Gebäudehülle 3/2020
94 GEBÄUDEHÜLLE 03.20 GLAS+RAHMEN 4.2.2.12 Energieeinsparung und Wärmeschutz - Thermische Eigenschaften (EN 1279-5) Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) ist folgendermaßen zu bestimmen: a) Durch Berechnung nach EN 673, - mit dem normalen Emissionsgrad : vom Glashersteller angegebener Wert. Liegen keine Angaben vor, so ist der Emissionsgrad nach EN 12898 zu bestimmen oder mit 0,89 anzunehmen; - der Nenndicke der Glasscheiben; - der Nenndicke jeglicher weiterer Werkstoffla- gen, sofern vorhanden; - der Nennbreite der Scheibenzwischenräume unter der Annahme der parallelen Ausrichtung der Scheiben; Anmerkung 1 In EN 673 wird die Nennbreite der Scheibenzwi- schenräume als „Breite des gasgefüllten Zwi- schenraums“ bezeichnet. - der Nenngaskonzentration c i,o bei gasgefüllten Einheiten. Der anzugebende U-Wert muss den in Anhang B festgelegten Regeln entsprechen. Die zulässige Abweichung für den errechneten Wärmedurchgangskoeffizienten leitet sich ab von den zulässigen Abweichungen der Merkmale der Komponenten, der Geometrie der Glasein- heit und der Gaszusammensetzung. Die zulässige Abweichung des Wärmedurch- gangskoeffizienten darf in der Leistungserklä- rung nicht angegeben werden. usw. glas+rahmen u-wert isolierglas Anwendungsbereich Diese Europäische Norm enthält ein Berechnungs- verfahren zur Bestimmung des Wärmedurchgangs- koeffizienten von Verglasungen mit ebenen und parallelen Oberflächen. Die vorliegende Europäi- sche Norm gilt für unbeschichtetes Glas (einschließ- lich Glas mit strukturierter Oberfläche, z. B. Orna- mentglas), beschichtetes Glas und für Materialien, die im fernen Infrarotbereich undurchlässig sind, z.B. Produkte aus Kalknatronglas, Borosilicatglas und Glaskeramik. Sie gilt ebenfalls für Mehrfach- verglasungen aus derartigen Gläsern und/oder Ma- terialien. Für Mehrfachverglasungen mit Schichten oder Folien im Gaszwischenraum, die im fernen Infrarotbereich durchlässig sind, gilt diese Norm nicht. Mit dem in dieser Europäischen Norm festge- legten Verfahren wird der U-Wert1) (Wärmedurch- gangskoeffizient) im mittleren Bereich einer Vergla- sung bestimmt. Die Randwirkungen infolge der Wärmebrücke durch den Abstandhalter einer hermetisch abgeschlosse- nen Verglasung oder durch den Fensterrahmen sind nicht berücksichtigt. Die Wärmeübertragung durch Sonneneinstrahlung wurde ebenfalls nicht berück- sichtigt. Die von Sprossen und anderen Leisten/Rie- geln ausgehenden Einwirkungen fallen nicht in den Anwendungsbereich dieser Europäischen Norm. Der nach der vorliegenden Norm berechnete U-Wert für Verglasungselemente ist bei der Berechnung des Gesamt-U-Werts von Fernster, Türen und anderen Abschlüssen (siehe EN ISO 10077 [1]) zu verwenden. 7.3 Bemessungswerte Bei der Anwendung der U-Werte von Verglasungen für die Bemessung von Gebäuden kann es sein, dass die Verwendung von Referenzwerten nicht im- mer hinreichend genau ist. Unter besonderen Um- ständen ist ein Bemessungswert nach dieser Norm zu bestimmen. Bemessungs-U-Werte für die jewei- lige Lage der Verglasung und die Umgebungsbedin- gungen sind unter Verwendung der genauen Grenzwerte für h s , h e und h i zu errechnen, was an- zugeben ist. 9 Angabe der Ergebnisse 9.1 U-Werte U-Werte sind auf eine Dezimalstelle gerundet in W/(m 2 /K) anzugeben. Wenn die 2. Dezimalstelle ei- ne 5 ist, muss auf den nächsthöheren Wert aufge- rundet werden. Beispiel 1: 1,53 wird 1,5; Beispiel 2: 1,55 wird 1,6; Beispiel 3: 1,549 wird 1,5. 10 Prüfbericht 10.1 Informationen, die in dem Prüfbericht angege- ben sind Der Prüfbericht muss folgende Angaben enthalten. 10.2 Kennzeichnung der Verglasung - Nenngesamtdicke der Verglasung (mm); - Nenndicke der einzelnen Glasscheiben (mm); - Nenndicke der einzelnen Zwischenlagen, wenn vorhanden (mm); - Nenndicke des Gaszwischenraumes/der Gaszwi- schenräume (mm); - Art der Gasfüllung; - Lage der IR-Reflexionsschicht, wenn vorhanden; - Neigung der Verglasung (Winkel zur Waagerech- ten), - sämtliche weiteren, von den genormten Grenz- werten abweichenden Zustände. U g -wert für verglasungen nach en 673 – 04-2011 (zitate) Quellen (normen, richtlinien und literatur) EN 1279-1 - Glas im Bauwesen - Mehrscheiben-Iso- lierglas - Teil 1: Allgemeines, Systembeschreibung, Austauschregeln, Toleranzen und visuelle Qualität; Ausgabe Oktober 2018 EN 1279-5 - Glas im Bauwesen – Mehrscheiben- Isolierglas – Teil 5: Produktnorm, Ausgabe Oktober 2018a EN 673 - Glas im Bauwesen – Bestimmung des Wär- medurchgangskoeffizienten (U-Wert) – Berech- nungsverfahren, Ausgabe 2011 DIN 18008-1 - Glas im Bauwesen - Bemessungs- und Konstruktionsregeln - Teil 1: Begriffe und all- gemeine Grundlagen, Ausgabe: 2010-12 DIN 18008-2 - Glas im Bauwesen - Bemessungs- und Konstruktionsregeln - Teil 2: Linienförmig ge- lagerte Verglasungen, Ausgabe: 2010-12 und Berich- tigung 1 von 2011-04 ISO 11485-1 - Glass in building — Curved Glass — Part 1: Terminology and definitions ISO 11485-2 - Glass in building — Curved Glass — Part 2: Quality requirements ISO 11485-3 - Glass in building — Curved Glass — Re- quirements for curved tempered and curved lami- nated safety glass BF Merkblatt 003/2008 – Leitfaden zur Verwendung von Dreifach-Wärmedämmglas BF-Merkblatt 009/2011 – Leitfaden für thermisch gebogenes Glas im Bauwesen, Änderungsindex 1 – März 2017 BF-Merkblatt 021 / 2017 – Gebrauchstauglichkeit linienförmig gelagerter Gläser, Änderungsindex 0 Flachglas Markenkreis – Glashandbuch 2019 Saint-Gobain Glass Deutschland – Glaskalender 2019 Saint-Gobain Glass Deutschland – Handbuch Tole- ranzen 2013 Sanco - Glasbuch, Ausgabe 03/2018 Sanco Toleranzenhandbuch 2019 AGC Interpane – Gestalten mit Glas, Ausgabe 2019 AGC Interpane – Toleranzen Handbuch, Ausgabe 2018 Schreiner, H. – Skripte der Vorlesungen an den Hochschulen in Rosenheim und Augsburg Glas Trösch - glaCE – Programm zur Berechnung von strahlungs- und wärmetechnischen Werten von Verglasungen nach geltenden europäischen Nor- men. der autor Dr.-Ing. Herbert Schreiner ist von der IHK Nürnberg öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für „Glas im Bauwesen“ und Dozent im Studiengang „Fachingenieur Fassade“ an der Hochschule Augsburg. www.glas-sachverstand.de Foto: © Dr.-Ing. Herbert Schreiner 10.3 Querschnitt der Verglasung Eine Zeichnung soll den Aufbau der Verglasung zei- gen (Lage und Dicke der Glasscheiben und Zwi- schenlagen, Lage der/von Beschichtung(en), Lage und Dicke des Gaszwischenraumes/der Gaszwi- schenräume, Art der Gasfüllung). Die einzelnen Lagen aus Glas und weiteren Materi- alien und die Gaszwischenräume sind von der Au- ßenseite der Scheibe ausgehend zu nummerieren. en 1279-5 in bezug auf den u g -wert von mehrscheibenisoliergläsern (zitate)
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