Gebaeudehuelle 2-2021
28 gebäudehülle 02.21 fassade fassade schalldämmung Luftschalldämmung berechnen statt prüfen Für Paneele (opake Bauteile) in Vorhangfassaden liessen sich Angaben zur Luftschall dämmung bislang nur anhand von Messungen ermitteln. Um Nachweismöglichkeiten ohne Prüfung zu schaffen, hat das ift Rosenheim in einem Forschungsprojekt die Grundlagen für eine Berechnung (Bauteilkatalog) erarbeitet. Diese liefern für standardisierte Ausfachungen Planungswerte, die auf der sicheren Seite liegen. lärm macht krank und mindert die geistige Leistungsfähigkeit. Diese Fakten sind in breiten Teilen der Gesellschaft bekannt und führen dazu, dass bei alten und neuen Gebäuden verstärkt auf einen guten Schall- schutz geachtet wird. Für die bauakustische Planung von Gebäuden werden Angaben zur Luftschalldämmung von Außenbauteilen be- nötigt. Im Gegensatz zu transparenten Aus- fachungen (Verglasungen) mussten für opake Ausfachungen (Paneele) die Kennwerte bisher durch Prüfungen ermittelt werden. Im For- schungsprojekt des ift Rosenheimkonnten auf Basis von über 600 vorhandenen Messungen und weiterer Messungen im ift-Schall-Labor die Grundlagen für Berechnungsverfahren für Ausfachungen erarbeitet werden. Mit Hilfe der nun verfügbaren Rechenverfahren kön- nen die Kennwerte zur Luftschalldämmung für standardisierte Paneele und damit auch für komplette Bauelemente (Fenster- bzw. Vor- hangfassaden) ohneMessungen ermittelt wer- den – das spart Zeit und Kosten. Allerdings liegen die tabellarischen Werte aufgrund der Titelseite des ift-For- schungsberichts „Er- arbeitung eines Bau- teilkatalogs zur Ermitt- lung der Luftschalldäm- mung von opaken Ausfachungen“ statistischen Auswertungsverfahren auf der si- cheren Seite und damit unter individuell ge- messenen Konstruktionen. Opake Paneele sind meistens mit Fa- sern (i.d.R. Mineralfasern) gedämmt. Die Deckschichten können aus unterschiedli- chen Materialien bestehen, beispielswei- se aus Aluminium, Stahl oder Glas (Float, ESG, VSG). Zusätzlich zu den Deckschich- ten und der Mineralwollefüllung finden Be- schwerungen aus den unterschiedlichsten Materialien wie Schwerfolie auf Bitumenba- sis, Stahl, Gipsfaserplatten, Gipskartonplat- ten oder Faserzementplatten Anwendung. Die Ergebnisse können auch für Verbund- platten genutzt werden. hinweis für berechnung, planung und ausführung Im Forschungsprojekt wurde systematisch untersucht, welchen Einfluss die grundle- genden Parameter auf die Luftschalldäm- mung haben. Hierzu zählen Material und Dicke der äußeren und inneren Beplankung und Füllung (i.d.R. Wärmedämmung), die Lage der Füllung (Ausrichtung der Fasern), die Verbindung zwischen Füllung und Be- plankung, Abstand der äußeren zur inneren Beplankung, Abmessung der opaken Ausfa- chung, die konstruktive Ausbildung des Pa- neels (z.B. Glatt- oder Kofferpaneel) sowie Ertüchtigungsmaßnahmen wie Schwerfo- lien, Gipskartonplatten etc. Damit konnten im Forschungsprojekt neben dem Berech- nungsverfahren auch folgende grundlegende Hinweise für die Berechnung, Planung und Ausführung gewonnen werden: - Die Rechenregeln gelten für Rahmenmate- rialien Aluminium, Holz-Metall und Stahl von Pfosten-Riegelfassaden und Element- fassaden und einer max. Ansichtsbreite der Profile von 70 mm. Foto: © ift Rosenheim
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