Gebaeudehuelle 01-2021
67 gebäudehülle 01.21 betrieb+praxis Handwerksunternehmen (64 Prozent) digi- tale Anwendungen im Einsatz. Dies ist eine leichte Zunahme um sieben Prozent gegen- über dem Vergleichszeitraum 2017 (57 Pro- zent). Bereits 52 Prozent der Betriebe erfassen und archivieren beispielsweise ihre Aufträ- ge mit Hilfe einer Software für das Manage- ment von Kundenbeziehungen (CRM). 2017 waren es noch 46 Prozent. Knapp jeder drit- te Handwerksbetrieb (31 Prozent) nutzt eine ECM-Software (Enterprise Content Manage- ment) zur digitalen Organisation von Doku- menten. Im Jahre 2017 waren es noch 22 Pro- zent). Und sogar die Personalplanung erfolgt bereits bei jedem fünften Unternehmen (20 Prozent) mit einer HR-Anwendung (2017 wa- ren es 15 Prozent). „Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass durch die Digitalisierung des Handwerks neue Formen der Wertschöpfung wie auch neue Wertschöpfungsnetzwerke mit Liefe- ranten, Kunden und Partnern begünstigt werden. Und nicht zuletzt führt die digita- le Vernetzung auch zu einer neuen Form der Kommunikation“, erläutert Stefan Kieckhöfel, Hauptgeschäftsführer beim Bundesinnungs- verband des Glaserhandwerks. unterstützung für betriebe Gemeinsammit demKompetenzzentrumDi- gitales Handwerk ist der Bundesinnungsver- band gerade dabei, für seine angeschlossenen Mitgliedsunternehmen mögliche Wege zur Digitalisierung eines Glaserbetriebes aufzu- zeigen. Bis zur glasstec im Juni werden ein gedrucktes Kompendium und eine Online- plattform auf der Homepage des Verbandes zur Verfügung stehen. Mit diesen branchen- bezogenen Tools sollen die angeschlossenen Mitglieder nicht nur Hilfestellung bei der Di- gitalisierung im eigenen Handwerksbetrieb erhalten, sie sollen auch verschiedene Soft- wareprogramme erläutert bekommen. Da- bei geht es um Programme, die unterschied- liche Arbeitsbereiche wie beispielsweise die Arbeitsvorbereitung, die Akquise oder auch die Bestell- und Finanzverwaltung sowie die Qualitätssicherung und Logistik abdecken können. optimierung in der auftragsabwicklung Betriebe des Glaser- oder Fensterbauhand- werks, die bereits eine moderne Branchen- software nutzen, haben oftmals die Möglich- keit, über Smartphones oder Tablets auf den imBetrieb vorhandenenDatenpool zuzugrei- fen. Konkret bedeutet dies, dass beispielswei- se der Außendienstmitarbeiter auf dem Weg zur Baustelle nur noch sein mobiles Endgerät sowie ein bluetoothfähiges Messgerät mitfüh- ren muss. Er benötigt keine Papierunterlagen mehr, auf denen Aufträge angelegt und Auf- maße eingetragen werden, um sie anschlie- ßend umständlich ins System einzupflegen. Über die App hat er Zugriff auf alle rele- vanten Daten, die er für einen Auftrag benö- tigt. Neben der obligatorischen Kundenadres- se sind dies beispielsweise sämtliche Auftrags- bzw. Belegdaten oder die benötigtenMaße für jede Position. Darüber hinaus lässt sich vor Ort auf der Baustelle praktisch just in time prüfen, ob für die geplanten Türen oder Fens- ter die gewünschten Profile, Gläser, Beschläge etc. verfügbar sind oder erst noch bestellt wer- den müssen. Auch wichtige Zusatzinformati- onen zum Projekt können in Form von Text, Sprache, Bild und Video oder auch Zeichnun- gen und Freihandskizzen über die App ver- arbeitet werden. Sofern auf der Baustelle In- ternet verfügbar ist, stehen die eingegebenen Daten sofort imHauptsystem zur weiteren Be- arbeitung für den Innendienst zur Verfügung. Aber solch eine App funktioniert auch offline. „Anhand solcher Beispiele wird deutlich, dass sich durch die intelligente Digitalisie- rung imHandwerk Zeit und Kosten optimie- ren lassen. Und in Richtung Lieferanten und Kunden signalisiert der Handwerksbetrieb, dass er absolut mit der Zeit geht“, betont Ste- fan Kieckhöfel abschließend. www.glasstec.de Das Thema Digitalisierung wird bei der glasstec im kommenden Jahr breiten Raum einnehmen. Davon profitieren auch und besonders Handwerksbetriebe. glasstec 2021 kompetenzzentrum Da die für Oktober 2020 geplante glasstec wegen der Corona-Pandemie nicht stattfin- den konnte, wird die Weltleitmesse rund um den Werkstoff Glas vom 15. bis 18. Juni 2021 nachgeholt. Die glasstec ist die Premieren- plattform für Innovationen in allen Berei- chen der Wertschöpfungskette, von der Her- stellung über die Verarbeitung und Vered- lung bis hin zur finalen Anwendung. Das richtige Gespür für Trends und Zukunftsthe- men spiegelt sich auch im umfangreichen Rahmenprogramm wider. Bei der letzten Auflage 2018 zählte die Messe 42.306 Besucher aus 126 Ländern, de- nen wiederum 1.276 Aussteller aus 50 Län- dern ihre neuesten Produkte, Maschinen, Entwicklungen und Visionen präsentierten. Das Kompetenzzentrum Digitales Handwerk ist Teil der Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozes- se“, die im Rahmen des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital – Strategien zur digita- len Transformation der Unternehmenspro- zesse“ vom Bundeswirtschaftsministerium unterstützt wird.
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