Gebaeudehuelle 3-2021

62 gebäudehülle 03.21 betrieb+praxis betrieb + praxis digitalisierung der aktuelle wert dokumentiert keinen Stillstand, wie die Studien-Autoren betonen, denn je nach Gewerk variiert der Einsatz di- gitaler Tools. Am weitesten digitalisiert ist laut der Studie das Handwerk für den ge- werblichen Bedarf. Dazu zählen unter an- derem Metallbauer, Feinwerkmechaniker oder Elektromaschinenbauer. Diese Unter- nehmen erreichen einen Indexwert von 63 Punkten – ein Zähler mehr als 2019. Hand- werksbetriebe für private Zwecke wie Fri- seure, Schneider oder Textilreiniger bleiben bei 53 Punkten. vorteil für die top-digitalisierer Besonderes Augenmerk legten die Hand- werksbetriebe 2020 auf die Produktivität ih- rer Unternehmen. Die Studienergebnisse zei- gen, dass sich die Investition in digitale Tech- nologien lohnt: So erwirtschaften die Top- Digitalisierer bessere Ergebnisse und kamen leichter durch die Krise als Betriebe, die sich noch auf einem niedrigeren digitalen Niveau befunden hatten. „Mit Investitionen in digitale Produktions- prozesse bleibt das Handwerk wettbewerbs- und zukunftsfähig“, sagt Thomas Spreitzer, verantwortlich für Vertrieb Kleine und Mitt- lere Unternehmen, Partnervertrieb undMar- keting bei Telekom Deutschland. „Auch wir erleben gerade, dass Betriebe für den privaten Bedarf jetzt digital durchstarten: Angesichts der aktuellen Herausforderungen hat nahe- zu die Hälfte ihr Geschäft digital ausgebaut.“ Handwerk unterschiedlich digital Mit 57 von 100 möglichen Punkten bewegt sich der Digitalisierungsgrad der deutschen Handwerksbetriebe auf Vorjahresniveau. Zu diesem Ergebnis kommt die Benchmark-Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021“. Basis ist eine Befragung, die techconsult bereits zum fünften Mal im Auftrag der Deutschen Telekom durchgeführt hat. 83 Prozent der Digital Leader im Handwerk bestätigten, schnell und flexibel auf die Coro- na-Pandemie reagiert zu haben. Bei Betrach- tung der gesamten Branche zogen lediglich 37 Prozent dieses Fazit. mehr digitalisierung dank branchentypischer anwendungen Vor allem Handwerksbetriebe für den ge- werblichen Bedarf setzen auf digitale Tech- nologien, wie aus der Studie hervorgeht. 28 Prozent der Unternehmen vermeiden Still- stände, indem sie digitale Tools zur Fern- überwachung einsetzen. Jedes fünfte Hand- werksunternehmen verwendet bereits 3-D- Druckverfahren. Robotergesteuerte Prozess- automatisierung (RPA) sorgt bei fast einem Drittel der Betriebe für mehr Produktivität und spart Kosten. Rund 40 Prozent der Hand- werker für den privaten Bedarf bieten ihren Kunden den Service der Online-Terminbu- chung. unterschiedlicher einfluss durch corona Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Handwerk sind unterschiedlich. Ins- besondere Handwerksbetriebe für den priva- ten Bedarf wie Friseure oder Kosmetikstudios mussten ihr Geschäftwährend der Lockdowns schließen. Um geschäftsfähig zu bleiben, ha- ben 49 Prozent der Betriebe über alle Gewerke hinweg ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Services kurzfristig angepasst. mehrheit will weiter in digitalisierung investieren Um Projekte schneller anzustoßen und um- zusetzen, wollen 23 Prozent der Betriebe im kommenden Jahr ihre IT-Investitionen auf- stocken – im Schnitt um 21 Prozent. Eine Der Digitalisierungsgrad im Handwerk hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert - dennoch sind viele Handwerkszweige in diesem Bereich sehr aktiv und kreativ.

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