Gebäudehülle 2/2020
50 gebäudehülle 02.20 glas+rahmen glas+rahmen produktionstechnik eine perfekt konzipierte Lisec Zuschnittlinie im Emmener Werk der Glass Solutions Technoglas war in die Jahre gekommen. Mechanisch ist sie zwar gut in Schuss, aber trotzdem droht das Phänomen namens „Aging“: Kri- tische Komponenten einer Herstellungsgeneration wie PC-Karten, Steuerungen oder Motoren werden zu Man- gelware und können irgendwann nicht mehr nachbestellt werden. So kann ein Defekt einer dieser Komponenten zu langen und meist auch teuren Ausfällen führen. Da- rüber hinaus war das Betriebssystem auf Windows 95 aufgesetzt – was einerseits ein hohes Risiko für Angriffe durch Viren barg, andererseits waren kaum noch Leute zu finden, die das Wissen hatten, dieses Systemweiter zu entwickeln oder zu unterstützen. Die Lösung für solche Fälle: Long Life von Lisec. Das Werk Emmen wurde 1998 als Volumenfabrik für die Bearbeitung von Flachglas und die Produktion von Isolierglas für die Glass Solutions (Saint-Gobain) Nieder- lassungen in den Niederlanden gebaut. Es funktioniert dabei als Drehscheibe: Auch Produkte, die extern zuge- kauft werden, werden über Glass Solutions Technoglas in Emmen abgewickelt. Bei der Konzeption wurden damals Alte Linie zukunftsfest gemacht Was tun, wenn der Maschinenpark in die Jahre gekommen, eine neue Linie aber nicht umsetzbar ist? Vor dieser Frage stand die Glass Solutions Technoglass im niederländischen Emmen. Die Antwort gab Lisec mit seinem Long Life-Konzept. Anlagen und Gebäude perfekt auf einander abgestimmt – wodurch die Möglichkeiten für spätere Erweiterungen bzw. Änderungen eingeschränkt waren. Die Erwartungs- haltung ist hoch. Es besteht ein enormer Druck, die Rol- le als zuverlässiger Partner und Lieferant in der Gruppe weiterhin zu erfüllen, erläutert der österreichische Ma- schinenspezialist Lisec. sehr gute performance, aber hohes ausfallrisiko Das Volumenwerk für kleine und mittelgroße Gläser hat stets termingerecht liefern können und dementsprechend einen sehr guten Ruf in der Saint-Gobain Gruppe. Her- man Kanne, Niederlassungsleiter Glass Solutions Tech- noglas: „Die Leistung passte, und wir waren optimal auf- gestellt. Die Performance der Zuschnittlinie war hervor- ragend, aber uns war auch bewusst, dass wir etwas un- ternehmen sollten – das Risiko eines Ausfalles wurde zu groß.“ Um auch in der Zukunft erfolgreich zu sein, wurde in der Niederlassung ein Projektteam gebildet, das meh- rere Möglichkeiten ausarbeitete. Kanne weiter: „Uns war schnell klar, dass eine neue Linie nicht infrage kommen würde. Einerseits waren wir durch das Gebäude einge- schränkt, denn das wurde genau auf die jetzige Lösung abgestimmt, eine neue Linie würde einiges an Baukosten verursachen – und zudemmüssten wir uns dann auch ein neues Logistik-Konzept überlegen, was die Kosten noch mehr in die Höhe treiben würde.“ Außerdem zeigte das Projekt ebenfalls, dass amMarkt keine Alternativen vorhanden waren, die bezüglich Ge- schwindigkeit besser abschneiden als die bereits beste- hende Lösung der Saint-Gobain Niederlassung in Em- men. Kanne: „Alle 7,5 Sekunden muss eine Scheibe zur Verfügung gestellt werden – das ist unglaublich schnell und konnte von keinemAngebot amMarkt getoppt wer- den. Das war der Hauptgrund dafür, die bestehende Li- nie zu behalten und sie zu optimieren.“ überschaubarer umbauaufwand, geringe investitionskosten Also entschied die Geschäftsleitung von Glass Solutions, die bestehende Linie zu optimieren und arbeitete gemein- sam mit den Lisec Spezialisten ein Konzept aus. Andre- as Rohrweck, zuständig für Long Life-Projekte bei Lisec: Durch neue Komponen- ten wie Schaltschränke, Motoren, PC-Karten, Antriebe und Steuerun- gen in einem passend austarierten Analgen- konzept brachte Lisec die Zuschnittanlage von Glass Solutions Techno- glas auf den neuesten Stand der Technik. Foto: © Lisec
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