Gebäudehülle 3/2020
99 GEBÄUDEHÜLLE 03.20 GLAS+RAHMEN INTELLIGENTER SCHIEBESYSTEM- ANTRIEB www.moog-memmingen.com Der Problemlöser für große, schwere Türen und Fenster. Hi-Tech made in Germany. Kompakt, stark, langlebig. Der Fachverband Schloss- und Be- schlagindustrie (FVSB) meldete Mitte Februar, dass die getrennte Lieferung von Türen und Beschlä- gen auch weiterhin möglich ist. Ei- ne vom Verband beauftragte Fach- anwältin sei in einem Kurzvermerk eindeutig zu dem Ergebnis gekom- men, dass Türen nicht mit allen er- forderlichen Beschlägen komplett geliefert werden müssen. Anlass für die Überprüfung war eine an- derslautende Behauptung eines Herstellers, die für Verunsicherung im Markt gesorgt hatte. Haupt- punkt der Argumentation sei, dass die Beschlagkomponenten keinen Einfluss auf die Leistungseigen- schaften der Tür haben. Ferner werde in den europäi- schen Normen für Außentüren hEN 14351-1 und Innentüren EN 143512 (nicht im OJEU genannt, daher nicht harmonisiert) nicht auf einzelne Beschlagkomponenten hingewiesen. Mehrere Fundstel- len in den Normen wiesen eindeu- tig auf die Austauschbarkeit bzw. Ergänzungsfähigkeit hin, so ins- besondere Tabelle A1 in Anhang A. Ausgenommen hiervon seien Tü- ren für den Brandschutz nach EN 16034, allerdings nur Außentü- ren, da die Norm für Innentüren nicht als harmonisierte Norm gelte. Für Brandschutz-Innentüren gel- ten unverändert nationale Rege- lungen. Bei ihnen dürfen Kompo- nenten nicht ohne weiteres ausge- tauscht werden, was auch der bis- her gängigen Praxis entspricht, so der FVSB. Für Türen mit besonderen Anforderungen schlage die Rechts- anwältin das Beifügen einer Liste mit möglichen Produkten vor. Bän- der würden allerdings als Mindest- bestandteil der Tür eingestuft und seien nicht austauschbar, da diese das Türblatt mit der Zarge verbin- den. Zusammenfassend könne ge- sagt werden: Beschlagkomponen- ten sind austauschbar und ergän- zungsfähig, bis auf die Ausnah- men Brandschutztür und Türen mit besonderen Anforderungen, wie Fluchttüren. Aus normativer und rechtlicher Sicht ergebe sich keine Notwendigkeit zur vollständigen Lieferung einer „üblichen“ Tür. Es ergebe sich somit keine Änderung zum bisherigen Lieferverhalten. www.fvsb.de TÜREN UND BESCHLÄGE GETRENNTE LIEFERUNG WEITER MÖGLICH NEUE ULTRADUR-TYPE VON BASF STABILISATOR FÜR PVC-PROFILE Mit der neuen Ultradur Type von BASF lassen sich PVC-Fensterprofile im Co-Extrusions- verfahren mecha- nisch aussteifen. Das macht schlan- kere Profile und Elemente ohne Stahlverstärkungen möglich. BASF hat ein zur Co-Extrusion mit PVC einsetzbares Ultra- dur (Ultradur B4040 G11 HMG HP grün 75074) entwickelt, das jetzt mit deutlich verbessertem Eigenschaftsprofil angebo- ten wird. Mit der neuen Ultradur Type lassen sich PVC-Fens- terprofile im Co-Extrusionsverfahren mechanisch ausstei- fen. Im Vergleich zur Aussteifung mit Stahl wird das Pro- fil leichter und kann kosteneffizienter produziert werden, ohne Einbußen an Stabilität und mit verbessertem Dämm- wert, berichtet BASF. Potenziell seien so schlankere Fens- terprofil-Geometrien machbar. Die spezielle Entwicklung aus einem Ultradur-Blend, verstärkt mit 55 Prozent Glas- fasern, bietet laut Hersteller zahlreiche Vorteile für Profil- hersteller und Fensterbauer. Ebenfalls positiv: Die Schmelz- temperatur konnte nochmals abgesenkt werden, was den Co-Extrusionsprozess mit Polymeren wie PVC zusätzlich ver- einfacht, denn der Schmelzpunkt ist sehr nahe an der Ver- arbeitungstemperatur von PVC. „Unsere verbesserte Ultra- dur-Type bietet Profilherstellern und Fensterbauern klare Vorteile in der Produktion. Mit unserem Produkt und dem Herstellungsverfahren ermöglichen wir eine problemlo- se Integration in bestehende Produktionslinien“, so Dr. Kay Brockmüller, Project Manager Construction bei BASF. Das co-extrudierte Profil ist schweißbar und auf dem existierenden Maschinenpark mechanisch weiter zu be- arbeiten. Für Fensterbauer reduziert sich dadurch der Fertigungsaufwand, denn es entfallen alle Tätigkeiten rund um den Stahl. Zudem wird die Montage der Fens- terelemente einfacher, da das mit Ultradur verstärk- te Profil deutlich leichter ist. Ein weiterer Pluspunkt für den Endkunden – neben der verbesserten Dämmleis- tung: Das Profil weist im eingebauten Zustand eine hohe Formstabilität auf und zeigt nahezu kein Nachschrump- fen nach dem Einbau. Die profine group, Systemgeber für Fenster- und Türsysteme, wird auf der Fensterbau Frontale 2020 ein passivhaustaugliches Profil (proStra- toTec) in dieser Technologie vorstellen. Die Hybridprofi- le aus PVC und dem neuen Ultradur lassen sich laut BASF auf branchenüblichen Recyclinganlagen trennen und zurückgewinnen. www.basf.com Foto: © BASF Foto: © FVSB
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