Gebäudehülle 2/2020

32 gebäudehülle 02.20 fassade fassade nachhaltigkeit weil sich eine grüne beziehungswei- se nachhaltige Zertifizierung langfristig als Standard bei Immobilien durchsetzen wird, sagen knapp neun von zehn Experten (85,7 Prozent), dass sich zertifizierte Büro- und Gewerbeimmobilien schon heute besser ver- markten lassen. Gut 70 Prozent beobachten, dass insbesondere große Konzerne ein grünes Label immer häufiger zur Voraussetzung für eine Anmietung von neuen Flächen machen (71,5 Prozent). Das geht aus dem aktuellen Gewerbeimmobilien-Barometer hervor, das regelmäßig anlässlich der Schwaiger Makler Lounge unter Münchens Objektvermittlern erhoben wird. zertifizierungsdruck aus dem ausland Der Zertifizierungsdruck kommt demnach von großen nationalen Unternehmen, vor al- lem aber aus demAusland. Mehr als acht von zehn Immobilienexperten machen die Erfah- rung, dass internationale Konzerne aktuell noch stärker Green Labels fordern als deut- sche. „Es reicht eben nicht, sich auf natio- nalpolitischer Ebene einen möglichst hohen Standard zu erarbeiten. Wir leben in einer globalen Geschäftswelt und brauchen deshalb ebenfalls einen länderübergreifenden Kriteri- enkatalog, der den Qualitätsanspruch für Im- mobilien widergibt, in denen wir noch in 50 Jahren arbeiten und leben möchten“, so Mi- chael Schwaiger, CEO der Schwaiger Group. DemBarometer zufolge sind Unternehmen bereit, für das Green Label tiefer in die Ta- sche zu greifen. 43 Prozent der Makler gehen davon aus, dass Firmen heute für grün zerti- fizierte Büros bis zu fünf Prozent mehr aus- zugeben bereit sind. 28,6 Prozent schätzen, dass es im Schnitt fünf bis zehn Prozent mehr sind und weitere 28,6 sogar bis zu 25 Prozent. Nach Meinung der Makler sind die wichtig­ sten Gründe reduzierte Betriebs- und Neben- kosten (Lebenszykluskosten), Corporate So- cial Responsibility (CSR) sowie Imagegewinn (jeweils 57 Prozent). Als viertwichtigstes Kri- terium nennen die Immobilienfachleute Vor- teile in der Rekrutierung von jungem Perso- nal, gefolgt von der Verbesserung firmenin- terner Klimaziele. Weil Green Building Labels zudem etwa den Einsatz von emissionsfreien Materialien im Innenraum fordern oder den Mindestabstand von Raucher-Points zur Im- mobilie, spielt das Betriebliche Gesundheits- management eine zunehmende Rolle. „gefährliches halbwissen“ Das bekannteste Zertifikat unter Maklern ist laut der Erhebung LEED (100 Prozent), dicht gefolgt von DGNB und BREEAM (86 Prozent). Das österreichische Label ÖGNI und das hiesige BNB sind unter 43 Prozent der Makler bekannt. Das Schlusslicht stellt das auf Nachhaltigkeit im Facility Manage- Zertifizierungsdruck steigt Unternehmen sind bereit, bis zu 20 Prozent mehr zu zahlen, wenn die Immobilie entsprechend grün zertifiziert ist. Dies zeigt eine aktuelle Erhebung der Schwaiger Group. Kriterien wie Corporate Social Responsibility, Imagegewinn und reduzierte Betriebs- und Nebenkosten sind dabei treibende Motive. Der Green Building- Status und entspre- chende Zertifizierungen gewinnen als Kriterium für Investitionsent- scheidungen auf dem Bausektor zunehmend an Bedeutung. Foto: © Pexels, Arun Thomas ment spezialisierte Zertifikat GEFMA 160 (29 Prozent). Laut Michael Schwaiger fehlt es selbst unter Immobilienfachleuten an Ex- pertise auf diesem Gebiet. Knapp ein Drittel der Objektvermittler gibt zu, eher nicht zu wissen, wofür die verschiedenen Zertifika- te im Detail stehen (28,6 Prozent) und wei- tere 14 Prozent sprechen selbst von „gefähr- lichem Halbwissen“. über schwaiger Die Schwaiger Group ist als Bauträger so- wie in den Bereichen Ankauf, Projekt- entwicklung, Vermietung und Verkauf tä- tig. Das Unternehmen ist seit mehr als 25 Jahren erfolgreich am Münchner Markt aktiv. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der nachhaltigen Revitalisierung von Objekten. www.schwaiger.com

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