Gebaeudehuelle 4-2021
71 gebäudehülle 04.21 verbände verbände giv / biv wenn es darum geht, sich für die Belange seiner Glaserkollegen einzusetzen, steht der Landesinnungs- meister des Glaserhandwerks NRW, Hermann Fimpeler, an vorderster Front und packt selbst mit an. So auch in Sachen Asbest im Kitt. Als Vorsitzender der im Bundes- innungsverband des Glaserhandwerks platzierten „Task Force Asbest“, hat er mit seinen „Asbest-Kollegen” und dem Institut für Verglasungstechnik und Fensterbau des Bundesinnungsverbandes in kürzester Zeit nicht nur ein erleichtertes Arbeitsverfahren imUmgang mit Asbest im Kitt nach TRGS 519/BT42 auf denWeg gebracht, sondern den Landesverbänden auch eine anerkannte Weiterbil- dungsmaßnahme an die Hand gegeben, die die Qualifi- zierung der Glaser in Eigenregie ermöglicht. Als „kleiner Nebeneffekt” brachte diese Fortbildung einigen Landes- verbänden nicht unerhebliche Mehreinnahmen. Nach- dem „Fimpelers Task Force“ 2018 mit dem Deutschen Gefahrstoffschutzpreises in der Kategorie „Aktivitäten eines gesamten Handwerkzweiges“ ausgezeichnet wor- den war und 2019 in Barcelona den 1. Platz „Good Prac- tice Awards” von Healthy Workplaces abräumte, folgte 2020 der 2. Platz im Wettbewerb „VBG-NEXT Präven- tionspreis“. vielversprechende messungen mit oszillierenden werkzeugen Jetzt stehen oszillierenden Werkzeuge für das Arbeits- verfahren TRGS 519/BT42 und die Fensterlaibungen auf Fimpelers Agenda. Gebremst wird er derzeit nur durch die Corona-Pandemie, die die dafür geforderte Bemes- sung durch zugelassene Institutionen nicht zulässt. Fim- peler: „Erste Messungen mit den oszillierenden Werk- zeugen, die wir schon vor der Pandemie durchgeführt haben, waren bereits vielversprechend. Die Messungen zeigten Belastungen von ca. 2.500 Fasern pro Kubikme- ter. Im November wird das Verfahren in einem Arbeits- kreis der BG-Bau vorgestellt und besprochen.” Besonders freut es den Glasermeister, dass die Firma Fein, renom- mierter Hersteller von oszillierenden Werkzeugen, bei den Versuchen unterstützend tätig war und die benötig- tenWerkzeuge kostenlos zur Verfügung stellte. Auch bei den bevorstehenden Bemessungen in der Fensterlaibung kann der Task Force-Vorsitzende auf tatkräftige Unter- stützung aus Bayern durch die sogenannten „Asbestos” Nachdem Die „Task Force Asbest“ des Glaserhandwerks bei belastetem Kitt bereits eine anerkannte Bearbeitungssystematik erarbeitet hat, ist die Entwicklung von Lösungen für belastete FEnsterlaibungen durch die Pandemie ins STocken geraten. Hermann Fim- peler, Kopf der Task force, wartet mit seinem Team auf den Nach-Corona-Startschuss. Antonio Crucitti, Bernhard Schöpfel und Rolf Arnold bauen. Mit von der Partie ist auch sein Vorstandskollege und „Asbest-Wegbegleiter” Thomas Schulmeyer, eben- falls ein Mann der ersten Stunde in Sachen Asbest. Un- terstützung kommt bei dem neuen Projekt „Asbest in den Fensterlaibungen” auch aus Baden-Württemberg, in Form der Firma BEPo-Elektrowerkzeuge aus Vöhringen. Sie hat in Aussicht gestellt, die dafür benötigtenWerkzeu- ge für die Versuchsreihen zur Verfügung zu stellen. Fim- peler: „So gesehen sind wir bereits sehr gut aufgestellt. An entsprechenden Versuchsobjekten wird es nicht man- geln. Wir können nur hoffen, dass der Verlauf der Coro- na-Pandemie uns im Jahr 2021 nicht noch weiter zurück- wirft. Wir sind jedenfalls startklar und können jederzeit loslegen.” Auch beim Bundesinnungsverband des Gla- serhandwerks war man während der Corona-Pandemie in Sachen Bearbeitung von asbesthaltigen Fensterlaibun- gen nicht untätig. Zwischenzeitlich wurden die Grundla- gen für ein entsprechendes Arbeitsverfahren in Form ei- nes ersten Entwurfes beim Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (IFA) ein- gereicht, basierend auf ersten Raumluftmessungen, die vor dem Beginn und nach den Arbeiten an Fensterlai- bungen durchgeführt wurden. Bei diesen Erstversuchen waren alle Messwerte im grünen Bereich. „Dennoch“, so Landesinnungsmeister Fimpeler, „wäre es schön, wenn die Glaser in Kürze auch hier auf der rechtssicheren Sei- te arbeiten könnten.“ www.glasernnrw.de Asbest-Thematik weiter im Fokus Hermann Fimpeler, Lan- desinnungsmeister des Glaserhandwerks in NRW, engagiert sich als Leiter der „Task Force Asbest“ schon seit Jah- ren für die Entwickung von anerkannten Ar- beitssystematiken, mit denen Glaser und Fens- terbauer asbestbelaste- ten Kitt und kontami- nierte Fensterlaibungen sicher bearbeiten kön- nen. Foto: © GIV NRW
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