Gebaeudehuelle 2-2021
gebäudehülle 02.21 titel 17 zunächst gar nicht richtig vorstellen können. „Wenn man sich jedes Stockwerk als Schei- be denkt, dann sieht es von oben am Außen- rand wie ein Sägeblatt aus.“ Als zusätzliche Schwierigkeit für die Fassadenbauer sind die- se „Zähne“ nicht nur von Stockwerk zu Stock- werk gegeneinander versetzt, sondern es galt außerdem noch, zahlreiche Flurbewegungen zu integrieren. Bei der Konstruktion an der Nordseite mussten dabei die aus demGebäu- de herausragenden dreieckigen „Sägezahnflä- chen“ sowohl das enorme Gewicht der Drei- fachverglasung abtragen als auch begeh- und belastbar sein. Darüber hinaus waren an der kurzen Seite des Dreiecks nach innen zu öff- nende Lüftungsflügel gefordert. kombination aus element- und pfosten-riegel-fassade „Um das zu lösen, haben unsere Objektkon strukteure drei verschiedene Hueck-Profile mit ihren jeweiligen Eigenschaften zusam- mengebracht“, berichtet van der Roest. „Für die Dichtigkeit war das die Element-Fassa- de Hueck Trigon Unit L, für das Abfangen der hohen Glasgewichte die Pfosten-Riegel- Konstruktion Hueck Trigon 60. Und um das alles zu verbinden und den Lüftungsflügel zu integrieren, das FenstersystemHueck Lamb- da 77 L.“ Mit diesen Sonderprofilen wurde jeder einzelne gläserne „Sägezahn“ passge- nau vorgefertigt und als dreidimensionales Komplett-Element vor Ort montiert. Der Einsatz schwerer Stahlplatten ermöglichte es hier, die Fassade um 150 Millimeter über den Bodenrand hinausragen zu lassen und so Glasgewichte bis zu 600 Kilogramm au- ßerhalb der Schablonenlinie aufzunehmen. Für die hohe Energieeffizienz des Gebäudes spielt die aufwändige Doppelhaut-Fassade an den „Sonnenseiten“ eine ganz erhebliche Rol- le. Zwischen wärmegedämmter Innen- und der „kalten“ Außenhaut liegt ein begehba- rer Innenraum, von dem aus Fenster geputzt undWartungsarbeiten durchgeführt werden können. Im Winter wirkt hier die stehende Luft im Außenraum als zusätzliche Isolati- on, im Sommer kann sich die erwärmte Luft zwischen den Geschosselementen bewegen und wird durch integrierte, motorgetriebene Lüftungslamellen abgeleitet. Gesteuert wird die Lüftung ebenso wie der Sonnenschutz durch Außenjalousien zwischen Innen- und Außenschale zentral über das Gebäudema- nagement. Für die Wärmedämmung sorgen auf der Innenseite hochisolierte bodentiefe, bis zu 3,30 Meter hohe Fensterbänder aus der Fenster- und Türenserie Hueck Lambda 77 L. Die Realisierung der sägezahnartigen Außen- fassade war hier um einiges einfacher als auf der Nordseite. „Viele Probleme der 3D-Fas- sade hatten wir hier ja bereits gelöst“, erin- nert sich van der Roest. „Außerdem hatten wir es mit deutlich geringeren Glasgewichten zu tun, weil die Außenhaut nicht isoliert ist.“ Gelüftet wird diese durch spezielle Lüftungs- gitter an der Oberseite der Elemente. Auch hier wurden die kompletten 3,30 Meter ho- hen, 1,80Meter breiten Elemente vorgefertigt und auf der Baustelle montiert. www.hueck.com Das Gebäude nach der Sanierung: Die schrä- gen Glasflächen der sägezahnartigen Strukturen leiten das Tageslicht bis weit nach innen. Für die Realisierung der eta- genhohen, aus dem Gebäude herausragen- den, sägezahnförmi- gen Elemente der Au- ßenhaut kombinierten die Hueck-Ingenieure die Element-Fassade Hueck Trigon Unit L, die Pfosten-Riegel- Konstruktion Hueck Trigon 60 und das Fenstersystem Hueck Lambda 77 L. objekttafel Bauherr: ASR Nederland NV, NL-Utrecht Architekt: Team V Architectuur, NL-Amsterdam General- Ballast Nedam, NL-Nieuwegein unternehmer: Metallbauer: Oskomera Gevelbouw B.V., NL-Deurne Hueck- Element-Fassade Trigon Unit L Konstruktionen: Pfosten-Riegel-Fassade Hueck Trigon 60 Fenstersystem Hueck Lamda 77 L Foto: © HUECK Grafiken: © HUECK l. Horizontalschnitt: Durch die flächenbün- dig integrierte, im ge- schlossenen Zustand kaum erkennbare Lüf- tungsklappe ist von au- ßen nur eine geringe Schattenfuge zu sehen. Eine schmale Eckausbil- dung sorgt für maxima- le Transparenz und ma- ximalen Lichteinfall. r. Vertikalschnitt: Um eine Flächenbündigkeit der Lüftungsklappe zu erreichen, wurden extra eingerichtete Andruck- profile im Kopf- und Fußbereich der Elemen- te integriert.
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