Gebaeudehuelle 4-2021
30 gebäudehülle 04.21 fassade fassade fassadensanierung die akademie der Bildenden Künste Nürnberg ist die älteste Kunsthochschule Deutschlands. Sep Ruf, der als bedeutender Vertreter einer modernen Nachkriegsarchi- tektur in Deutschland gilt, nahm 1950 an einemWettbe- werb zum Neubau der Akademie teil und ging als Ge- winner aus demVerfahren hervor. Nach seinem Entwurf entstand ein eingeschossiges Ensemble aus aufeinander folgenden Pavillons, die über offene Laubengänge mit- einander verbunden sind. Sie beinhalten Ateliers, Werk- stätten und zentrale Einrichtungen wie Bibliothek, Men- sa und Verwaltung. Die Pavillons ordnen sich jeweils um begrünte Innenhöfe und Freiflächen an, die von den Stu- dentinnen und Studenten ebenfalls für die künstlerische Arbeit genutzt werden können. Jedes der Gebäude gibt den Blick auf den umgebenden Wald und die Grünflä- chen auf demGelände großzügig frei. Die optische Leich- tigkeit, minimalen Konstruktionen, raumhoch verglasten Wände und schlanken Dächer sind charakteristisch für die Bauten, die 1988 unter Denkmalschutz gestellt wur- den. Im Laufe der Jahre bereiteten jedoch unter anderem die großen Fensterflächen Schwierigkeiten. Insbesondere in denWintermonaten sorgten sie für ein ungemütliches Raumklima und einen sehr hohen Energieaufwand beim Heizen. In einem ersten Schritt wurde 2020 die notwen- dige Sanierung des Pavillon 1 erfolgreich abgeschlossen. fassadensanierung und denkmalschutz Im Zuge der Maßnahmen, die unter anderem eine Mo- dernisierung der gesamten Gebäudetechnik umfassten, wurden die Einfachverglasungen der Front zum Innen- hof durch Isolierverglasungen ersetzt und die Stahl- Glas-Fassade auf der Aussenseite des Gebäudes kom- plett erneuert. „Unsere Zielsetzung war die energeti- sche Verbesserung der Gebäudehülle unter Berücksich- tigung des Denkmalschutzes“, erklärt Swantje Schröder, Abteilungsleiterin beim Staatlichen Bauamt Erlangen- Nürnberg. „Dazu sollte die neue Fassade in ihren Ab- messungen und Profildimensionen den Bestandsfens- tern entsprechen. Dies war die Voraussetzung für den Austausch am denkmalgeschützten Gebäude.“ Damit die Bautiefe der Originalelemente – die 80 Millimeter betrug – erreicht werden konnte, war ein großer Schei- benzwischenraum und damit ein ungewöhnlich dimen- sionierter Warme Kante-Abstandhalter für die maßge- fertigten Fassadenelemente erforderlich. abstandhalter: 36 millimeter breit in weiss 36mmbreit undweiß sollte er sein. Die Recherche nach ei- nem geeigneten Produkt führte die Planer schließlich zum Schweizer Hersteller Swisspacer. DessenWarme Kante-Ab- standhalter Swisspacer Ultimate ist auch in der geforderten Breite von 36 mm erhältlich. Er sorgt für ein hohes Maß an Ästhetik und sichert eine sehr gute Wärmedämmung im Übergangsbereich vom Glas zum Rahmen. Ein wichtiger Pluspunkt ist seine besonders geringe Wärmeleitfähigkeit. Durch den Einsatz der passivhauszertifizierten Kompo- nente kann das gewünschte einheitliche Erscheinungsbild erhalten werden. Das Saint-Gobain Glassolutions Objekt- Center in Radeburg hat die Glasfassadenelemente unter Verwendung des hoch effizientenWarme Kante-Abstand- halters passgenau hergestellt. Trotz optimierter Wärme- dämmung bleibt die Anmutung des Pavillon 1 unverfälscht erhalten. Die Überarbeitung weiterer Gebäude auf demGe- lände wird ab 2021 geplant. www. swisspacer.com Filigranität perfekt erhalten Denkmalschutzauflagen machen die Sanierung von Bauten oft zu einer Herausfor- derung. So auch im Fall der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, die als Iko- ne der modernen Nachkriegsarchitektur gilt. Die stilerhaltende Erneuerung ihrer grossflächigen Fensterfassaden wurde durch Isolierglas mit Warmer Kante unterstützt. o. u. l. Die neuen Glas- fassadenelemente an der Aussenseite des Pa- villon 1 sollten in ihren Abmessungen und Pro- fildimensionen den Be- standsfenstern entspre- chen. Zum Innenhof wurden lediglich die Einfachverglasungen durch moderne Isolier- verglasungen ersetzt. u. r. Der Warme Kante- Abstandhalter Swisspa- cer Ultimate mit 36 Mil- limeter Breite ist nicht nur hoch funktional, dank der Ausführung in Weiß perfektioniert er auch das Gesamtbild der Fassadenkonstruk- tion. Fotos: © www.krall-photographie.de
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