Gebaeudehuelle 5-6-2020
32 GEBÄUDEHÜLLE 5/6.20 FASSADE fassade metall an der fassade mit dem neubau, in dem der bislang auf 17 Liegen- schaften verteilte Verwaltungsapparat zusammengeführt wird, will die katalonische Regierung in den nächsten 20 Jahren 80 Millionen Euro einsparen. Rund 2.600 Beam- te der Generalität de Catalunya ziehen seit Anfang 2020 sukzessive in das unmittelbar neben dem Messegelände von Barcelona imVorort Hospitalet de Llobregat befind- liche Gebäude ein. Eine Besonderheit des aus zwei Teilen bestehenden, sechsgeschossigen Baus stellt nicht nur der 3.000 Quad- ratmeter große „grüne“ Innenhof dar, auch die weitläufige Eingangshalle mit hohen Bäumen ist außergewöhnlich. Hier zeigt sich wohl am deutlichsten, dass die Katalanen intensiv ums Klima in diesemGebäude bemüht sind. Ei- ne stimmige Balance von Licht, Luft, Feuchte und Tem- peratur stand für das Büro Batlle i Roig Arquitectes aus Barcelona im Fokus der Konzeption. Das sieht und spürt man auf Anhieb. Der Verwaltungsbau wirkt lichtdurch- flutet und transparent, ebenso die Entrees und Büros. Ein wesentlicher Einflussfaktor auf das Mikroklima im Gebäude ist das Sonnenlicht. Obwohl in Barcelona ver- gleichsweise milde Temperaturen herrschen, ist der Ein- strahleffekt erheblich. Um die Einstrahlung zu minimie- ren, griffen die Planer zu einer nicht alltäglichen Lösung. 2.600 Graepelroste sorgen dafür , dass der Sonneneinfall in das vollverglaste Gebäude auf ein berechnetes Maß re- duziert wird. Graepelroste sind Blechprofilroste mit ei- ner besonderen Sicherheitsprägung. Eigentlich und vor- nehmlich sind sie als Bodenbelag für den Außenbereich gedacht. Allerdings wurden auch schon einige Objekte im Inneren damit ausgestattet, etwa der Bonner Posttower. roste definieren lichteinfall Die in Barcelona verbauten Elemente wurden mit Ab- stand senkrecht vor der Glasfront montiert. Als optischer Clou hat man sie um wenige Grad in der Hochachse ver- dreht angesetzt - die Richtung gaben Sonne und Blickach- sen vor. Jeweils 400 mm breit und 3.728 mm lang sind die Elemente aus lackiertem Stahl. Ein simpler, aber effekti- ver Ansatz. Der Sonneneinfall ist reglementiert, wie auch die Sicht aus dem und in das Gebäude. Nebenbei sollen die Roste Schutz vor Einbruch und Vandalismus bieten. Preiswert ist die Materialwahl allemal: Die Graepelroste sind als Meterware mit Längen bis 6.000 mm erhältlich. Die verwendete Prägung ist als Graepel-Lichtprofil beim Hersteller gelistet. Der freie Querschnitt beträgt rund 75 Prozent; ein größerer ist laut Unternehmen selbst mit anderen Prägungen nicht möglich. Auf ein individuel- les CNC-Prägebild, sonst ein Highlight im Graepel-Pro- gramm, verzichtete der Auftragnehmer. Dank zahlreicher weiterer Maßnahmen, die allesamt dem Umweltschutz, der Arbeitsergonomie sowie der energetischen Optimierung dienen, wurde das Gebäude mit den Nachhaltigkeitszertifikaten „WELL“ und „LEED Platinum“ ausgezeichnet. www.graepel.de Vom Boden an die Wand Das Erscheinungsbild der neuen, auf energieeffizienz ausgelegegten Zentralverwaltung der katalanischen Regierung in Barcelona wird von vorgesetzten Graepelrosten geprägt, die Eigentlich für Böden entwickelt wurden. r.: Der Neubau für die katalonische Regierung umfasst zwei Gebäude- komplexe. Die Graepel- roste prägen des Fassa- dendesign. Ein „Netz“ aus vertika- len Graepelrosten mit Lichtprofil-Prägung, deren Positionen genau berechnet wurden, schützt vor zu starker Sonneneinstrahlung. Foto: © Wijkmarkphoto Foto: © Wakü Escaleras Foto: © Wijkmarkphoto Darstellung eines Grae- pelrosts mit Lichtprofil- Prägung. Foto: © Graepel
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