgenfalten auf die Stirn treibt. Dass die Zahlen bisher im beherrsch- baren Rahmen geblieben sind und künftig auch bleiben, ist imWesentlichen in Verbin- dung mit den weitreichenden Einschränkun- gen und den persönlichen Schutzmaßnah- men zu sehen. Der Großteil der Bevölkerung hierzulande zeigt Verantwortungsbewusst- sein und hält sich zum eigenen und zum Schutz anderer an Vorgaben und Einschrän- kungen. Für Privatpersonen sind die Schutz- maßnahmen unerfreulich und das Tragen einer Maske mitunter lästig. Anders sieht es bei vielen Unternehmen aus. Der finanziel- le Druck, der auf ihnen lastet, hat in den ver- Besuchern im Vordergrund. Eine wichtige Rolle spielte auch die Frage, ob eine Messe an- gesichts der weitreichenden Einschränkungen noch den Ansprüchen von Ausstellern und Besuchern gerecht werden kann. Viele Messe- verantwortliche kamen zu dem Schluss, dass dies nicht der Fall sein würde. Anders sieht das allerdings bisher noch die Messe München. Trotz vieler Absagen, auch von namhaften Unternehmen aus der Fens- ter-, Fassaden und Zuliefererbranche, hält sie am Termin für die nächste BAU, Weltleit- messe für Architektur, Materialien und Syste- me, vom 11. bis zum 16. Januar 2021 fest (S. 12 u.65). Natürlich stehen auch die Münchener Messemacher im ständigen Austausch mit Politik, Ausstellern und Fachverbänden und treffen wohlüberlegte Entscheidungen. Ak- tuell (Stand 1. Sep- tember) ist man an der Isar noch davon überzeugt, die Mes- gangenen Wochen des Öfteren dazu geführt, dass Schutzmaßnahmen missachtet wurden und Ordnungshüter einschreiten mussten. Auch Messegesellschaften sind von der Pandemie hart getroffen. So musste bei- spielsweise die NürnbergMesse die Fenster- bau Frontale 2020 imMärz absagen. Die Mes- se Düsseldorf verschob die für Oktober an- gesetzte Weltleitmesse glasstec in den Juni nächsten Jahres, und die Messe Stuttgart ver- legte bereits jetzt die für das Frühjahr 2021 ge- plante R+T, Weltleitmesse für Rollladen, To- re und Sonnenschutz, in das Jahr 2022. Die Messegesellschaften haben sich die Entschei- dung nicht leicht gemacht und nach reiflicher Überlegung in enger Abstimmung mit den Ausstellern entschieden. In allen Fällen stand der Gesundheitsschutz von Ausstellern und se unter den von der Landesregierung vor- gegebenen Sicherheitsvorgaben erfolgreich durchführen zu können. Es bleibt abzuwar- ten, ob es dabei bleibt. Dieter Schäfer, Chef der Deutschen Steinzeug und Vorsitzender des Ausstellerbeirats der BAU, wurde Ende Juni von der Messe München quasi als Mut- macher mit den Worten zitiert: „Es ist an der Zeit, dass wir unsere Kunden, ob alte oder neue, wieder einmal persönlich treffen. Die Mutigen müssen Flagge zeigen. Denn kein digitales Format kann den persönlichen Aus- tausch ersetzen.“ Falls die BAU 2021 tatsäch- lich im Januar stattfindet, kann man nur hof- fen, dass die „Mutigen“ belohnt und nicht durch das Coronavirus „gestraft“ werden. JÜrgen vössing Jürgen Vössing, Chefredakteur Gebäudehülle Schiebeverglasungen. Nach Maß. www.multiraum.de www.multivetro.de Ihr Wohlfühlplatz zwischen Wohnraum und Natur. Mit den Schiebeverglasungen von Neher Multiraum machen Sie Ihre Terrasse oder Balkon zu einem multifunktionalen, unbeheizten Raum. Wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch. „auch messegesellschaften sind von der pandemie hart getroffen.“

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