Gebaeudehuelle 5-6-2020
78 gebäudehülle 5/6.20 betrieb+praxis „um die folgen der corona-pandemie für die Branche besser beurteilen zu können, haben wir unsere Mitgliedsunternehmen zu den Auswirkungen auf deren aktuelle Geschäftstätigkeit befragt“, so Holger Koch, stell- vertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB). Er betont, dass die Umfra- geergebnisse jedoch ausschließlich für den Baubeschlag- bereich gelten. Die Erhebung wurde vom 31. März bis zum 2. April 2020 durchgeführt. Insgesamt haben sich 27 Unternehmen daran beteiligt. Zulieferer zur Kraft- fahrzeugindustrie dürften aufgrund der Produktionsstill- legungen bei verschiedenen Abnehmern noch deutlich stärker betroffen sein, so der FVSB. Die Möbelindustrie und somit auch deren Zulieferer könnten von der staat- lich verordneten Kontaktsperre womöglich sogar pro- fieren. Die Verschönerung der eigenen Wohnsituation wird in Branchenberichten häufig als realistisches Sze- nario angedeutet. umsatzrückgänge werden sich verstärken Die weltweite Ausbreitung des Coronavirus hat auch die Industrieunternehmen erreicht, nachdem zuerst der Dienstleistungssektor mit drastischen Einbrüchen kon- frontiert worden ist. Die Bauindustrie und damit ihre Zulieferer folgen dieser Entwicklung mit einer leichten Verzögerung. Im Schloss- und Beschlagbereich berich- ten inzwischen 59,3 Prozent der Unternehmen von Um- satzrückgängen, die imMittel bei rund 20 Prozent liegen. Für einige Hersteller lagen die März-Umsätze noch auf konstantem Niveau bzw. leicht über Plan. „Erklärt wird dies mit möglichen Lageraufstockun- gen beim Handel und den Verarbeitern, um absehbaren Produktionsausfällen entgegenzuwirken. Für den April wird aber seitens der Schloss- und Beschlaghersteller mit deutlichen Rückschlägen gerechnet“, so Koch weiter. Ein Blick auf die Auftragseingänge bestätigt das: hier melden bereits zwei von drei Unternehmen Rückgänge in Hö- he von durchschnittlich rund 22 Prozent. Jeder neun- te Befragungsteilnehmer meldet bereits jetzt Auftrags- stornierungen über das übliche Maß hinaus. Allgemein wurde der April als entscheidender Monat für die Stärke des Rückganges angesehen. Gut vierzig Prozent der Mit- gliedsunternehmen berichten von Produktionsausfällen. Als Grund dafür halten sich fehlendes Personal, beispiels- weise aufgrund von „normaler“ Krankheit, Quarantä- ne, häuslicher Isolation oder fehlender Kinderbetreu- ung, und bereits heute gestörten Lieferketten ungefähr die Waage. Sofern die Lieferketten bisher noch nicht be- einträchtigt sind, reichen die Vorräte (Stand Anfang Ap- ril) meist für ein bis zwei Monate. kurzarbeit meist unvermeidlich Bei zwei Drittel der Schloss- und Beschlaghersteller wer- den bereits Arbeitszeitguthaben abgebaut, in über vier- zig Prozent der Unternehmen wurde Urlaub angeordnet. Diese Maßnahmen reichen aber nicht aus. Jeder vier- Beschlagbranche skeptisch Die Ausbreitung des Coronavirus hat in der Wirtschaft zu massiven Einbrüchen geführt. auch die Schloss- und Beschlaghersteller sind stark betroffen. Der Fachver- band Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) rechnet mit deutlichen Rückschlägen. Fotos: © FVSB Die vom FVSB befragten Unternehmen der Schloss- und Beschlag- branche melden bereits deutlich spürbare Aus- wirkungen der Corona- Krise. „Im Schloss- und Beschlagbereich berichten inzwischen 59,3 Prozent der Unternehmen von Umsatzrückgängen, die im Mittel bei rund 20 Prozent liegen.“ Holger Koch, stellvertretender Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie
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