Gebäudehülle 3/2020
114 gebäudehülle 03.20 verbände verbände leistungswettbewerb gebäudehülle: Als Landessieger Schles- wig-Holstein hatten Sie sich für den Wettbe- werb qualifiziert. Haben Sie sich vorher Chancen für den bundesweiten Vergleich ausgerechnet? kröger: Nein, berhaupt nicht. Ich war ganz berrascht vom Sieg. gebäudehülle: Im Bundeswettbewerb wur- de Ihr Gesellenstück erneut bewertet. Was ha- ben Sie denn hergestellt? Kröger: Einen beleuchteten Tisch. Die Tisch- platte ist mit LED-Lampen beleuchtet. Das Licht wird vom Glas so gebrochen, dass ein Unendlichkeits-Effekt entsteht. gebäudehülle: Was mögen Sie an Ihrem Beruf? kröger: Das Material Glas bietet so vie- le Bearbeitungs- und Einsatzmöglichkeiten. Mich fasziniert zum Beispiel die Kombina- tion mit Licht bei indirekter Beleuchtung. Ich mag auch den Kontakt mit den Kunden. gebäudehülle: Wie sind Sie auf diesen Aus- bildungsberuf gekommen? kröger: Ehrlich gesagt, es war eine Empfeh- lungmeiner Eltern. Vorher habe ich ein Prakti- kum imBetrieb absolviert. Das hatmir gefallen. gebäudehülle: Wie geht es jetzt für Sie wei- ter? kröger: Im August gehe ich zur Glasfach- schule nach Hadamar, um mich zum Meis- ter und Techniker fortzubilden. gebäudehülle: Hat Ihr Bundessieg Sie auf Ihrem Weg bestärkt? kröger: Ja, ich habe mein Ziel fester imAu- ge. Es hat sich f r mich bestätigt, die Weiter- bildung nicht irgendwann, sondern jetzt an- zugehen. gebäudehülle: Herr Nowitzki, wie bildet man einen zukünftigen Bundessieger aus? nowitzki : Man muss die jungen Leute för- dern und motivieren, ihnen die Tätigkeit im Handwerk regelrecht schmackhaft machen. Das wird dann mit Interesse und Leistung belohnt. gebäudehülle: Wie beurteilen Sie das Ge- sellenstück von Maximilian Kröger, mit dem er sich beim Bundeswettbewerb durchgesetzt hat? nowitzki : Eine sehr innovative Arbeit; durch die LED-Technik ergeben sich bei der Verbindung von Licht und Glas ganz neue Möglichkeiten der Be- und Ausleuchtung. Vom Material her konnte Maximilian aus dem Vollen schöpfen. F r das Gesellenst ck war uns nichts zu teuer, er konnte sich so- zusagen „aus dem obersten Regal“ bedie- nen. Und was das Design betrifft: Die Aus- zeichnung als 2. Bundessieger in der Kate- gorie „Die gute Form im Handwerk“ spricht f r sich. gebäudehülle: Azubi-Mangel – ist das ein Thema bei Ihnen? nowitzki : Na klar, auch wenn wir f r das nächste Lehrjahr mit zwei neuen Auszubil- denden gut aufgestellt sind. Einer von ihnen hat zuvor ein Praktikum bei mir gemacht, der andere hat davon gehört, dass Maximilian in unseremBetrieb ausgebildet worden ist. Trotz- dem, an guten Bewerbern, sei es als Azubi oder als Geselle, haben wir immer Interesse. gebäudehülle: Was haben Sie als Ausbil- der noch im Blick? nowitzki : Ich habe mich damit abgefun- den, dass meine eigene Lehrlings-Generati- on mit der heutigen nicht zu vergleichen ist. Man muss die Jungs jetzt so nehmen, wie sie sind, und sie dann fördern. Außerdem haben wir altersmäßig eine gute Mischung imTeam; die Hälfte der Mitarbeiter sind Anfang/Mitte 20, da f hlen sich die Azubis wohl. Der Beste seines Fachs Gurppenfoto mit dem Bundessieger (v.l.): Landesinnungsmeister Michael Schulze, Be- triebsinhaber Oliver No- witzki, Bundessieger Maximilian Kröger, Aus- bilder/Meister Marwin Lüdemann und Ralf Sta- mer, Präsident der Handwerkskammer Lü- beck. Glasergeselle Maximilian Kröger aus Timmendorfer Strand ist Bundessieger des Leistungswettbewerbs des Handwerks in der Fachrichtung Verglasung und Glasbau. Im Interview sprechen er und der Chef seines Ausbildungsbetriebes, Oliver Nowitzki, über Herausforderungen für Auzubildende und Ausbilder. der ausbildungsbetrieb Oliver Nowitzki ist seit dem Jahr 2000 als selbstständiger Glasermeister tätig. Die Glase- rei Nowitzki in Ratekau/Timmendorfer Strand beschäftigt aktuell acht Mitarbeiter und einen Auszubildenden. Foto: © Glaser-Innung Schleswig-Holstein
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