Gebaeudehuelle 5-6-2020

82 gebäudehülle 5/6.20 verbände verbände buveg die durch das coronavirus verursachte Krise for- dert uns alle. Dabei muss für die Zeit danach nicht al- les neu gedacht werden. Die Richtung ist klar: Voraus- schauendes und nachhaltiges Handeln für Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Standortpolitik schließt Klimaschutz mit ein. Wichtig ist es jetzt, nach vorne zu schauen und Optionen aufzuzeigen. Nur gemeinsam können Deutsch- land – und die Europäische Union – aus der Krise fin- den. Dahin zielen unsere Vorschläge. Durch die richti- gen Rahmenbedingungen der Politik bleibt der Bausektor eine der zentralen und robustesten Säulen der deutschen Volkswirtschaft. Denn die Nachfrage nach modernen und modernisierten Gebäuden und Wohnungen wird weiter zunehmen. Damit steigt auch der Bedarf nach Arbeits- kräften in diesem Sektor. Allein der Bereich der Gebäudehülle bietet heute be- reits direkt und indirekt mehr als 400.000 Menschen Arbeit – mit einem jährlichen Bauvolumen von über 42 Milliarden Euro. Zusätzliche Potenziale könnte die Ge- bäudehülle für unbeschäftigte Arbeitskräfte aus ande- ren Bereichen bieten – und zumindest teilweise die Lü- cke schließen, die aufgrund der großen Nachfrage ent- steht. Insgesamt bietet die Baubranche ein dynamisches, zukunftssicheres Arbeitsumfeld mit zahlreichen span- nenden Aufgabenfeldern und unterschiedlichen Qua- lifikationsprofilen. Neben sofortwirkenden Liquiditäts- hilfen braucht Deutschland ein Konjunkturprogramm, das den Motor am Laufen hält, Kurzarbeit und Arbeits- losigkeit entgegenwirkt und damit eine langfristige Per- spektive gibt. baustellen offenhalten Der Schutz der Beschäftigten und die Eindämmung des Corona-Virus haben für alle Beteiligten oberste Priorität. Mit Berücksichtigung bestehender Sicherheits- und Hy- gienevorschriften können im Rahmen der Corona-Pan- demie die Baustellen offengehalten werden. Die Bauwirt- schaft mit allen angeschlossenen Lieferketten ist ein zen- traler Wirtschaftsmotor Deutschlands: Das Baugewerbe umfasst über 850.000 Beschäftigte in Deutschland, bei ei- nem jährlichen Umsatz von 135 Milliarden Euro. Das ist heimische Wertschöpfung pur! Eine Aufrechterhaltung der Baustellen und der zugehörigen Lieferketten kann zur Abfederung der volkswirtschaftlichen Belastungen bei- tragen und die Rückkehr zum Normalzustand nach der überwundenen Corona-Pandemie erleichtern. bürokratie reduzieren Bund und Länder haben gezeigt, dass die Parlamente in der Lage sind, schnell und umfassend auf die neue Situation zu reagieren. Die Zusammenarbeit und Ab- stimmungen wurden intensiviert, neue Regelungen ge- schaffen und dabei auch Fristen neu gesetzt, um rasch zu reagieren. Daran müssen sich weitere Maßnahmen messen lassen: Eine wirtschaftliche Genesung wird nicht gelingen, wenn beispielsweise Genehmigungen lang- wierig eingeholt werden müssen. Die im Nachgang ge- machten Vorschläge sind Potenziale, die mit unbüro- kratischen Lösungen und zügigem Verwaltungshandeln umgesetzt werden können. grenzöffnung für pendler, arbeitskräfte und logistik Neben dem freien Warenverkehr zeichnet sich der eu- ropäische Binnenmarkt auch dadurch aus, dass Arbeits- kräfte innereuropäisch beschäftigt sind. Aber Logistik und Pendlerverkehr sind durch die Corona-Pandemie ins Stocken geraten oder gänzlich zum Erliegen gekom- men. Dies betrifft auch zahlreiche Arbeitskräfte, die aus dem europäischen Ausland kommen und eine wichtige Säule für den Erfolg des Bausektors in Deutschland sind. Neben der Sicherstellung der Logistik und der Lieferung wichtiger Rohstoffe muss es das erklärte Ziel sein, dass Arbeitskräfte aus dem europäischen Ausland, unter Wah- rung notwendiger Hygiene-Vorgaben, wieder innerhalb der EU reisen und arbeiten dürfen. BuVEG fordert Maßnahmen für Bauwirtschaft Der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V. (BuVEG) fordert in einem Impuls- papier Massnahmen der Politik zur Stützung der Bauwirtschaft während und nach der Corona-Krise. Im Folgenden finden Sie die Inhalte des Papiers vom 15. April im Wortlaut. Der BuVEG fordert von der Politik ein Konjunk- turprogramm „das den Motor am laufen hält“ und hat dabei insbe- sondere die Baubranche als wichtige wirtschaft- liche Stütze im Blick. Foto: © Vössing

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