Gebaeudehuelle 4-2021
37 gebäudehülle 04.21 fassade Anteil der NawaRo-Dämmstoffe wächst Im rahmen einer Umfrage zum Einsatz biobasierter Baustoffe Ende 2020 befragte die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) Unternehmen und Verbände im Bausektor zur Absatzentwicklung im abgeschlossenen Wirtschaftsjahr 2019. den anteil nachwachsender Rohstoffe am deutschen Dämmstoffmarkt schätzten die Befragten im Mittel auf 9%. Demnach wuchs der Marktanteil von NawaRo-Dämm- stoffen seit der letzten Markterhebung der FNR für das Jahr 2011 um zwei Prozent- punkte. Hersteller und Händler erwarten weiterhin eine positive Absatzentwicklung. Nach Einschätzung der befragten Unterneh- men hatten Dämmstoffe auf Basis fossiler Rohstoffe mit 48% den größten Anteil am Dämmstoffabsatz 2019, es folgen minera- lische Dämmstoffe mit 43% und NawaRo- Dämmstoffe mit 9%. Unter Berücksichti- gung von Sekundärdaten ergibt sich damit für biobasierte Dämmstoffe ein Absatzvolu- men von 3,5 Mio. m³. Am beliebtesten waren Holzfaserdämmstoffe mit einem geschätz- ten Marktanteil von 58%, gefolgt von Zellu- lose mit 32% und anderen NawaRo-Dämm- stoffen wie Hanf, Flachs und Schafwolle mit 10%. Verwendung finden nachwachwach- sende Rohstoffe als Plattendämmung (52%), Einblasdämmung (24%) sowie als Matten- dämmung (24%). baurechtliche hürden Als Hürden für die Absatzsteigerung bioba- sierter Dämmstoffe nehmen die Befragten ökonomische, gesellschaftliche und politi- sche, insbesondere aber baurechtliche As- pekte wahr. Genannt wurden in erster Linie Vorgaben bei der Normung, hierbei vor al- lemAnforderungen an den Brandschutz und den Wärmeleitwiderstand. Kritisch wurden von einigen der Befragten auch der Aufwand und die Praxis der Prüfverfahren betrachtet. Insgesamt scheinen die genanntenMarkthür- den die Absatzprognose aber nicht zu trüben: 89% der Hersteller und Händler biobasierter Dämmstoffe erwarten in den kommenden fünf Jahren eine positive Marktentwicklung, davon 28% sogar eine sehr positive. Die üb- rigen 11% der Befragten wagten keine ein- deutige Prognose, allerdings geht keiner der befragten Hersteller und Händler von einer negativen Entwicklung aus. über die fnr Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. mit Sitz in Gülzow-Prüzen ( Mecklen- burg-Vorpommern) ist Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Sie wurde 1993 mit der Maß- gabe ins Leben gerufen, Forschungs-, Entwi- cklungs- und Demonstrationsprojekte imBe- reich nachwachsender Rohstoffe zu koordi- Noch habe die Dämmmaterialien aus fossilen Roh- stoffen und mine- ralischen Rohstof- fen die Nase vorn. Aber der Anteil der Produkte aus nach- wachsenden Roh- stoffen wächst. Mehr als die Hälfte der NawaRo- Dämmstoffe wird in Deutschland in Form von Platten- dämmung einge- setzt. nieren. Satzungsgemäßer Zweck der FNR ist es, einen wirksamen und kontinuierlichen Beitrag für die Entwicklung und den Ein- satz nachwachsender Rohstoffe insbesonde- re unter Berücksichtigung von Nutzungskon- kurrenzen, direkten und indirekten Flächen- effekten, Biomassekonversionen sowie von partiellen und übergreifenden Nachhaltig- keitskonzepten zu leisten. Sie unterstützt au- ßerdem Forschungsthemen in den Bereichen nachhaltige Forstwirtschaft und innovative Holzverwendung. www.fnr.de Grafiken: © FNR
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