Gebäudehülle 2/2020

48 gebäudehülle 02.20 glas+rahmen glas+rahmen sicherheitsglas gläser, die für den schutz vor Einbruch zum Ein- satz kommen, sind in der europäischen Norm EN 356 definiert, die angibt, wie diese Gläser geprüft werden müssen. Dabei unterscheidet man zwischen den durch- wurfhemmenden Klassen P1A bis P5A, die durch einen Kugelfallversuch geprüft werden, und Gläsern der durch- bruchhemmenden Klassen P6B bis P8B, die einer maschi- nellen Axtprüfung unterzogen werden. In der EN 1627 sind die einzelnen Widerstandsklassen RC1 bis RC6 festgelegt. Die Norm beschreibt, mit welchen Werkzeugen der Prüfer das Bauteil angreifen darf, um einen potenziellen Einbruch so realistisch wie möglich nachzustellen. Ausschlaggebend dabei ist, in welchem Zeitraum es möglich ist, sich über das entsprechende Bauteil Zugang zum Gebäude zu verschaffen. Die Norm Fluchttüren – Augen auf beim Angebot Verbundsicherheitsgläser bieten für Fluchttüren wie Anti-Panik-Türen Wirksamen Schutz. Die Auswahl des Glases richtet sich nach der jeweiligen Ausschreibung. Diese sollte besonders sorgfältig studiert werden, um unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Darauf weist Vetrotech Saint-Gobain hin. Bei Fluchttüren wird Verbundsicherheitsglas eingesetzt. Soll die Tür auch eine Anti-Panik- Funktion bieten, gelten höhere Sicherheitsan- forderungen. Dies muss bei der Auswahl des Glases berücksichtigt werden. Daher sind die Ausschreibungsunterla- gen sorgfältig zu stu- dieren. EN 1627 beschreibt zwar den Angriff auf die Konstruk- tion und die zugehörigen Bauteile, allerdings nicht den direkten Angriff auf das Glas. Die Folgenormen EN 1628 (statische Belastung), EN 1629 (dynamische Belastung) und EN 1630 (manuelle Prüfung) ergänzen diesbezüg- lich die EN 1627. In der Norm EN 1630 wird der manu- elle Angriff auf das Glas vorgegeben – mit detaillierten Angaben, wie die einzelnen Werkzeugsätze A1 bis A6 in welchem Zeitraum verwendet werden müssen. sonderregelungen bei türen mit anti-panik-funktion Für Türen mit Anti-Panik-Funktion und für die Klassen RC5 und RC6 gelten Ausnahmen von dieser Vorgehens- weise. Da an Material und Verarbeitung besonders hohe Foto: © Schüco

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