Gebaeudehuelle 2-2021

gebäudehülle 02.21 editorial Schreibtisch statt Messehalle Liebe Leserinnen, liebe Leser, denkt man zurzeit an die großen Branchen- messen, überkommt einen schon etwas Weh- mut. Die Fensterbau/Frontale imMärz 2020, die glasstec im Oktober 2020, die BAU im Ja- nuar dieses Jahres und auch die R+T in die- semMonat konnten bzw. können allesamt gar nicht oder nur in virtueller Form stattfinden. Die finanziellen Folgen der Absagen für die Messegesellschaften kann man nur erahnen, und auch für die zigtausend Aussteller dieser Veranstaltungen hat der Ausfall der Präsenz- veranstaltungen und damit der Möglichkei- ten, ihre Produkte und Services einem brei- ten Fachpublikum live zu präsentieren, weit- reichende Folgen. Ohne Zweifel, die digitalen Ersatzangebote von glasstec, BAU und R+T sind interessant, hochwertig und in dieser Phase auch richtig und wichtig, sie können aber nicht im Ansatz das Messefeeling und die Kommunikations- und Präsentations- möglichkeiten einer Präsenzmesse, geschwei- ge denn deren Breitenwirkung erreichen. im Januar dieses Jahres bezifferte die Mes- se München die Zahl der Aussteller mit 247 (Präsenzmesse: 2019: 2.250), und die R+T di- gital, die vom 22. bis 25. Februar stattfinden wird, erwartet etwa 300 Aussteller (Präsenz- messe 2018: ca. 1.000). Somit müssen sich allein bezogen auf die- se drei internationalen Fachmessen eini- ge Tausend Unternehmen aus aller Welt, die nicht an den digitalen Messen teilgenommen haben oder teilnehmen werden, alternative Wege suchen, um Kontakt zu Bestandskun- den zu halten oder zu Neukunden zu knüp- fen, und ihre Neuheiten zu präsentieren. Et- liche Firmen haben mittlerweile eigene vir- tuelle Plattformen entwickelt, auf denen sie mit Web-Meetings, Video-Präsentationen oder anderen digitalen Formaten Kontakt- pflege betreiben und Produkte präsentie- ren. Fragt man nach der Resonanz, zei- Mit großem Aufwand haben die Messen in Düsseldorf, München und Stuttgart in kür- zester Zeit beeindruckende digitale Plattfor- men aufgebaut, um ihren Ausstellern aus al- ler Welt einen alternativen Rahmen für die ausgefallenen bzw. noch ausfallenden Prä- senzveranstaltungen zu schaffen. Die Reso- nanz der Aussteller ist aus Sicht der Messen für die neu entwickelten Formate gut, über- ragend ist sie allerdings nicht. So nahmen an der virtuellen glasstec im Oktober laut Messe Düsseldorf ca. 800 Aussteller teil (Präsenz- messe 2018: 1.280). Bei der BAU ONLINE gen sich die Unternehmen ebenso wie die Teilnehmer der digitalen Messen recht zu- frieden, betonen aber im gleichen Atemzug, dass die digitalen Angebote nur eine Ergän- zung sind und nicht die Beteiligung an rea- len Fachmessen ersetzen können. Unterm Strich vermissen alle den direk- ten Draht zu ihren Kunden, den konstruk- tiven fachlichen Meinungsaustausch und die Präsentation ihrer Neuheiten Face-to- Face – also all das, was Präsenzmessen aus- macht. Trotzdem werden die in den vergan- genen zwölf Monaten angestoßenen digita- Jürgen Vössing, Chefredakteur Gebäudehülle „alle vermissen den direkten draht zu ihren kunden.“ len Entwicklungen auch bei der Rückkehr zu gewohnten Messeformen nicht wieder ver- schwinden. Zu interessant sind die Möglich- keiten, in der digitalen Welt auch zwischen den Messen Neuheiten zu vermitteln oder vermittelt zu bekommen und Kontakte zu pflegen – ganz ohne Reisen, einfach vom ei- genen Schreibtisch aus. gebäudehülle digital Direkt auf Ihrem Schreibtisch landete bisher auch schon die Printausgabe der Gebäude- hülle. Damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich in unserem Fachmagazin bequem über- all über die neuesten Entwicklungen in der Branche informieren können, haben wir seit Beginn des Jahres einen neuen digitalen Ser- vice für Sie – unser Digitalpaper. Abonnen- ten der Gebäudehülle erhalten die digitale Version unseres Printheftes ab sofort kosten- los on top zu ihrem Print-Abo dazu. Um das Digitalpaper auf Ihrem Smartphone, Tablet oder PC lesen zu können, brauchen Sie sich nur unter www.vh-kiosk.de zu registrieren, und schon haben Sie Zugriff auf jede Ausga- be der digitalen Gebäudehülle, die künftig er- scheint, zeitgleich zum Erscheinungstermin der gedruckten Ausgabe. Wir werden das Ge- bäudehülle-Digitalpaper sukzessive ausbau- en und Ihnen mit Hilfe der neuen Möglich- keiten dieses zukunftsweisenden Mediums noch mehr Informationen rund um Fassa- den, Fenster, Türen und Glas bieten. jürgen vössing

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU0Mjk=