Gebaeudehuelle 3-2021

37 gebäudehülle 03.21 fassade gebäudehülle: Ein imRahmender Industrie 4.0-Strategie selbst erklärtes Ziel von Brüninghoff ist die intelligente Fabrik. Inwiefern profitieren auch Ihre Produktionsstätten von BIM? steffens: Im Idealfall bietet das Modell eine Übersicht al- ler Bauteile sowie Bauteiltypen, Räume, Materialien, Mas- sen, Kosten, terminliche Abfolge und Arbeitsvorgänge. Au- ßer räumlichen Dimensionen werden somit auch Zeit und Kosten integriert. Terminplanänderungen aus der virtuellen Bauakte werden ins BIM-Modell gemeldet, die dadurch ge- änderten Montagelisten werden vom BIM-Modell automa- tisch in die virtuelle Bauakte übertragen. Daraus folgt dann die Planung der Produktion. gebäudehülle: Welche Vorteile haben Brüninghoff-Kun- den und Partner vom engagierten Einsatz des Unternehmens imBereich Building InformationModeling? steffens: Im Planungsprozess bietet BIM zunächst ein- mal ein hohes Maß an Transparenz – auch hinsichtlich Ter- min- und Kostensicherheit. Zudem lassen sich die Informa- tionen für dieObjektbetreuung nutzen. BIMkann somit eine Betrachtung aller Lebenszyklusphasen eines Gebäudes inte- grieren – bis zumRückbau. gebäudehülle: Wieund inwelcherFormstellenIhreFerti- gungsbetriebe BIM-Daten für Planer, ArchitektenundPartner- unternehmen zur Verfügung - Stichwort BIMobject? steffens: Bei BIMobject stellen wir digitale Wand- und Deckenelemente zumkostenlosenDownload zur Verfügung – und das sowohl imAllplan- als auch imRevit-Dateiformat. Es handelt sich dabei umDaten zu vorgefertigten, tragenden Außen-undInnenwandelementeninHolzrahmen-undHolz- massivbauweisesowieeinerHolz-Beton-Verbund-Rippende- cke.PlanerundArchitektenkönnendiesesomitunkompliziert in ihre 3D-Planung einbinden. Die Elemente sind jeweils mit einer anschaulichenVisualisierung sowie einer ausführlichen Beschreibungversehen. ZugleichprofitierenArchitektenund Planer von einer technischen Bauteilberatung durch die Ein- bindung informativer Produktdatenblätter. gebäudehülle: Wie sieht IhreZukunftsvisionbezüglichdes Einsatzes von BIM in der Brüninghoff-Gruppe aus? steffens: Eswirdzukünftigvor allemwichtig sein,wievor- handeneDaten–beispielsweiseausderPlanungnachderMe- thode BIM– vernetzt und für künftige Projekte genutzt wer- denkönnen.Die Informationenvergangener Projektedienen dannalsBasis,umeinenmöglichstgenauenForecastzuerstel- len. Dabei muss zunächst natürlich erst einmal definiert wer- den, welcheDatenundwelcheVeränderungen imZeitverlauf berücksichtigtwerdenmüssen.Esgehtalsojetztdarum,Infor- mationen intelligent zu verdichten. Idealerweise entsteht ein System, in dem automatisch aktuelles Wissen einfließt und diesbereits fürdasnächsteBauvorhabengenutztwird.Mittels künstlicher Intelligenz kann so auch für den Baubereich die Prognosefähigkeit deutlich verbessert werden. Der manuelle Aufwand bei der Planung eines Projektes und damit die Feh- leranfälligkeit sowieUngenauigkeitenwerden damit deutlich reduziert – und das bereits in der Angebotsphase. gebäudehülle: BIM ist zwar in aller Munde, aber bei der flächendeckenden Umsetzung in der Praxis hapert es häufig noch. Wo liegen aus Ihrer Sicht diesbezüglich aktuell noch die größten Probleme der heimischen Bauwirtschaft? steffens: ZumeinenistdieHemmschwellevielerortsgroß, weil von einem zu hohen Detaillierungsgrad ausgegangen wird – dieser jedoch gar nicht gefordert ist. Zu viele Informa- tionen imModell wirken dann eher abschreckend. Zum an- derenprofitierenvieleAkteurenichtunmittelbar,sondernerst mittelfristig von einer konsequenten Ausrichtung auf BIM – bei einer hohenAuslastung fällt dann eineUmstellung natür- lichschwerer,dakurzfristiganderePrioritätengesetztwerden. Das Arbeiten nach der Methode BIM bietet nicht nur einen Ge- samtüberblick im 3D- Modell, sondern liefert auch Detailinformatio- nen zu einzelnen Bau- teilen. Grafiken: © Brüninghoff

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